Homecoming im Kölner Westen / Neuer Pitcher bei den Sluggers

06. Juni 2013
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Great Defense vom Bonner Outfield gegen Solingen (Foto: Eisenhuth, G.)

Als vordringlichstes Ergebnis der Siegteilung im Duell der beiden Schwergewichte aus Bonn und Solingen vom letzten Wochenende bleibt festzuhalten, dass der Kampf um die diesjährige Nord-Krone weiterhin völlig offen erscheint. Am bevorstehenden siebten Spieltag steht zum Hinrundenabschluss ein sonntägliches Lokalderby im Mittelpunkt des Geschehens. Rheinisch-gemütlich und auch reichlich familiär geht es dabei im Kölner Grüngürtel zu, wenn die Capitals den einheimischen Cardinals ihre Aufwartung machen. Am Solinger Weyersberg tritt der alte und neue Tabellenführer am Tag zuvor gegen das Schlusslicht Berlin Sluggers an. Als dritte und letzte Paarung treffen im Dortmunder Hoeschpark die kriselnden Wanders auf die HSV Stealers. Die Partien der Dohren Wild Farmers gegen die Untouchables aus Paderborn wurden aufgrund der Europapokalverpflichtungen der Ostwestfalen bereits vor einigen Wochen ausgetragen und endeten mit einem Doppelsieg der U’s.

Solingen Alligators – Berlin Sluggers

Nein, zufrieden war Alligators-Coach Norman Eberhardt dann doch nicht mit dem Split in Bonn, obwohl sein Team damit im Gesamttableau oben blieb. Die etwas anämische Vorstellung seiner Mannschaft in Begegnung zwei trotz eines Nick Renault auf dem Mound stellte den Trainer vor ein Rätsel: „Nach dem ersten Spiel hatten wir eigentlich die bessere Position im zweiten Spiel, haben aber gar nicht in jenes hineingefunden. Ich hatte den Eindruck, dass von Anfang an die Luft raus war. Das hat mich überrascht und es gilt rauszufinden woran das lag“ so Eberhardt, der zudem hofft, dass seine Schützlinge gegen die Sluggers eine neue Serie starten können. Ohne Zweifel liegt die Bürde des Favoriten bei den Weyersberg-Baseballern. Aber „Die Sluggers haben einen neuen Pitcher und wir sind die Ersten, die ihn sehen werden. Da ist Obacht geboten. Die Jungs werden nicht die 600+ km zu uns fahren, um sich abschlachten zu lassen“.

Für die Berliner hat sich nichts geändert. Der Regen verhinderte, dass die Sluggers ihre Negativserie gegen die Dortmund Wanderers durchbrechen konnten. Anstatt dem Nachbarschaftsduell im Tabellenkeller steht nun die denkbar schwere Aufgabe in Solingen auf dem Programm. In Spiel eins soll es Parsa Bergengrün als Starting Pitcher richten. In der zweiten Begegnung folgt dann höchstwahrscheinlich das Werferdebüt von Adam Greenberg in der 1. Baseball-Bundesliga. Offensiv soll Greenberg auch Jan Pojer ersetzen, der mittlerweile wieder bei den Eagles Prague im Europacup in Regensburg die Keule schwingt.

Dortmund Wanderers – HSV Stealers

Im Dortmund Hoeschpark empfangen die Dortmund Wanderers am späten Samstagnachmittag die HSV Stealers zum Doubleheader. Nachdem vor zwei Wochen das Abendspiel noch kurzfristig abgeblasen wurde, sollte dieses Mal einem Flutlichtspiel nichts im Wege stehen. Der Regen verhinderte die Spiele in der Hauptstadt, so dass die Wanderers weiterhin mit einer Bilanz von 1-9 das Tabellenende im Norden der 1. Baseball-Bundesliga zieren. Die Spiele gegen die Hamburger Gäste werden aller Voraussicht nach die Abschiedsvorstellung von Danny Forte sein. Ob in Spiel eins oder zwei, wird kurzfristig entschieden.

Die Stealers hätten sich am letzten Wochenende gegen die Dohren Wild Farmers nicht beschweren dürfen, wenn sie eine Doppelniederlage kassiert hätten. Nur Eric Krysiaks Walk-Off-Single im neunten Inning in der ersten Begegnung sicherte den Split. „Insgesamt aber haben sich bei uns heute zu viele Spieler darauf verlassen, dass ihre Kollegen das Spiel für uns entscheiden. Und die Dohrener haben wieder einmal im Nordderby gegen uns eine ganz besonders gute Leistung gezeigt“, sagte Jens Hawlitzky nach der Partie. „Vor den kommenden beiden Auswärtsspielen bei den Dortmund Wanderers am kommenden Sonnabend werden wir nun gezielt an einigen Dingen arbeiten.“ Kyle O’Campo wurde aufgrund seiner Schulterverletzung gegen Dohren noch geschont. Dafür kamen Ben Pearson (zum ersten Mal in dieser Saison), Iwan Galkin, Brent Buffa und Daniel Harms als Pitcher zum Einsatz.

Cologne Cardinals – Bonn Capitals

Es sind schon zwei ganz besondere Spiele, die die Zuschauer am Sonntag im Baseball-Stadion an der Aachener Strasse erwarten dürfen. Nominell spielen da Kölner gegen Bonner, wer sich allerdings die beiden Teams anschaut, der wird erkennen, das es immer wieder Personalwechsel rheinauf und rheinab zwischen diesen beiden nur knapp 30 Kilometer von einander entfernten Baseballhochburgen gegeben hat. Man kennt sich und man schätzt sich. Nicht weniger als vier ehemalige Kölner reisen heuer im Dress der Caps in die Domstadt, als prominentester Ex trägt Maurice Wilhelm seit dieser Saison die grüngelbe Uniform des Tabellenzeiten. In die entgegengesetzte Richtung wechselte Rene Wolf Ende 2012 aus der Rheinaue in den Kölner Westen.

Die Bonner gehen nicht erst seit dem letzten Wochenende und der insgesamt doch starken Vorstellung gegen Solingen als hoher Favorit in den Doubleheader. Headcoach Mirko Heid hat sich über die engagierte Leistung seiner Mannschaft in beiden Partien gefreut auch wenn die Alligators dank einer erstklassigen Defense am Ende des ersten Spiels noch einmal den Kopf aus der Schlinge zogen. Die Vorstellung von Charles Olson in Spiel zwei erntete dem US-Werfer nicht umsonst den Titel des „Player of the Week“. Auf Olson wird es Sonntag für die Bonner wieder ankommen, auf sein Duell mit Kölns Alex Rivers, der in Paderborn nur sehr unglücklich 0:1 unterlag, darf man mit Recht gespannt sein. Kölns Trainer Georg Apfelbaum bewertete den Trip nach Paderborn trotz der beiden Niederlagen positiv: „Wir haben in beiden Spielen eine solide Defense gezeigt und am Schlag gegen Eugen Heilmann auch nicht schlecht ausgesehen. Im zweiten Spiel haben wir durch kleine Fehler beim Baserunning die Chancen nicht nutzen können.“ Zu den Aussichten gegen den südlichen Nachbarn gibt sich Apfelbaum keinen Illusionen hin: „Gegen Bonn wäre ein Sieg eine absolute Sensation. Wir werden uns aber so teuer wie möglich verkaufen. Unsere jungen Spieler werden von Spiel zu Spiel besser und gegen Bonn werden sie besonders motiviert sein“, hofft der Coach auf einen Höhenflug seiner Mannschaft.

Demgegenüber warnt Heid vor den Cards: „Wir dürfen Köln auf gar keinen Fall unterschätzen. Alex Rivers hat bereits in einigen Spielen gezeigt, welche Qualität er hat. Insofern gehen wir hochkonzentriert in die beiden Partien in Köln. Wir wollen dort unsere Hinrunde mit zwei Siegen abrunden.“ Die Vorgabe an sein Team ist also eindeutig. Gegen Solingen konnte Heid eher unerwartet wieder auf die Dienste seines neuseeländischen Infielders Daniel Lamb-Hunt zurückgreifen. Auch Ernie Nsien und Jonathan Schemmel hatten ein paar unverhoffte at Bats. Damit steht den Gästen der vermeintlich komplette Kader zur Verfügung.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren