Alligators wollen Tabellenführer Cardinals stürzen – Capitals empfangen Stealers in Rheinaue

12. April 2012
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Die HSV Stealers und Bartosz Matuszewski müssen am Samstag in der Bonner Rheinaue gegen die Capitals ran (Foto: Eisenhuth, G.)

Am Samstag wird der dritte Spieltag der neuen Saison in der 1. Baseball-Bundesliga im Norden ausgetragen. Nach vier Spielen konnte sich noch kein Team wirklich absetzen.

Die Solingen Alligators wollen die Verhältnisse in der Tabelle geraderücken, wenn sie sich mit dem noch ungeschlagenen Aufsteiger Cologne Cardinals in Köln-Müngersdorf auseinandersetzen.

Die Bonn Capitals hoffen unterdessen in der heimischen Rheinaue auf den ersten Doppelsieg. Die HSV Stealers reisen aus Hamburg an. Der letztjährige Nordmeister Untouchables Paderborn fährt in die Hauptstadt und will seiner Favoritenrolle gegen die Berlin Sluggers gerecht werden. Zudem treffen die Dohren Wild Farmers und die Dortmund Wanderers aufeinander.

Der erste Pitch soll um 13 Uhr erfolgen. Die zweiten Begegnungen folgen im Anschluss. Wie gewohnt können die Spiele per Liveticker auf www.baseball-bundesliga.de/liveticker verfolgt werden.

Bonn Capitals – HSV Stealers

Zwei Splits zum Saisonstart weist die Bilanz der Bonn Capitals vor dem Duell mit den HSV Stealers auf. Schaut man auf die Erwartungen und personellen Anstrengungen, die der Verein im Winter unternommen hat, können die Verantwortlichen in der Rheinaue damit nicht zufrieden sein.

Insbesondere die Pleite im Auftaktspiel in Dohren hat Coach Mirko Heid gewurmt. „Es reicht nicht, unsere Leistung nur in einem Spiel oder nur in bestimmten Spielabschnitten abzurufen“, spricht der Übungsleiter Klartext. Die bisherigen Schwachpunkte der Caps sind schnell ausgemacht: Relief-Pitching und eine noch nicht ausbalancierte Schlagreihenfolge. Dass Tim Henkenjohanns Fußstapfen entsprechend groß sind, wusste Starter Moritz Sckaer sicher schon vor Saisonbeginn. In beiden Partien gegen Solingen und Dohren blieb der 26jährihge Nationalspieler ohne Sieg. Dahinter fehlte es dann bislang an leistungsstarkem Ersatz. Jenseits des auf MVP-Kurs steuernden Bradley Roper-Hubbert, hat aber auch Heids vor Saisonbeginn als vielleicht stärkste Lineup der Nordgruppe eingeschätzte Angriffsformation noch einige Löcher, die es schnell zu stopfen gilt. Gegen den traditionell in Bonn couragiert auftretenden HSV fordert Bonns Skipper trotzdem zwei Siege: „Auch wenn Hamburg in den vergangenen Jahre immer ein unangenehmer Gegner war, müssen wir uns auf unser Spiel konzentrieren.“ Keine Sorgen muss man sich im Rheinland derzeit um Neuzugang Charley Olson machen. Der US-Werfer absolvierte zwei problemlose Starts und ist schon jetzt eine Bank fürs jeweils zweite Spiel.

Bei den Hanseaten kann das Fazit des letzten Wochenendes in Solingen nur lauten, dass im ersten Spiel mehr drin gewesen wäre, wenn die Verteidigung der Norddeutschen besser gestanden (5 Errors) und die beiden Werfer (Matuszewski und Brede) besser gezielt hätten. Zwölf Hits gelingen den Gästeteams am Weyersberg nicht allzu oft, wird sich auch Spielertrainer Jens Hawlitzky gedacht haben. In der zweiten Partie in Solingen musste Hawlitzky selbst die Pitcher-Position über das gesamte Spiel bekleiden, da der Amerikaner Brent Buffa noch an einer Verhärtung der Schulter-Muskulatur leidet und daher nicht werfen kann. In der Offensive aber zeigte er auch in Solingen seine Qualitäten mit insgesamt vier Hits. Auch in Bonn wird viel davon abhängen, ob Buffa wieder einsatzfähig ist. Bartosz Matuszewski muss bis Mai noch zwischen Polen und Hamburg pendeln, was auf seine Leistung sicherlich keinen positiven Einfluss hat. Im Vergleich zur Vorwoche wird es kaum Veränderungen bei der Aufstellung der Stealers geben. Der zuletzt kurzfristig fehlende Gordon Shaw ist wieder mit dabei.

Cologne Cardinals – Solingen Alligators

Wenn man so will, ist die Partie der ungeschlagenen Cologne Cardinals gegen die Solingen Alligators das Spitzenspiel des kommenden Wochenendes. Die Kölner Standortbestimmung gegen Paderborn fiel dem widrigen Wetter am Ostermontag zum Opfer, somit dürfen die Cardinals nun gegen die nicht minder starken Bergischen ihre Saisoneröffnung im heimischen Müngersdorf nachholen.

Die Alligators konnten durch den Doppelsieg gegen Hamburg die Erwartungen erfüllen, auch wenn das „wie“ vor allem im ersten Match zu wünschen übrig ließ. Namentlich Sebastian Bernards hatte so seine liebe Müh’ mit den Stealers-Schlagmännern und gab ungewohnt viele Hits ab – um am Ende doch zu siegen. „Das verleiht mentale Stärke und Selbstbewusstsein, wenn man sich an den eigenen Haaren wieder aus dem Sumpf zieht“, resümiert Alligators-Coach Norman Eberhardt den Verlauf der ersten Begegnung mit Blick auf die Defensive. „Das Fehlen von Patrick Kanthak und Dominik Wulf konnten wir perfekt kompensieren, auch in der Offensive“, ergänzt Eberhardt. Gegen die Domstädter werden Kanthak und vor allem auch Wulff wieder mit von der Partie sein. Bei Nationalspieler Wulf ist es der erste Ligaauftritt in diesem Jahr. Die ohnehin schon schlagstarke Alligators-Offensive wird in Köln in Bestbesetzung auflaufen. Das Ziel der Solinger ist ein Doppelsieg und die damit verbundene Tabellenführung. Dennoch fordert Eberhard mehr. „Wir dürfen nicht aufhören anzugreifen, auch wenn wir schnell vorne liegen“, fordert er seine Schlagleute auf in jedem Inning zu punkten.

Bei den Kölnern weiß man um die Stärke der Alligators, gibt sich aber betont optimistisch und hegt die Hoffnung „mindestens ein Spiel zu gewinnen“, wie der Vorsitzende Daniel Ramirez mitteilt. Die Cardinals haben keine Verletzten zu beklagen und dürften daher in der ersten Begegnung mit Pascal Raab oder Maurice Wilhelm beginnen. Für die anschließende Partie ist Joshua Tamba gesetzt.

Berlin Sluggers – Untouchables Paderborn

Die Berlin Sluggers dürfen sich am Samstag mit dem amtierenden Nordmeister Untouchables Paderborn auseinandersetzen. Im letzten Jahr waren dies klare Angelegenheiten. Paderborn erzielte bei vier Siegen in der regulären Saison insgesamt 66 Runs und kassierte nur sieben. Damit dürften die Rollenverteilung klar sein.

Die Sluggers hatten sich von den beiden Ostermontagspartien bei den Wanderers mehr erhofft. Sie brauchten lange, um sich auf die gegnerischen Pitcher einzustellen. Erst eine energische Ansprache von Kleiner machte die Mannschaft wach. Am Ende hat es nicht ganz erreicht, um den Split zu erreichen. Die nassen Wetterverhältnisse und der Regen in der zweiten Begegnung taten ihr Übriges. Gegen die Untouchables sind die Hauptstädter auch im Heimspiel eher der Außenseiter. Team-Manager Marcel Bretschneider erhofft sich eine klare Steigerung zu den beiden Niederlagen. „Über Sieg oder Niederlage möchte ich keine Prognose abgeben.“ Ales Keprta und Steven Wolburg werden gegen Paderborn wieder mit dabei sein. Die Spiele in Dortmund haben aber ihre Spuren hinterlassen und man muss abwarten, ob alle am Samstag schon wieder fit sind.

Stefan Fechtigs Untouchables war das Vergnügen vergönnt, am vergangenen Wochenende österliche Schlagballerfahrungen zu machen. Der Doubleheader in Köln fiel bekanntlich aus, die Nachricht erreichte den Tross der U’s kurz hinter Dortmund. Ein Nachholtermin steht derzeit noch nicht fest. So machen sich die Ostwestfalen am Samstag auf den langen Weg nach Berlin zu den Sluggers, die unlängst in Dortmund Lehrgeld bezahlen durften. Dort gelten sie als großer Favorit, haben zudem alle Spieler an Bord. Fechtig gibt sich zuversichtlich, dass der lange Trip in die Hauptstadt auch ein erfolgreicher wird. Für die Paderborner wird es eich Wiedersehen mit einem guten alten Bekannten. Sluggers-Trainer Benjamin „Benji“ Kleiner fuhr mit den U’s vor einigen Jahren einige deutsche Meistertitel ein. Für Fechtig ein Grund mehr, dem Aufeinandertreffen positiv gestimmt entgegenzusehen: „Ich freue mich auf Berlin, Buletten und Benji.“

Dohren Wild Farmers – Dortmund Wanderers

Der Spieltag im Norden wird am Samstag mit dem Doubleheader zwischen den Dohren Wild Farmers und den Dortmund Wanderers abgeschlossen. In der letzten Saison konnte das Team aus Westfalen drei der vier Spiele während der regulären Saison für sich entscheiden. In Dohren gab es aber den Split.

Die Wild Farmers konnten sich am vergangenen Wochenende für die Niederlagen in Berlin revanchieren und überraschten die Bonn Capitals mit dem Sieg in Spiel eins. Im Gegensatz zum Auftakt waren sie es, die von Fehlern profitierten und die Offensive um Jeff Rustico war besser in Form. Mit acht Errors in der Defensive machten sich die Dohrener aber das Leben erneut selber schwer. Kleine Verletzungen führen im Moment dazu, dass Spieler auf für sie ungewohnten Positionen eingesetzt werden und so die Routine noch fehlt. Gegen die Gäste aus Dortmund wird es vor allem auf die Starting Pitcher Jannis Wedemeyer und Mat Keplinger ankommen, um eine der stärksten Offensivreihen der Bundesliga um Trevor Howell, Elliot Biddle, Daniel Groer und Aljosha Heller in den Griff zu bekommen.

Die Wanderers präsentierten sich am Ostermontag gegen die Berlin Sluggers trotz Schmuddelwetter in Top-Verfassung. Insgesamt 27 Runs brachten sie auf die Anzeigetafel im Höschpark. Nur in Spiel zwei machten sie es am Ende noch einmal unnötig spannend, als Pitching und Defensive es den Gästen erlaubten, noch einmal zurückzukommen. Mit den beiden Siegen ist Dortmund aber wieder im Soll. Dennis Stechmann durfte sich über seinen ersten Karriere-Shutout in der 1. Baseball-Bundesliga freuen und wird auch in Dohren gefragt sein, das Team in der ersten Begegnung auf dem Mound anzuführen. Der amerikanische Starter Joey Parigi hingegen hatte wie schon gegen die Cardinals große Kontrollprobleme und blieb nur zwei Innings im Spiel. Dies ist zu wenig für jeden Pitcher und vor allem für einen Import-Spieler. Dennoch wird er wohl erneut eine Chance erhalten, muss sich aber darauf einstellen, dass die gegnerischen Schlagleute bei ihm besonders geduldig an der Platte agieren werden.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren