Prestigespiel in Regensburg und Derby in Heidenheim

25. April 2013
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest

Pat Haugen dominierte am vergangenen Wochenende mit 17 Strikeouts (Foto: Szidat, T.)

Zwei Wochen ist es nun her, dass der erste Pitch in der Saison 2013 geworfen wurde. Seither kamen im Süden der Republik nicht viele hinzu. Lediglich eine Partie konnte am zweiten Spieltag über die Bühne gehen. Der Rest fiel dem Wettergott zum Opfer. An diesem Wochenende soll der erste komplette Spieltag absolviert werden. In Heidenheim kommt es gleich zum Heimauftakt der Heideköpfe am Freitagabend zu einem brisanten Duell. Das Baden-Württemberg-Derby gegen die ambitionierten Stuttgart Reds steht auf dem Programm. Regensburg und Mainz liefern sich derweil ein Fernduell um Platz eins. Beide Teams konnten ihre beiden bisherigen Spiele gewinnen. Die Legionäre empfangen ebenfalls bereits am Freitag die Mannheim Tornados zum Night Game, während die Athletics erst am Sonntag mit einem Doubleheader gegen Aufsteiger Tübingen Hawks in das Geschehen eingreifen. Die vierte Paarung des Wochenendes ist das Duell der Haar Disciples mit den Bad Homburg Hornets. Beide Partien sind für Samstag angesetzt. Alle Begegnungen können wie gewohnt im Live-Ticker mitverfolgt werden.

Buchbinder Legionäre Regensburg – Mannheim Tornados

In der Regensburger Armin-Wolf-Arena kommt es an diesem Wochenende zu einem wahren Prestigeduell. Der Serienmeister der letzten drei Jahre empfängt den Rekordmeister aus Mannheim. Der Titelverteidiger konnte am ersten Spieltag da anknüpfen, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat. Mit zwei Siegen gegen die Stuttgart Reds setzten sich die Buchbinder Legionäre gleich zu Saisonbeginn an die Spitze der Bundesliga Süd.

Am zweiten Spieltag mussten die Legionäre, wie fast alle Teams, eine Zwangspause einlegen. Das Bayern-Derby bei den Haar Disciples fiel den schlechten Platzverhältnissen zum Opfer. Ihren Spielrhythmus konnten die Oberpfälzer daher noch nicht finden. Trotz der beiden Erfolge hatten die Regensburger beim Saisonauftakt so ihre Probleme. Nur unter Mithilfe der Stuttgarter startete das Team von Trainer Martin Helmig eine Aufholjagd und entschied nach einem 0:7-Rückstand die zweite Begegnung doch noch für sich.

Coach Helmig wird gegen Mannheim erneut an seiner Startformation feilen. Die Besetzung des Outfields ist dabei die größte Baustelle. Gegen Stuttgart kamen mit Philipp Howard, Lukas Jahn, Maik Ehmcke, Enzo Muschik, Eric Harms, Johannes Jung und Cedric Bassel gleich sieben verschiedene Spieler zum Einsatz.

Als Bank auf dem Wurfhügel präsentierte sich wie immer Mike Bolsenbroek. Der Niederländer wird wohl auch gegen die Tornados das erste Spiel am Freitagabend beginnen. Der zweite Starting Pitcher, Justin Kuehn, zeigte ebenfalls bereits sein Können. Mit Jonathan Eisenhuth, Philipp Hoffschild und dem noch schwächelnden Rückkehrer Boris Bokaj stehen Helmig außerdem jede Menge Alternativen zur Verfügung.

Vor einem schwierigen Jahr stehen derweil die Mannheim Tornados. Der elfmalige Meister verzichtet in dieser Saison fast gänzlich auf ausländische Unterstützung. Lediglich Spielertrainer Matt Kemp konnte in der Quadratstadt gehalten werden. Der US-Boy kassierte mit seiner Truppe aber gleich am ersten Spieltag einen herben Dämpfer.

Zwei Pleiten, davon eine nach Ten-Run-Rule, erlitten die ruhmreichen Tornados am vergangenen Wochenende zuhause gegen die Mainz Athletics. Die zahlreichen Abgänge – unter anderem von Nationalspieler Sascha Lutz – wiegen schwer. Die junge Mannschaft verfügt noch über wenig Bundesliga-Erfahrung und wird sich wohl erst im Laufe des Jahres an das Niveau gewöhnen. Die Partie beim Meisterschaftsfavoriten aus Regensburg kommt daher wohl nicht zum günstigsten Zeitpunkt.

Heidenheim Heideköpfe – Stuttgart Reds

Das erste Derby für die Heidenheim Heideköpfe in dieser Saison ist ins Wasser gefallen. Der Saisonauftakt gegen die Tübingen Hawks am vergangenen Wochenende musste verschoben werden. In dieser Woche versuchen es die Mannen von der Ostalb erneut. Diesmal heißt der Gegner im baden-württembergischen Lokalduell Stuttgart.

Trainer Mike Hartley schwingt nach einem Jahr in Italien wieder das Zepter bei den Heideköpfen. Der Ex-Major-Leaguer hat eine schlagstarke Truppe um sich versammelt. Allen voran das neue US-Duo James McOwen und James Kang sowie der italienische Nationalspieler Jay Pecci sollen für die nötigen Runs an der Brenz sorgen. Mit Jack Frawley wurde ein weiterer hochkarätiger US-Import als Starting Pitcher für die zweite Partie verpflichtet. Auch Ex-Profi und Nationalspieler Martin Dewald ist wieder genesen und könnte im ersten Spiel beginnen.

Mit ihrem erfahrenen Kader wollen die Heidenheimer ein gewichtiges Wörtchen im Kampf um die Meisterschaft mitreden. Bis auf den am Rücken verletzten Aljoscha Schattmann kann Coach Hartley am Wochenende aus dem Vollen schöpfen. Zum Season Opener am Freitagabend erwartet den Meister von 2009 gleich eine erste Standortbestimmung. Mit den Stuttgart Reds gastiert ein ernstzunehmender Konkurrent um die vorderen Plätze im Heideköpfe Ballpark.

Der Aufsteiger des letzten Jahres rüstete in der Winterpause gehörig auf. Was in ihnen steckt, bewiesen die Stuttgarter vor zwei Wochen. Gegen die Buchbinder Legionäre schrammten die Bad Cannstätter nur knapp an einer Sensation vorbei. In der zweiten Begegnung führte das Team von Spielertrainer Matti Emery bis ins siebte Inning mit 7:0, konnte den Vorsprung aber nicht über die Runden retten.

Das Duell mit dem amtierenden Meister offenbarte denn auch die Schwäche der Reds. Der Bullpen der Rot-Weißen ist dünn besetzt. Die beiden Starter Marcel Hering und Richard Olson müssen die Hauptlast tragen. Markus Winkler ist nach seiner langwierigen Verletzung noch nicht gänzlich wieder hergestellt. Neuzugang Andy Orfanakis blieb gegen die Regensburger einiges schuldig.

Bei den Begegnungen in Heidenheim gibt es für einige Stuttgarter auch ein Wiedersehen mit ihren ehemaligen Teamkollegen. Sowohl Winkler als auch Marcel Hering, Hagen Rätz und Neuzugang Chris Beck trugen in der Vergangenheit das Trikot der Heideköpfe. Am Freitagabend wird wohl Hering an seiner alten Wirkungsstätte den Werferhügel besteigen und sich mit Martin Dewald messen.

Haar Disciples – Bad Homburg Hornets

Für beide Teams sind es die ersten Pflichtspiele in dieser Saison. Sowohl das Duell der Disciples mit den Buchbinder Legionären als auch die Partie der Hornets gegen die Stuttgart Reds mussten am letzten Wochenende abgesagt werden. Nun starten die Kontrahenten im Ballpark Eglfing einen neuen Versuch.

Hinter den Haarern liegt ein turbulenter Winter. Zuerst erklärte Trainer Dirk Fries berufsbedingt seinen Rücktritt, danach musste Wunschkandidat Chris Dresel kurzfristig absagen. Jetzt schwingt mit dem ehemaligen Heidenheimer Spieler Keith Maxwell ein US-Amerikaner das Zepter in Haar.

Auch im Spielerkader gab es einige Bewegung beim letztjährigen Viertelfinalisten. Starting Pitcher Nick Renault verließ schon im Laufe der vergangenen Saison die Disciples. Mit Brian Fields angelten sich die „Jünger“ adäquaten Ersatz aus Paderborn. Zudem verließen David Selsemeyer, Ty Eriksen, Johannes Jung und Michael Wöhrl die Lila-Gelben.

Demgegenüber steht mit USA-Rückkehrer Tony Younis nur ein weiterer nennenswerten Neuzugang. Da auch Urgestein Gregor Klinc noch ausfällt, bleibt abzuwarten, ob die Haarer an ihre Leistung aus dem Vorjahr anknüpfen können. Für Klinc wird in der ersten Partie aller Voraussicht nach Paco Garcia auf dem Werferhügel beginnen.

In Bad Homburg tat sich im Winter ebenfalls einiges. Neben Matti Emery verließen mit Tobias Netz, Viktor Volz, Jeremy Jenkins, Marcel Felsmann, Sammy Torreira, Matt Leonard und Peter Ackermann ganze sieben Spieler die Kurstadt. Die Kohlen aus dem Feuer holen sollen dafür die beiden Werfer Kyle Waddell und Elliot Glynn. Zudem sicherten sich die „Hornissen“ die Dienste von Spencer Payne und Rogelio Maldonado.

Neu im Team ist auch der Ex-Mainzer Max Doll. Der Pitcher fällt vorerst aber noch verletzungsbedingt aus. In der ersten Partie ist Waddell – US-Boy mit britischem Pass – daher gesetzt, währen in Spiel zwei Glynn die Mehrzahl der Innings stemmen soll.

Der Klassenerhalt steht bei Bad Homburg an oberster Stelle. Im vergangenen Jahr sprangen für das Team von Trainer Roland Spitzenegger nur magere drei Siege heraus. Der Verbleib in Liga eins konnte nur sichergestellt werden, da kein zweites Team aus dem Unterhaus zur Relegation antreten wollte. Diese Bilanz soll in diesem Jahr verbessert werden.

Mainz Athletics – Tübingen Hawks

Die Mainz Athletics haben am letzten Spieltag für das erste Ausrufezeichen der noch jungen Saison gesorgt. Die Rheinhessen fuhren bei Rekordmeister Mannheim Tornados einen Doppelsieg ein. In der zweiten Partie fertigte die Truppe von Coach Uli Wermuth den langjährigen Rivalen mit 13:1 ab. Die Mainzer rangieren damit zusammen mit den Buchbinder Legionären an der Spitze der Südgruppe.

Die junge Mannschaft der A’s überzeugte zum Saisonstart auf ganzer Linie. Vor allem US-Pitcher Pat Haugen präsentierte sich gegen die Tornados in bestechender Frühform. Der Kalifornier dominierte die gegnerischen Schlagleute nach Belieben und verbuchte beeindruckende 17 Strikeouts. Erst kurz vor dem Ende der Partie musste Haugen den ersten Gegentreffer hinnehmen. In der Offensive ragten die Nationalspieler Max Boldt und Kevin Kotowski mit je drei Hits heraus.

Zum Heimauftakt erwarten die Rheinhessen Neuling Tübingen im Stadion Am Hartmühlenweg. Gegen den Aufsteiger soll die Bilanz auf vier Siege hochgeschraubt werden. In Spiel eins wird wohl erneut Christian Decher auf dem Werferhügel der Athletics beginnen. Routinier Manuel Möller und Tim Stahlmann stehen im Bullpen Gewehr bei Fuß.

Die Tübingen Hawks kehren nach dreijährigen Abstinenz ins Baseball-Oberhaus zurück. Die „Habichte“ haben in dieser Spielzeit noch keine Partie absolviert. Der Heimauftakt am vergangenen Wochenende gegen Heidenheim fiel dem Wetter zum Opfer. Somit startet das Team von Trainer Wesley Blunt auswärts die Mission Klassenerhalt.

Um das erklärte Ziel zu erreichen, angelten sich die Greifvögel Verstärkung aus Übersee. Clarence Brown und Werfer Joshua Hodges wurden in die Universitätsstadt gelotst. Zudem konnte Leistungsträger Deontate Hann gehalten werden. Der Catcher hatte als bester Schlagmann der Zweiten Liga maßgeblichen Anteil am Aufstieg. Hinzu kommen der Belgier Thomas de Wolf und der offensivstarke Ex-Bad-Homburger Sammy Torreira.

Mit Benjamin Burkhart, Rouven Führmann, Daniel Helle, Dennis Jeworowski und Steffen Rönnfeldt stehen zudem noch fünf Akteure aus der Abstiegssaison 2007 im Kader der Hawks. Nach dem Durchmarsch von der Regionalliga zurück in die deutsche Eliteklasse dürfte die Saison ein schwieriges Unterfangen für den Rückkehrer werden.

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Vorschau
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren