Solingen steht am Langenhorst auf dem Prüfstand – Caps wollen Revanche gegen Wild Farmers

17. Mai 2012
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Dortmunds Catcher Trevor Howell führt derzeit die Liga mit sieben Homeruns an.(Foto: Stefan Claus, US-Sports.TV)

Nach dem sich die drei führenden Teams der Nordgruppe am Wochenende jeweils mit einer  Siegteilung zufrieden geben mussten, hat sich am Tabellenbild nicht viel verändert. Die Solingen Alligators führen dank Paderborns Ausrutscher gegen den HSV mit einem Spiel Vorsprung vor den Ostwestfalen. Gegen eben jene Hamburger müssen die Alligators zu Beginn des neunten Spieltages am Samstag in der Hansestadt Flagge zeigen. Paderborn empfängt den Aufsteiger aus Köln im Ahorn-Ballpark, während die drittplatzierten Capitals am Sonntag in der Bonner Rheinaue auf die Dohren Wild Farmers treffen. In Berlin benötigen die Sluggers dringend ein Erfolgserlebnis, der Gegner aus Dortmund hat nach dem Doppelsieg gegen die Cards jedoch reichlich Oberwasser.

HSV Stealers – Solingen Alligators

Die HSV Stealers haben nachdem Split in Paderborn nun das nächste Schwergewicht zu Gast, wenn Tabellenführer Solingen Alligators am Samstag an den Langenhorst kommt. Erneut konnten sie den Untouchables ein Schnippchen schlagen und ihnen einen Sieg abknöpfen. Dabei zeigten sie defensiv mit sechs Errors nicht einmal die beste Leistung. Doch irgendwie schaffte es Neuzugang Antonio Peraza immer wieder seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Nun soll ihm das Husarenstück auch gegen den deutschen Meister von 2006 gelingen. Wer vor ihm in Spiel eins den Mound als Starting Pitcher betreten wird, entscheidet sich am Spieltag.

Norman Eberhardt und seine Alligators werden sich am Wochenende diebisch über die Paderborner Heimspielpleite gefreut haben. Dumm nur, dass die Bergischen nun selbst am Hamburger Langenhorst auf dem Prüfstand stehen. Und jener heißt aller Voraussicht nach Antonio Peraza und wird im zweiten Spiel für die Stealers auflaufen. Im ersten Match darf Eberhardt darauf hoffen, dass seine Nummer Eins André Hughes auch in Hamburg die Souveränität ausstrahlt, die zuletzt in Paderborn und gegen Bonn zu zwei Erfolgserlebnissen geführt hat. Am Weyersberg holten die Allis vor einigen Wochen erwartungsgemäß zwei Siege (17:9/11:0) gegen den HSV. Auf die offensive Zuarbeit des schlagstarken Dustin Hughes müssen die Solinger wohl noch ein Weilchen warten, dafür ist Lars Szameitpreuss wieder an Bord.

Untouchables Paderborn – Cologne Cardinals

Für „ärgerlich und unnötig“ befand Paderborns Stefan Fechtig  die Niederlage seines Teams gegen Hamburg. Man habe gegen Hamburgs  Antonio Peraza unzählige Chancen gehabt aber ebenso viele ungenutzt gelassen. Dennoch gab‘s es anerkennendes „Hut ab“ für die Leistung des HSV-Neuzugangs auf dem Pitchermound. Personell haben die Untouchables mit dem Südafrikaner Kyle Botha für Craig Pycock inzwischen eine weitere Option in der Lineup, der zudem auch catchen kann. In den kommenden zwei Wochen geht es gleich viermal gegen die Cologne Cardinals, nachdem die Spiele in Köln am Osterwochenende ausgefallen waren und nun an Pfingsten nachgeholt werden. Fechtig erwartet eine starke Kölner Mannschaft, die über gutes Pitching verfügt. „Dennoch, wenn wir weiter oben mitspielen wollen, müssen vier Siege her“, so der Trainer.

Bei den Kölnern sitzt der Stachel über die beiden verlorenen Partien in Dortmund erwartungsgemäß tief. Hinter den drei Topteams ist um den letzten Play-off-Platz ein heißer Kampf zwischen vier Vereinen entbrannt. Ab jetzt zählen alle Spiele doppelt, besonders jene gegen die direkte Tabellenkonkurrenz. Natürlich sehen sich die Domstädter in Paderborn als klarer Außenseiter, aber mit Überraschungspotenzial. Insgeheim hoffen die Cardinals auf einen Sieg bei den U’s, müssen sich dafür aber im Vergleich zur Vorwoche gewaltig steigern.

Berlin Sluggers – Dortmund Wanderers

Am Samstag wollen die Berlin Sluggers zu Hause im Paul-Rusch-Stadion am Kölner Damm gegen die Dortmund Wanderers endlich wieder auf die Siegerstraße zurückkehren. Seitdem erfolgreichen Saisonauftakt gegen die Dohren Wild Farmers haben die Hauptstädter nicht mehr gewonnen. 14 Niederlagen in Serie stehen zu Buche. Zuletzt verloren sie den Rückrundenauftakt gegen den direkten Konkurrent aus Dohren. Dabei schnupperten sie sogar schon am Sieg in Spiel eins. Doch am Ende kamen die Wild Farmers zurück und legten den Grundstein für den Sweep. Mit vier Siegen Abstand in der Tabelle auf Rang sieben heißt es für Berlin daher schon jetzt, sich auf die Playdowns vorzubereiten. Dort ist dank der Modusänderung alles drin.

Die Wanderers hatten sich in der Hinrunde im heimischen Höschpark in beiden Spielen des Doubleheaders durchgesetzt. Am Ostermontag siegten sie mit 10:0 und 17:15 gegen die Sluggers. Dortmund kämpft um Rang vier und damit um den letzten Platz in den Play-offs. Am vergangenen Wochenende konnten sie gegen die Cologne Cardinals zwei wichtige Siege im Vergleich mit einem direkten Konkurrenten sammeln. Es waren keine deutlichen Erfolge, doch am Ende hatten sie mehr Runs auf dem Konto als der Gegner. Mit den Partien gegen Berlin und nach Pfingsten gegen die Dohren Wild Farmers können sie sich potentiell ein kleines Polster verschaffen.

Bonn Capitals – Dohren Wild Farmers

An die beiden Hinspiele in Dohren erinnern sich die Bonn Capitals ganz und gar nicht gerne. Vor allem das bittere 6:7 im ersten Spiel nach 4:1-Führung hatte den Caps damals gehörig die Laune verhagelt. Dementsprechend deutliche Worte findet Bonns Coach Mirko Heid vor dem Duellgegen die Niedersachsen: „Gegen Dohren haben wir noch eine Rechnung offen. Ich denke, dass die Niederlage bei jedem meiner Spieler einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen hat. Deswegen brennen wir darauf beide Spiele am Sonntag zu gewinnen.“ Da zu bedarf es eines Rezeptes gegen die beiden Hauptwaffen der Wild Farmers, Catcher Jeff Rustico und Pitcher Mat Keplinger. Bei den Bonnern bleibt aber auch die Frage spannend, wer das erste Spiel für die ersatzgeschwächten Gastgeber werfen wird. Martin Amparo und Tim Henkenjohann stehen zur Debatte. Außerdem muss Heid auf Ernie Nsien verzichten.

Für die Wild Farmers sieht die Welt nachdem Doppelsieg gegen die Berlin Sluggers schon wieder besser aus. Vier der letzten sechs Partien konnte das Team von Headcoach Kim Oliver Bock erfolgreich bestreiten. Mit sechs Siegen bei zehn Niederlagen liegen sie zwar nach wie vor auf Rang sieben in der Nordtabelle, haben aber den Anschluss nach oben wieder hergestellt. Die Starting Pitcher Jannis Wedemeyer und Mat Keplinger überzeugten gegen Berlin mit zusammen 27 Strikeouts. Letzterer konnte sogar ein wenig geschont werden und ist bestens vorbereitet auf das Duell mit Charley Olson in Spiel zwei. Vielleicht können sie den Caps am Sonntag erneut in die Suppe spucken.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren