Die Top 4 der Liga starten in die Halbfinalserie

31. Juli 2014
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Im Halbfinale gibt es mit Solingen gegen Regensburg die Wiederauflage der letztjährigen Finalserie (Foto: Eisenhuth, G.)

Im Halbfinale gibt es mit der Partie Solingen gegen Regensburg die Wiederauflage der letztjährigen Finalserie (Foto: Eisenhuth, G.)

Die 1. Baseball-Bundesliga läutet die Zielgerade ein: Nur noch vier Mannschaften sind im Kampf um die deutsche Meisterschaft übrig und spielen in einer Best-of-5-Serie die Finalisten unter sich aus. Mit Stuttgart hat sich ein Play-off-Neuling bis ins Halbfinale vorgespielt – doch nun wartet als Gegner der diesjährige Südmeister aus Heidenheim. Der amtierende Meister aus Regensburg dagegen trifft auf das einzig verlieben Team aus der Norden der Liga, die Solingen Alligators. Damit erlebt das letztjährige Meisterschaftsfinale dieses Mal bereit im Semifinale eine Neuauflage.

Stuttgart Reds – Heidenheim Heideköpfe

Ohne Frage: Die Stuttgart Reds spielen als Verein in diesem Jahr eine Höllensaison. Der Baseball-Nachwuchs überzeugt sportlich durch die Bank von der U12 bis zur U18 und nun steht das Bundesliga-Team auch noch im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. „Wenn man bedenkt, wo wir noch vor einigen Jahren waren, ist dies ein super Erfolg. Alle, die in Stuttgart hierfür in den letzten Jahren etwas gemacht haben, können sich auf die Schultern klopfen“, ist Reds-Headcoach Christoph Manske deshalb zurecht stolz auf seinen Verein. Dass sein Team jetzt zu den Top-4-Mannschaften der höchsten Spielklasse zählt, setzt dem Ganzen natürlich die Krone auf. Doch mit Heidenheim warten in der Halbfinalserie nun ein schwerer Gegner: „Was Heidenheim offensiv macht ist das Beste, was ich je in Deutschland gesehen habe. Da kann jeder hauen und dies richtig gut. Ein Alptraum für alle Pitcher!“, erkennt Manske deshalb auch ganz ehrlich an. Zudem plagen die Schwaben gerade etwas die Verletzungssorgen. Eventuell muss Trainer Troy Williams deshalb im Halbfinale auch einen von den Nachwuchsleuten ins „kalte Wasser“ werfen. Trotzdem gegen die Stuttgarter furchtlos in die Best-of-5-Serie – schließlich haben sie schon gegen Bonn bewiesen, dass sie für Überraschungen gut sind. Erfolgsdruck wird die Schwaben jedenfalls nicht lähmen – den geben sie geschickt an die Konkurrenz ab: „Solingen, Regensburg und Heidenheim müssen ins Finale kommen. Wir sind das einzige Team, dass keinen Druck spürt.“ Die Reds werden am Wochenende also befreit aufspielen und auf ihre Chancen lauern.

Die Heidenheim Heideköpfe sind als einziges Team der Bundesliga ohne Nachsitzen ins Halbfinale vorgedrungen. Sie besiegten die HSV Stealers glatt in drei Spielen und sind der große Favorit auf die diesjährige Meisterschaft. Trotzdem ist Manager Klaus Eckle kein Mann der großen Töne, sondern sagt bescheiden: „Die Siege gegen die HSV Stealers waren aber alles andere als ein Selbstläufer. Aber wir haben Wege gefunden, die Spiele zu gewinnen, auch wenn wir vor allem offensiv nicht unser bestes Baseball – gegen eine wirklich gute Mannschaft – gespielt haben.“ In der nun anstehenden Serie gegen Stuttgart sind die Heideköpfe als Südmeister automatisch Favorit, doch unterschätzen werden sie die Reds deshalb nicht: „Die Stärken von Stuttgart liegen insbesondere im Pitching: De Wolf, Perez, Renault, Hering und Rätz wissen, was sie machen“, warnt Eckle sein Team deshalb vor Nachlässigkeiten im Spiel. Der Heidenheimer Manager hatte Stuttgart schon vor Saisonbeginn als Mitkonkurrent um die Meisterschaft eingestuft und „jetzt sind sie unter den Top 4 und die Mannschaft ist im Vergleich zu Saisonbeginn noch weiter verstärkt worden.“ Trotzdem werden die Heidenheimer mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein in die Serie gehen, denn das Team ist von Verletzungssorgen befreit geblieben und kann deshalb in Bestbesetzung antreten. Das bedeutet viel Arbeit und einen harten Kampf für ihre Konkurrenten aus Stuttgart.

Buchbinder Legionäre – Solingen Alligators

Die Buchbinder Legionäre sind so etwas wie das Kryptonit für die Solingen Alligators. In den vergangenen Jahren standen sie Solingen drei Mal in den Playoffs gegenüber – und immer gingen die Regensburger als Sieger vom Feld. Nun folgt also die vierte Auflage und es scheint, als seien die Legionäre pünktlich zu den Playoffs wiedererstarkt. „Es haben uns während der Saison bis zu fünf Stammspieler gleichzeitig gefehlt, das steckt keine Mannschaft in Bundesliga ohne weiteres weg“, erklärt Regensburgs Christian Swoboda die vorübergehende Schwächephase gegen Ende der regulären Saison. Doch nun läuft es wieder im Süden. Paderborn wurde in einer spannenden Viertelfinalserie souverän besiegt und nun gibt es im Halbfinale eine Wiederauflage des letztjährigen Finales. Deshalb richten sich das Regensburger Team auf einige enge Partien ein: „Die Alligators haben eine starke, homogene Mannschaft, die es wissen will und gegen uns aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen hat. Solingen ist hungrig auf den Titel. Das sieht man auch daran, dass mit Buttgereit und Wulf zwei Spieler doch noch spielen, obwohl sie im Winter ihr Karriereende verkündet hatten“, so Swoboda. Da mit Mic Weigl und Justin Kuehn noch zwei Spieler angeschlagen sind und Sammy De Los Santos kurzfristig aus dem Kader geworfen wurde, werden in Regensburg keine großen Töne gespuckt, sondern die Mannschaft bereitet sich auf eine ganz enge Halbfinalserie vor.

Die Solingen Alligators ihrerseits brennen darauf, die Regensburger endlich einmal in einer Playoff-Serie besiegen zu können. Und in diesem Jahr stehen die Chancen dafür nicht schlecht: Pitcher Chris Mezger konnte zuletzt mit einem 1-Hitter in der Serie gegen Haar glänzen und das Team steht insgesamt extrem kompakt in der Defense und lässt wenig Chancen zu. Deswegen sagt Headcoach Norman Eberhardt selbstbewusst: „Klar sind die Legionäre eine starke Mannschaft. Spielen wir aber so, wie wir können, gewinnen wir diesmal die Serie.“ Für die Alligators zählt in diesem Jahr nur der Meistertitel und da es keine verletzungsbedingten Ausfälle gibt, soll das Regensburg-Trauma der vergangenen Jahre endlich überwunden werden. „Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen, denn wir wissen wozu wir in der Lage sind“, so Eberhardt.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren