Alligators bitten zum nächsten Spitzentanz – Dohren will sich gegen Berlin vom Tabellenende lösen

10. Mai 2012
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Keep your eye on the ball - Paderborns Outfielder Matt Martin machts vor (Foto: Eisenhuth, Gregor)

Die Hälfte der regulären Saison ist für das Gros der Nord-Bundesligisten gelaufen. Nachholspiele sind in Köln und Dortmund von Nöten, so lange bleibt das Tabellenbild etwas verzerrt. An der Spitzenstellung der Solingen Alligators und der Untouchables Paderborn gibt es jedoch nichts zu deuteln. Die erklärten Ligafavoriten teilten sich unlängst die Siege bei widrigen äußeren Bedingungen. Keine Atempause gibt es zum Rückrundenstart für Norman Eberhardts Schützlinge, denn der Tabellendritte Bonn Capitals reist am Sonntag an den Solinger Weyersberg. Die Untouchables dürfen sich bereits am Tag zuvor mit “Hamburger Jungs“ messen, der HSV macht seine Aufwartung im Ahorn-Ballpark. Aufsteiger Cologne Cardinals spekuliert in Dortmund bei den Wanderers auf einen weiteren Schritt in Richtung Play-offs, während die Dohren Wild Farmers die seit Saisonbeginn chronisch unerfolgreichen Berlin Sluggers zum Abstiegsgipfel erwarten.

Solingen Alligators – Bonn Capitals

Mit der Gelassenheit eines Tabellenführers empfangen die Solingen Alligators am Sonntag die Bonn Capitals zum Topspiel des achten Spieltags am heimischen Weyersberg. Zu diesem Zeitpunkt wird Allis Coach Norman Eberhardt schon wissen, wie sich der ärgste Rivale um den Nordthron, die Paderborner, gegen den HSV geschlagen haben. Eberhardt kann mit seinem Team zufrieden sein. „Wir hätten gut und gerne beide Spiele gewinnen können“, so der Alligators-Trainer nach dem Gipfeltreffen im Ahorn-Ballpark von Paderborn fast ein wenig unbescheiden. Die Capitals hielten sich derweil in Berlin schadlos.

Wenn die Bonner in dieser Spielzeit noch auf die Tabellenspitze schielen möchten, dann muss für Mikro Heids Mannschaft in Solingen mindestens ein Split her. Heids Pitchersorgen sind dabei jedoch nicht kleiner geworden. Ob Moritz Sckaer am Sonntag zur Verfügung steht, weiß noch niemand. Derweil werden Martin Amparo und Tim Henkenjohann in die Bresche springen müssen. Auf Solinger Seite spielt Nationalpitcher André Hughes eine bärenstarke Saison, die mit dem klaren 6:0 im Hinspiel in Bonn ihren Anfang nahm. Die Caps konterten Ende März mit US-Werfer Charles Olson, der das andere Hinspiel für sich entscheiden konnte (10:0) und dabei Allis-Starter Shelby Robertson bezwang. Heid sieht die Gastgeber dennoch in der Favoritenrolle. „Wir müssen als Einheit auftreten, konzentriert verteidigen und unser volles offensives Potential ausschöpfen“, so der Bonner Chefcoach.

Untouchables Paderborn – HSV Stealers

Stefan Fechtig war dann doch noch zufrieden mit dem Split gegen Solingen: „Es war wirklich ein heißer Tanz im Regen. Schlechtere Witterungsbedingungen gibt es wohl kaum, nass, kalt und regnerisch“ bilanziert der Untouchables Headcoach das Gipfeltreffen. Mit den HSV Stealers haben die Paderborner noch eine kleine Rechnung offen. In Hamburg kassierten die U’s zum Saisonauftakt eine überraschende 4:8-Niederlage, nachdem sie das erste Match noch locker mit 9:0 für sich entscheiden konnten. „Ich erwarte von meiner Mannschaft zwei Siege als Wiedergutmachung“, fordert Fechtig augenzwinkernd. Die voraussichtlichen Starter Eugen Heilmann und Brian Fields werden das Ihrige dazu beisteuern.

Die HSV Stealers konnten sich mit einem Endspurt im Rennen um Rang vier eine gute Ausgangsposition verschaffen. Die wahre Standortbestimmung bei Konkurrent Dortmund Wanderers am letzten Wochenende fiel ins Wasser. Umsonst war man ins Ruhrgebiet gereist. Nun folgen wieder die drei Spieltage des Schreckens, treffen die Hamburger doch hintereinander auf die Favoriten aus Paderborn, Solingen und Bonn. War zum Auftakt noch ein Sieg aus sechs Partien das Ziel, so wollen sie nun mindestens zwei holen. Schließlich haben sie sich seitdem gut verstärkt. Eric Krysiak sorgt in der Offensive für Furore, Antonio Peraza soll der Position des Starting Pitchers in Spiel zwei Stabilität geben. Auf Brent Buffa müssen sie als Pitcher wohl verletzungsbedingt noch drei bis vier Wochen verzichten. Der Pole Bartosz Matuszewski hat Abschlussprüfungen in Polen. Zudem fehlen die Springer der zweiten Mannschaft, die parallel im Einsatz sein wird.

Dortmund Wanderers – Cologne Cardinals

Die Dortmund Wanderers empfangen am Samstag die Cologne Cardinals und wollen Wiedergutmachung für die Niederlagen am ersten Spieltag. Aufgrund des Regens mussten sie zuletzt aussetzen, liegen aber gut im Rennen um Rang vier. Mit den Duellen gegen Köln und danach in Berlin und gegen Dohren, können sich die Wanderers Hoffnungen machen ihre Position in der Tabelle zu festigen. Siege gegen den direkten Konkurrenten sind da natürlich Pflicht. Die Offensivmaschinerie mit Trevor Howell an der Spitze (zuletzt drei Homeruns gegen die Solingen Alligators) hofft darauf, dass der Pitching Staff um Dennis Stechmann, Joey Parigi und Rene Herlitzius ihnen eine bessere Chance auf einen Erfolg gibt. In nur zwei Partien gelang es die gegnerische Mannschaft unter fünf Runs zu halten. Dort müssen sie ansetzen, um Erfolg zu haben.

So chancenlos, wie sich die Cologne Cardinals im zweiten Spiel in Dohren gegen Mat Keplinger gesehen haben, wollen sich die Domstädter in Dortmund nicht präsentieren. „Verblüffend war sicherlich auch, dass selbst unsere Amis bei Keplinger keine Chance hatten“, erinnert sich Kölns Vorsitzender Daniel Ramirez. „Wir wollen natürlich wie auch beim Season Opener beide Spiele gewinnen, wenn es auch Anfang der Saison sehr eng war. Natürlich haben wir uns seit dem verbessert, aber Dortmund sicherlich auch“ erwartet Ramirez zwei enge Spiele.

Dohren Wild Farmers – Berlin Sluggers

Die Dohren Wild Farmers empfangen zum Rückrundenauftakt die Berlin Sluggers am Samstagnachmittag. Am ersten Spieltag hatten die Wild Farmers zwei deutliche Niederlagen in der Hauptstadt kassiert. Doch schon am darauffolgenden Home Opener konnten sie sich gegen die Bonn Capitals revanchieren und mit vier Siegen und zehn Niederlagen sind sie nicht weit vom angepeilten Saisonziel Platz fünf entfernt. Gegen Berlin sind nun zu Hause zwei Spiele Pflicht. Sonst droht man abzurutschen, zumal danach nur noch zwei Heimspieltage auf dem Programm stehen. Zuletzt mussten sie sich zu Hause gegen die Cologne Cardinals mit einem Split zufrieden geben. In Spiel eins lief nichts zusammen. Jannis Wedemeyer und der Rest des Pitching Staffs war nachdem vorherigen Doppelspieltag einfach noch zu müde. In der zweiten Begegnung folgte die Sternstunde von Mat Keplinger. Beide werden auch gegen die Sluggers als Starting Pitcher erwartet.

Aufgeben wird man in der Hauptstadt nicht. Die Erfahrung aus dem letzten Jahr hat ihnen gezeigt, dass erst am Schluss abgerechnet wird. Schwer wird es trotzdem und sie hoffen, Erstligabaseball in Berlin zu halten. Dennoch ist die Stimmung derzeit nicht besonders gut. Nur zwei Siege sprangen in der Hinrunde heraus und diese auch gleich am Anfang. Seitdem zeigten sie phasenweise ordentlichen Baseball, konnten aber Führungen nicht nach Hause bringen und kassierten so zwölf Niederlagen am Stück. Ales Keprta fehlt nach einem Arbeitsunfall weiterhin für unbestimmte Zeit. Auch die lang erwartete Verstärkung Jesus Brito Diaz fällt verletzungsbedingt aus. Junge Spieler wie Nino Sacasa und Ben Briggs sind talentiert, müssen aber erst einmal nach und nach an das Niveau der 1. Baseball-Bundesliga herangeführt werden. Iwan Galkin und Parsa Bergengrün werden in Dohren wohl das Gros der Innings auf dem Mound absolvieren und hoffen auf die guten Leistungen des Eröffnungsspieltags zugreifen zu können.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren