Regensburg feiert, Paderborn weint

19. August 2012
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Strahlten um die Wette: Ludwig Glaser und Rodney Gessmann (Foto: Eisenhuth).

Nach den beiden ersten, äußerst engen und hart umkämpften Finalspielen in Paderborn haben die wenigsten mit einer schnellen, und vor allem so deutlichen Entscheidung bereits im dritten Finalspiel gerechnet. Den überwiegend Regensburger Fans unter den 1522 Zuschauern in der Armin-Wolf-arena war es „wurscht“, sie feierten nach dem 14:1 ihr Team und die vierte Meisterschaft überschwenglich. Vom Baseballstadion ging es abends in die Stadt, wo die Feierlichkeiten in diversen Bars und Clubs bis tief in die Morgenstunden anhielten.

Die Untouchables Paderborn haderten währenddessen mit sich – und mit der Welt. Noch kurz nach dem Spiel war Stefan Fechtig angefressen. „Wir haben heute gegen zehn Regensburger gespielt. Wir wurden vom Umpire heute mehrmals klar benachteiligt“, war der Paderborner Coach angesichts der wohl vorentscheidenden Situation gleich im ersten Inning erbost. Was war passiert? Nach einem Hit von Evan LeBlanc startete Matt Vance von der zweiten Base Richtung Homeplate. Der Wurf aus dem Outfield kam schnell, aber nicht hundertprozentig passgenau, Kyle Botha musste sich beim Tag strecken. Plate Umpire Alexander Hartl gab Matt Vance safe und Paderborn protestierte heftig. Es half alles nichts, statt dem dritten Aus führten die Hausherren mit 1:0.

Und der nächste Nadelstich in das Paderborner Nervenkostüm folgte prompt: Chris Howard hämmerte als nächster Schlagmann den Ball aus dem Stadion – 3:0, das Stadion tobte. „Das Spiel hatte vom ersten Inning an für uns ein schlechtes Omen. Regensburg hatte nach dem 3:0 das Momentum auf seiner Seite und schlug jetzt ganz anders auf den Ball“, resümierte Rekordspieler Jendrick Speer. Was folgte, ist bekannt: Matt Vance beendete mit einem 3-Run-Homerun bereits im zweiten Inning den Arbeitstag von U’s-Pitcher Eugen Heilmann, aber auch Daniel Rahn konnte das Offensivspektakel der Buchbinder Legionäre nicht mehr verhindern. 9:0 nach drei Innings und 14:0 nach sechs Innings – die Regensburger zogen ordentlich vom Leder.

Jendrick Speer, der mit seinem Solo-Homerun im siebten Inning die weiße Weste von Regensburgs Pitcher Mike Bolsenbroek etwas eintrübte, sah den Knackpunkt der verlorenen Finalserie aber in den ersten beiden Spielen. „Wir haben in Paderborn das erste Spiel nach einer 7:4-Führung noch aus der Hand gegeben und dann mi zwei Fehlern das zweite Spiel mitentschieden. Heute war Regensburg dann zu stark.“ Auch Fechtig wollte die Leistung der Buchbinder Legionäre anerkennen: „Regensburg hat letztlich verdient gewonnen, wir hatten heute nicht unseren besten Tag.“

Martin Helmig war nach seinem mittlerweile zehnten Titel als Trainer ergriffen. „Ich weiß nicht, was heute passiert ist. Die ersten Spielen waren so knapp, heute haben wir gleich von Anfang an dominiert. Nach einer 7-Punkte-Führung war das Spiel gelaufen.“ Rodney Gessmann, der vorerst wegen eines Auslands-Trimesters seinen Handschuh an den Nagel hängt, meinte euphorisch: „Das war ein Statement von uns. Heute hat die bessere Mannschaft gewonnen.“ Mike Bolsenbroek, der zum MVP der Finalserie gekürt wurde, lobte die Leistung seines Teams: „„Wir wussten, dass wir heute unsere beste Leistung geben müssen, und das ist uns gelungen. Mit so einer Line-up gelingt dann auch solch ein Ergebnis.“

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren