Play-off-Start: Der Kampf um den Meistertitel beginnt

17. Juli 2014
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Die Buchbinder Legionäre holten sich im Vorjahr den Meistertitel. Werden sie den Titel verteidigen können?

Die Buchbinder Legionäre holten sich im Vorjahr den Meistertitel. Werden sie den Titel verteidigen können? (Foto: Keller, W.)

Die Play-offs in der 1. Baseball Bundesliga starten und acht Teams sehnen sich danach, die Krönung für eine bisher erfolgreiche Saison in Form der Meisterschaft einzufahren. Dabei treffen nun die Teams aus dem Norden direkt auf ihre Konkurrenten aus dem Süden. Und schon in der ersten Ausscheidungsrunde warten Spielpaarungen, die auch einem Meisterschaftsfinale würdig wären. Es wird also spannend in den deutschen Ballparks an diesem Wochenende. Hier nun die Partien im Überblick:

Haar Disciples – Solingen Alligators (Stand 0-0)

Im Livestream bei Haar Disciples TV

Die Haar Disciples haben es bis zum Schluss spannend gemacht und sich erst am letzten Spieltag der regulären Saison für die Playoffs qualifiziert. Deshalb ist das Team erst einmal froh, die Meisterrunde überhaupt bestreiten zu können. Doch verstecken werden sich die Disciples gegen Solingen ganz sicher nicht – das Team weiß, was es kann: „Wir haben am Ende der Saison eine tolle Aufholjagd mit 8 Siegen aus 10 Spielen hingelegt“, sagt Sportdirektor Mitch Stephan und warnt zeitgleich die Konkurrenz: „Wir haben momentan die vermutlich stärkste Disciples Mannschaft seit Gründung des Vereins. Wenn wir unseren besten Baseball spielen, dann können wir gegen jeden gewinnen.“

Ihre Play-off-Konkurrenten, die Solingen Alligators, haben in der Bundesliga Nord bereits früh klar gemacht, dass sie dieses Jahr ein Meisterschaftskandidat sind. Gegen Hamburg gab es zuletzt zwar zwei unerwartete Niederlagen, doch die Alligators haben recht ungefährdet den Nordtitel eingefahren. Gegen die Disciples steht nun das nächste Etappenziel an. Headcoach Norman Eberhardt hat dafür eine klare Marschroute vorgegeben: „Unser Ziel ist erneut das Finale um die deutsche Meisterschaft und wir werden alles dafür tun um es zu erreichen.“ Die Alligators haben Haar bereits in den Vorjahres-Playoffs besiegt, trotzdem nehmen die Alligators die Spiele gegen die Disciples nicht auf die leichte Schulter: „Wenn man hier nicht höllisch aufpasst, dann erlebt man schnell ein Debakel aus dem man nicht mehr rauskommt“, weiß Eberhardt. Deshalb wird seine Truppe alles daran setzen, bereits am ersten Play-off-Spieltag ein deutliches Zeichen zu setzen.

Untouchables Paderborn – Buchbinder Legionäre Regensburg (Stand 0-0)

Im Livestream bei Legionäre-TV

Die Untouchables Paderborn haben bisher eine solide Saison gespielt und sind spielerisch in diesem Jahr stark – wenn da nicht dieses anhaltende Verletzungspech im Kader der U’s wäre. Das hat das Team im Saisonfinish sicherlich das ein oder andere Spiel gekostet. Deshalb bastelt Headcoach Stefan Fechtig weiter an einem Kader, der um die Meisterschaft mitspielen kann – keine leichte Aufgabe, wenn es bereits in der ersten Playoff-Runde gegen den amtierenden Meister geht. Doch etwas Gutes hat die Verletzungsmisere: „Unser Nachwuchs hat sich bestens integriert“, so Fechtig. Gegen Regensburg wartet nun eine Hitzeschlacht bei erwarteten 34 Grad und Paderborn ist trotz vieler Ausfälle nicht chancenlos. Denn Meister Regensburg „hat ungewöhnlich viele Spiele dieses Jahr verloren“, so Fechtig. „Die Karten werden also neu gemischt.“

Die Buchbinder Legionäre Regensburg müssen ihrerseits im Moment auf viele Spieler verzichten: Michael Weigl musste zuletzt das Training abbrechen und wird wohl bis zum Saisonende pausieren müssen. Christoph Zirzlmeier ist für zwei Spiele gesperrt, Justin Kuehn erholt sich erst langsam wieder von einer Handverletzung und Mike Bolsenbroek weilt noch bei der Haarlem Baseball Week. Deshalb sind die Legionäre auch nicht allzu enttäuscht, dass sie die reguläre Saison nur als Tabellenzweiter im Süden beendet haben. Gegen Paderborn rechnet Pressesprecher Christian Swoboda von den Legionären nun mit engen und spannenden Spielen: „Paderborn ist ein heißes Pflaster, die U’s haben eine starke Mannschaft. Und die Duelle in der Vergangenheit waren immer hart und zum Teil emotional umkämpft.“ Doch ein Selbstläufer wie die Playoffs in der vergangenen Saison erwartet in Regensburg niemand: „Die Bundesliga ist stärker geworden. Im Süden hat man ja gesehen, dass sich viele Teams sich ungemein verstärkt haben. Wenn die Buchbinder Legionäre aber ihren besten Baseball spielen, können sie um den Titel mitspielen“, so Swoboda.

Stuttgart Reds – Bonn Capitals (Stand 0-0)

Als entspanntestes Team der Liga gehen sicherlich die Stuttgart Reds in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Headcoach Christoph Manske hat nämlich schon sein Minimalziel für diese Saison erreicht: „Wir wollten unbedingt in die Play-offs. Alles, was jetzt noch kommt, ist Bonus. Deshalb sind wir da ganz locker.“ Vor den Spielen gegen Bonn hat sich allerdings auch der schwäbische Kader etwas gelichtet: Thomas de Wolf, Andres Perez und Marcel Hering versuchen noch alles um fit zu werden, aber ihr Einsatz ist ungewiss. „Das könnten wir natürlich gerade im Pitching nicht ausgleichen“, so Manske. Das Ziel fürs Wochenende lautet deshalb: mindestens ein Spiel gewinnen. „Wir konnten im Süden jedes Team mindestens einmal schlagen und so hoffen wir auch, es Bonn möglichst schwer zu machen“, so der 1. Vorsitzende der Reds.

Die Bonn Capitals wiederum wissen, dass sie dieses Jahr ein starkes Team haben. Trotz schmerzhafter Abgänge nach der vergangenen Saison hat Headcoach BJ Ropert-Hubbert eine Mannschaft zusammengestellt, die ungemein vielseitig und erfolgreich ist. „Die einzige Serie, die wir verloren haben, war die gegen Solingen und auch dort haben wir ordentliche Spiele abgeliefert“, so Sportdirektor Mirko Heid. Umso überraschender waren zuletzt die zwei Niederlagen gegen die HSV Stealers – eine erfolgte sogar per 5:0-Shutout. Doch aus Niederlagen sind die Capitals bisher immer spielerisch erstarkt hervorgegangen. Für die anstehenden Begegnungen jedenfalls rechnet Heid „mit einer spannenden Serie“. Die Teams sind sportlich bisher noch nie aufeinander getroffen, von daher sind Vorhersagen für den Spielverlauf schwer zu treffen. Sicher ist aber. Dass die Capitals wieder auf ihre stärkste Waffe vertrauen können: „Mit unserem tiefen und variablen Pitching-Staff sind wir gut gerüstet für eine intensive Serie“, Capitals-Sportdirektor Heid.

HSV Stealers – Heidenheim Heideköpfe (Stand 0-0)

Die HSV Stealers sind das Überraschungsteam dieser Saison. Nach mäßigem Start haben sich die Hanseaten zu einem Favoritenschreck entwickelt. 13 der letzten 14 Spiele wurden gewonnen und dabei Teams wie Nordmeister Solingen, Bonn oder Paderborn besiegt. Deshalb strotzen die Stealers natürlich berechtigterweise vor Selbstbewusstsein: „Zu Hause und in der Form, in der wir uns gerade befinden, haben wir natürlich die größten Chancen Heidenheim etwas abzunehmen“, sagt Stealers-Headcoach Jens Hawlitzky. Dass Gegner Heidenheim sogar Vorjahresmeister Regensburg mit deutlichem Vorsprung die Tabellenspitze abgenommen hat, beeindruckt den HSV dagegen weniger: „Sollten wir es schaffen das Spiel eng zu halten, ist in den letzten Innings alles möglich“, so Hawlitzky. Um das zu schaffen, haben sich die Stealers auch noch kurzfristig verstärkt: Der unter spanischem Pass spielende Aritz Garcia wird in den Playoffs sein Hamburg-Debüt geben.

Gegen die Heidenheim Heideköpfe muss in dieser Saison tatsächlich das Beste vom Besten aufgeboten werden, wenn man als Gewinner vom Platz gehen will. Die Heideköpfe haben laut Coach Klaus Eckle „die beste Saison der Vereinsgeschichte“ mit 25-3 Siegen hingelegt und werden zu den Play-off-Spielen gegen Hamburg mit den deutschen Nationalspielerin Simon Gühring und Sascha Lutz, sowie den US-Minor-League-erfahrenen Andrew Smith, Jamie McOwen und Jay Pecci antreten. Trotzdem haben die Heideköpfe ihr Ziel für das kommende Play-off-Wochenende bescheiden gesteckt: „Mit zumindest einem Sieg in Hamburg würden wir uns eine gute Ausgangsposition für die Viertelfinal-Rückspiele im Heideköpfe Ballpark schaffen“, so Eckle. Doch die Heidenheimer verlieren trotz aller Zurückhaltung nicht ihr Saisonziel aus den Augen: “Wir wollen zumindest wieder ins DM-Finale einziehen – in Hamburg soll dafür bereits am Samstag der Grundstein gelegt werden.“

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren