Klaus Eckle: Eigentlich sind wir in 2015 dran

14. September 2015
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Klaus Eckle Heidenheim Heideköpfe HK

Heidenheims Manager Klaus Eckle glaubt vor dem Finale gegen Regensburg an die Stärken seines Teams (Foto: Holger Kienle)

Das Finale um die deutsche Baseball-Meisterschaft 2015 wirft seine Schatten voraus. Nach einer einwöchigen Pause rückt das Endspiel zwischen den Buchbinder Legionären und den Heidenheim Heideköpfen näher. Für beide Teams endete die Vorsaison mit einer Enttäuschung. Beide Mannschaften unterlagen im Hablfinale bzw. im Finale gegen Solingen. Dieses Jahr nehmen die Südrivalen einen erneuten Anlauf.

Im ersten reinen Südfinale seit 2010 sieht Heidenheims Manager Klaus Eckle sein Team in der Außenseiterrolle. Dennoch hoffen die Heideköpfe auf ihren zweiten Titel nach 2009. Eckle baut auf die Erfahrung in seiner Truppe. Im Interview mit baseball-bundesliga.de erklärt der Macher der Heideköpfe, warum seine Schützlinge in diesem Jahr die Nase vorn haben werden.

Klaus, Ihr steht im zweiten Jahr infolge im Finale. Wie schätzt Du Eure Chancen ein?

Klaus Eckle: Wir sind von den Mitteln her der klare Außenseiter, wollen aber mit dem im Vergleich zu Regensburg etwas erfahrenerem Team unsere Chance in diesem Jahr nutzen.

In der regulären Saison schien Euch Regensburg in diesem Jahr nicht wirklich zu liegen. Was wollt Ihr im Finale anders machen?

Eckle: Die Partien in Regensburg (5:15, 6:9) waren mit unsere schwächsten Spiele in 2015. Vor allem das Freitagabend-Spiel war chaotisch. Einige der Berufstätigen sind kurz vor Spielbeginn im Stadion eingelaufen. Die Rückspiele in Heidenheim waren dagegen hohes Niveau auf beiden Seiten. Die Karten werden im Finale neu gemischt.

Mike Bolsenbroek war gegen die starke Solinger Offense herausragend. Habt Ihr ein Mittel, ihn zu schlagen?

Eckle: Ich hoffe ja. Man muss aber auch bedenken: Mike Bolsenbroek ist einer der stärksten Werfer, die in Europa spielen, es wird sehr schwer.

Auch Bonn hatte mit Wilson Lee einen Ausnahmewerfer in seinen Reihen. Ihm schien die Luft gegen Ende ein wenig auszugehen oder war Euer Team einfach gut eingestellt?

Eckle: Wir haben in Bonn tatsächlich einen guten Tag erwischt gegen Ex-Minor Leaguer Wilson Lee, die komplette Lineup hat sich sehr diszipliniert verhalten und auf die passenden Pitches gelauert.

Bei beiden vorangegangenen Playoff-Runden habt Ihr vor allem in den Rückspielen eindrucksvoll Eure Stärken bewiesen. Braucht Ihr den Druck?

Eckle: Ein gewisser Erfolgsdruck besteht im Leistungssport immer, aber wir spielen in der gewohnten Umgebung mit den eigenen Fans im Rücken einfach einen Tick besser.

Eure Saison war geprägt von Aufs und Abs, teils durch Verletzungen, teils durch Veränderungen im Team. Lauft Ihr in der entscheidenden Saisonphase zu Höchstform auf?

Eckle: In Sportarten, die ihren Meister in Playoffs ermitteln, gilt es ganz generell zum Saisonhöhepunkt am Besten zu sein. Während der regulären Saison versucht man – zum Teil auch notgedrungen – das ein oder andere Experiment.

Inwiefern konnte Sykaras, der vor allem zuletzt glänzte, Luke Sommer ersetzen?

Eckle: Als Starting Pitcher in Spiel eins und mitreißender Wettkampftyp ersetzt er ihn nahezu eins zu eins. Die zusätzlichen Offensivqualitäten von Luke Sommer fehlen uns natürlich.

Reicht Eure Pitcherdecke gegen die Offense der Legionäre aus oder zaubert Ihr – wie in vergangenen Jahren – gar noch jemanden aus dem Hut?

Eckle: Sykaras, Lockwood, Gruber, Krumm, Seyfried, Flüge und Giraud haben unser vollstes Vertrauen. Es wäre natürlich ein Traum, wenn Luke Sommer doch noch Zeit findet, uns in den Finalspielen zu unterstützen.

Es ist das erste Südfinale seit 2010. Bahnt sich ein Gefälle Richtung Südliga an?

Eckle: Insofern, dass die Südliga definitiv stärker ist als die Nordliga. Bonn und Solingen sind allerdings, wie gesehen, auf Augenhöhe mit den Spitzenteams im Süden.

Damals habt Ihr auch gegen Regensburg gespielt – und verloren. Warum gewinnt ihr diesmal?

Eckle: Wir haben in 2010 eine Woche vor dem entscheidenden Spiel fünf in Regensburg im damaligen Final Four des Europapokals unsere Pitcher arg strapaziert, denen dann gegen Ende einfach die Luft ausging. Eigentlich sind wir in 2015 dran, hatten wir in 2014 doch gewaltiges Pech im Finale gegen Solingen. Wir sind hungrig auf den zweiten Titel nach 2009 und hoffen diesmal auch auf etwas Glück in den entscheidenden Situationen.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren