Ivan Rodriguez: Im ersten Jahr gleich zum Titel?

15. September 2015
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest
Ivan Rodriguez steht im ersten Jahr in der 1. Baseball-Bundesliga gleich im Finale (Foto: Gregor Eisenhuth, www.eisenhuth-photographie.de)

Ivan Rodriguez steht im ersten Jahr in der 1. Baseball-Bundesliga gleich im Finale (Foto: Gregor Eisenhuth, www.eisenhuth-photographie.de)

Vor knapp einem Jahr sorgte der Wechsel der sportlichen Leitung bei den Buchbinder Legionären Regensburg von Martin Helmig auf Ivan Rodriguez für einen kleinen Paukenschlag in der 1. Baseball-Bundesliga. Gleich in der ersten Saison steht der gebürtige Venezolaner mit Regensburg im Finale um die deutsche Baseballmeisterschaft. Im Gespräch mit www.baseball-bundesliga.de blickt er auf die Saison zurück und auf das Finale voraus.

Das erste Jahr in Deutschland und schon im Finale. Wie zufrieden bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Ivan Rodriguez: Ich kann sagen, dass ich mit dem ersten Jahr sehr zufrieden bin. Es gab viel Raum für Verbesserung und ich hoffe, dass das Team auf den Platz zurückkehrt, den sie sich verdient.

Im Finale trefft ihr auf die Heidenheim Heideköpfe. Es ist ein vertrauter Rivale aus dem Süden. Was sind deine Erwartungen? Was sind ihre Stärken und Schwächen?

Rodriguez: Ich erwarte eine gute Serie mit knappen und spannenden Spielen. Heidenheim ist eine starke Mannschaft und sie stehen nicht ohne Grund im Finale. Was sind ihre Stärken und Schwächen? Das werde ich an dieser Stelle nicht sagen. Vielleicht lesen sie es ja und können daran arbeiten, um uns zu schlagen. [Lacht]

Heidenheim hat am Ende der regulären Saison noch Peter Sikaras verpflichtet. Seine 15 Strikeouts gegen Bonn zeigen, dass er sich in Topform befindet. Was ist der Schlüssel gegen ihn?

Rodriguez: Nun, wir werden unsere Hitting-Philosophie umsetzen. Wir ändern diese nicht aufgrund der gegnerischen Pitcher. Wir haben in diesem Jahr alle Spiele mit derselben Herangehensweise absolviert und werden diese bis zum letzten Out weiter umsetzen.

Gianny Fracchiolla hatte in seinen letzten Starts einige Kontrollprobleme. Was muss er tun, damit er nicht mehr so viele Walks abgibt?

Rodriguez: Es wissen viele Leute nicht, aber Fracchiolla pitchte sein letztes Spiel gegen Solingen nach dem er drei Tage lang Magenprobleme hatte. Er war krank, bat mich aber aus persönlichen Gründen, dass er dennoch spielen darf. Er wollte unbedingt an dem Tag pitchen und versprach mir, dass er sich nicht auswechseln lassen würde ohne den Sieg in der Tasche zu haben. Er fühlt sich jetzt wieder besser. Er ist wieder fit und wir hoffen, dass er im Finale eine gute Leistung zeigt.

Werdet ihr weiterhin auf Mike Bolsenbroek in Spiel eins und Gianny Fracchiolla in Spiel zwei setzen oder die Reihenfolge der beiden Starting Pitcher tauschen? Sind ansonsten alle Spieler fit für das Finale?

Rodriguez: Wir werden darüber in den kommenden Tagen sprechen. Vielleicht bleiben wir dabei oder wir tauschen. Alle Spieler sind fit. [Matt] Vance fühlt sich besser und wir hoffen, dass sein Rücken im Training in diese Woche keine Probleme macht.

Es ist dein erstes Jahr in Deutschland. Nach nun fast einer kompletten Saison, was sind die Unterschiede zwischen der Hoofdklasse und der 1. Baseball-Bundesliga auf und neben dem Feld?

Rodriguez: Nun gut, es gibt noch viele Unterschiede zwischen den beiden Ligen. In der Hoofdklasse gibt es mehr Spiele und das Level ist dadurch höher. Die Lücke wird kleiner, ist aber immer noch da. Niederländische Teams werden besser, weil die Nationalspieler jede Woche gemeinsam trainieren. Dies bringen sie zu ihren Vereinen, wodurch auch die Nicht-Nationalspieler besser werden. Es reicht schon auf den Europacup zu schauen, wo die beiden deutschen Finalisten gegen die beiden niederländischen Finalisten des Vorjahres spielten. Es war mehr als deutlich. Die Niederländer haben in Rotterdam und Paris zweimal deutlich dank Mercy Rule gewonnen.

Dazu kommen noch all die Spieler aus Aruba und Curacao (mit niederländischen Pässen). Und natürlich kommen die niederländischen Profis am Ende der Saison zurück, um in den Play-offs zu spielen. Dies verbessert den Wettbewerb. Ich bin überrascht, dass dies hier nicht so ist. Andere Unterschiede betreffen die Spielfelder. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass nicht alle Spielfelder in der 1. Baseball-Bundesliga den gleichen Standard oder bspw. Flutlicht haben.

Aber auf der anderen Seite sind die Fans in Deutschland besser als in den Niederlanden. Dort kommen die Zuschauer nur für die Play-offs ins Stadion. Dort ist es nicht ungewöhnlich nur 20 Zuschauer bei einem Spiel zu haben. Hier waren es wenigstens 80. Ich bin mir noch nicht sicher, aber ich denke, dass hier mehr Unterstützung vorhanden ist.

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Guggenberger Legionäre, Nachgefragt  |  Tags :
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren