1. Baseball-Bundesliga

Das Spitzenduell des Spieltags steigt am Sonntag in der Bonner Rheinaue (Foto: Lambertz, F.)

Die 1. Baseball-Bundesliga wird im Norden mit drei Begegnungen fortgesetzt. Am Samstag liegt die Aufmerksamkeit voll und ganz auf dem Nordderby zwischen den Dohren Wild Farmers und HSV Stealers. Los geht es um 12 Uhr auf dem Feld der Träume des SV Dohren. Jannis Wedemeyer und John Soldinger auf Seiten der Wild Farmers sowie Iwan Galkin und Michael Couch bei den Hamburgern werden als Starting Pitcher erwartet.

Am Sonntag folgt dann das Saisondebüt der Untouchables Paderborn bei den Bonn Capitals. Um 12 Uhr beginnt der Doubleheader zwischen den Play-off-Aspiranten in der Rheinaue. Voraussichtlich Routinier Eugen Heilmann und die neue Hoffnung der U’s Garrett Johnson werden als Starting Pitcher bei den Gästen prognostiziert. Bonn wird wie gewohnt auf Maurice Wilhelm und Trevor Caughey setzen.

Den Abschluss machen die Spiele zwischen den Cologne Cardinals und den Solingen Alligators. In der Domstadt ist der First Pitch am Sonntag ebenfalls für 12 Uhr geplant. Außenseiter Cardinals wird mit Mika Kehls und Shingo Ono als Starting-Pitcher-Duo auflaufen, die favorisierten Alligators mit Harry Glynne und Chris Mezger. Wie gewohnt können alle drei Begegnungen via Gamechanger live Pitch für Pitch mitverfolgt werden.

Dohren Wild Farmers – HSV Stealers

Im Nordduell treffen die Dohren Wild Farmers am Samstag um 12 Uhr auf die HSV Stealers. Besser hätte der erste Spieltag für den Gastgeber nicht laufen können. Souverän bezwang man die angereisten Cardinals und starteten mit zwei Siegen äußerst erfolgreich in die neue Saison. Garrett Rogers war bestens aufgelegt und war als Leadoff der Motor der Offensive, die 21 Hits und 23 Runs produzierte. Zudem überzeugte die Defensive (nur ein Error in 16 Innings) auch dank des guten Pitchings von Jannis Wedemeyer, Thies Brunckhorst und Neuzugang John Soldinger. Ob man nun auch die Favoriten im Norden ärgern kann, wird sich gleich am Wochenende zeigen. „Der Auftakt lief super für uns.“, so Coach Johst Dallmann. „Da Köln aber nicht in Bestbesetzung angetreten ist und sie offensichtlich einen schlechten Tag hatten, wird das Derby gegen Hamburg richtungsweisend für uns sein. Das Nordderby ist immer was Besonderes für uns und der HSV ist Favorit. Wir wollen trotzdem mindestens ein Spiel gewinnen.“

Die doch einigermaßen runderneute Mannschaft der HSV Stealers musste sich beim Gastspiel in Dortmund mit einem Split begnügen. Rene Herlitzius machte ihnen im ersten Spiel das Leben schwer. Zudem schafften es die Ex-Berliner Parsa Bergengrün und Iwan Galkin nicht, die Wanderers-Offensive so im Zaum zu halten, dass es gegen den Spielertrainer des Gastgebers auch mal mit drei Runs zum Erfolg reicht. „Zurückblickend auf Dortmund, bin ich natürlich nicht so glücklich. Uns hat einfach der Biss gefehlt, Spiel eins zu gewinnen.“, so Headcoach Jens Hawlitzky. Begegnung Nummer zwei lief dann mehr nach seinem Geschmack. Michael Couch wurde den Erwartungen gerecht und überzeugte mit 14 Strikeouts beim Shutout. Nun geht der Blick von Hawlitzky aber schon nach vorn. „Gegen Dohren wird es wie immer nicht leicht werden. Ich hoffe wir können am Samstag auf unseren Team-Captain Brehan Murphy zurückgreifen, der hat am Sonntag in Dortmund krankheitsbedingt fehlte. Als Starter wird in Spiel eins diesmal Iwan Galkin den Vorrang bekommen. Und für Spiel zwei ist Michael Couch natürlich gesetzt.“

Cologne Cardinals – Solingen Alligators

Die Cologne Cardinals empfangen im ersten Heimspiel des Jahres am Sonntag ab 12 Uhr im Circlewood Stadium die Solingen Alligators. Der Auftakt ging für das Team von Headcoach Georg Apfelbaum beim 3:12 und 0:11 in Dohren daneben. Nun kommt mit Solingen ein Meisterschaftsaspirant. Mika Kehls, der am ersten Spieltag noch krankheitsbedingt fehlte, sollte als Starting Pitcher in Spiel eins auflaufen. Der Japaner Shingo Ono erhält eine weitere Bewährungschance in Spiel zwei. „Natürlich haben wir uns seinen ersten Start anders vorgestellt, aber ich bin mir sicher, dass er kommende Woche wesentlich besser werfen wird!“, ließ Apfelbaum im Anschluss an die Partien bei den Wild Farmers verlauten. Gegen die Alligators hofft er auf die Überraschung, weiß aber um die hohe Hürde. „Das wird eine ganz schwere Partie. Solingen gehört zu den Meisterschaftsfavoriten. Wenn wir da nicht voll da sind, bekommen wir Probleme.“

Solingen meisterte den Opening Day auf dem Weyersberg knapp, aber am Ende doch recht souverän. Mit 7:3 und 5:4 bezwangen sie die Bonn Capitals und starteten mit zwei Siegen gegen einen direkten Konkurrenten um die Nordkrone. „Nach der Vorbereitung hat wohl niemand damit gerechnet, dass wir so gut starten”, sagte Norman Eberhardt nach der Partie im Gespräch mit der Solinger Morgenpost. „Umso stolzer bin ich auf die Jungs, dass sie nicht nur gewonnen haben, sondern sogar einen Unterschied zwischen beiden Teams sichtbar gemacht haben.” Am ersten Spieltag durften Harry Glynne und Chris Mezger als Starting Pitcher ran. Andre Hughes beendete beide Partien als Closer. Genau dieses Trio könnte am Ende der Saison den Unterschied ausmachen. Zudem ließ auch der dritte Neuzugang, Daniel Sanchez, sein Können aufblitzen. So soll es in Köln weitergehen.

Bonn Capitals – Untouchables Paderborn

Die Bonn Capitals haben sicherlich das schwierigste Auftaktprogramm aller Bundesligisten. Am ersten Spieltag mussten sie zwei Niederlagen bei Vizemeister Solingen Alligators hinnehmen. Zum Heimspieldebüt 2014 warten nun mit den Untouchables Paderborn der nächste Kracher. Unter der Woche stand im Training wohl die Defensive im Mittelpunkt des Interesses. Sechs Errors in zwei Spielen sind auf diesem Niveau zu viel, um einen der Top-Plätze zu belegen. Da helfen auch gute Pitcher-Leistungen von Maurice Wilhelm und Trevor Caughey nichts. „Wir sind aufgeregt vor den beiden Heimspielen. Wir freuen uns sehr auf die Premiere vor unseren Fans und werden versuchen besser zu spielen als in Solingen. […] Paderborn wird aber sicherlich keine einfache Aufgabe. Die Untouchables haben einen neuen US-Pitcher verpflichtet, der sehr gut sein soll. Diese Aufgabe muss unsere Offensive meistern.“, so Neu-Headcoach Bradley Roper-Hubbert auf der Vereins-Webseite im Anschluss an den letzten Spieltag.

Für die Untouchables Paderborn wird die Reise in die Bonner Rheinaue die Saisonpremiere. Das Team von Stefan Fechtig hatte im letzten Jahr einen eher durchwachsenen Start, konnte dann Mitte des Jahres wie gewohnt überzeugen, bevor aber gegen die Heidenheim Heideköpfe im Viertelfinale Endstation war. 2014 soll wieder angegriffen und das Finale um die deutsche Meisterschaft ins Visier genommen werden. Die Vorbereitung in Italien und Deutschland, in der vor allem die Talente Einsatzzeit erfuhren, verlief bestens und man geht optimistisch an die Sache heran. „Mit einem Auge schiele ich schon wieder auf das Finale.“, so Fechtig im Gespräch mit dem Westfalen Blatt. „Wir haben mehr Qualität bei den Ausländern und sind im Kader breiter und variabler aufgestellt.“

Harry Glynne (Solingen), Matthew Hewitt, Robert Herrmann, Matt Martin (Dortmund), Marcel Schulz (Mainz) und Rufio Schulz (Haar) verließen Paderborn im Winter. Dafür konnten die Nordamerikaner Chris Untereiner, Garrett Johnson und Tucker White verpflichtet werden. Von den Dortmund Wanderers kamen Aljoscha Heller und Roy Gregory Wesche herüber. Aus dem Nachwuchsteam rücken dazu noch Jerome Dunford, Philipp Neuhäuser, Ahmet Kubily Agcaer und Nadir Ljatifi in den Kader auf, dem auch noch andere Talente wie Benjamin Thaqi angehören. Der Coaching Staff wurde außerdem mit Matt Kemp (Mannheim) verstärkt. Den Saisonauftakt verpassen wird Jendrick Speer. Der Nationalspieler fällt aufgrund einer Schulterverletzung noch mindestens bis zum Sommer aus. Vor allem aber von den ausländischen Importspieler erhofft man sich bei den U’s einiges.

Johnson, ein ehemaliger Minor Leaguer bei den Chicago White Sox, wird den Part des Starting Pitchers übernehmen. Untereiner tritt die schwere Nachfolge von Herrmann als Catcher an. White kommt im Outfield zum Einsatz. Laut Papierform ist mit Paderborn im Rennen um die deutsche Meisterschaft wieder zu rechnen. Nun müssen sie es nur noch auf dem Feld umsetzen.