Tübingen und Berlin mit dem Rücken zur Wand

29. August 2013
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Mannheims „Workhorse“ Jan-Niclas Stöcklin wird auch in Bad Homburg wieder auf dem Wurfhügel stehen (Foto: Freiesleben, A.)

Der neue Play-down-Modus macht es möglich, dass sowohl in Dohren als auch in Stuttgart relativ schnell erste Weichen in der Abstiegsfrage gestellt werden könnten. Mit einem Polster von jeweils zwei Siegen im Rücken treffen die Stuttgart Reds daheim auf die Tübingen Hawks. Ein weiterer Sieg dort für den Gastgeber sowie auch für die Wild Farmers im Duell gegen die Berlin Sluggers sichert den Heimteams endgültig den Klassenerhalt und führt den Verlierer in die unvermeidliche Abstiegsserie. In den Spielen zwischen Köln und Dortmund sowie Bad Homburg und Mannheim steht es jeweils 1:1 nach Spielen. Auch in den Play-downs ist ein eventuell entscheidendes fünftes Match für den Sonntag vorgesehen.

Cologne Cardinals – Dortmund Wanderers (Stand 1-1)

Mit einem starken Gegner hatte Köln Trainer Georg Apfelbaum vor den Partien im Hoeschpark gerechnet, eine im Vergleich zu regulären Saison deutlich motivierter agierende Dortmunder Mannschaft präsentierte sich dann auch zum Play-down-Start. Beide Partien waren hart umkämpft und hätten auch jeweils vom unterlegenen Team gewonnen werden können. „Dortmund hat stark gespielt – wir haben unsere Chancen nicht genutzt – das wollen wir am Samstag besser machen“, fasst der Coach zusammen. Die Kölner wollen nun den Heimvorteil nutzen um sich aller weiterer Sorgen zu entledigen. Dazu hat Apfelbaum aller Voraussicht nach alles Mann am Start.

Dies sieht bei den Wanderers etwas anders aus. „Es werden personell ein paar fehlen, aber wir sind guten Mutes.“, so Headcoach Rene Herlitzius unter der Woche. Spiel eins in der letzten Woche ging mit 6:5 an Dortmund, das zweite mit 2:1 an die Cardinals. „[Der] Split war gerechtfertigt, aber es hätten beide Spiele in jede Richtung gehen können. Wir können zwei der nächsten drei Partien gewinnen, müssen uns aber steigern. In der Defensive weniger Fehler machen und den Ball härter schlagen.“ Dennis Stechmann und Herlitzius selbst werden auch an diesem Wochenende als Starting Pitcher erwartet. In einem eventuellen Spiel fünf dürfte Evgenis Chernozemsky erste Wahl sein, sollte er nicht als Reliever zuvor zum Einsatz kommen.

Dohren Wild Farmers – Berlin Sluggers (Stand 2-0)

Während es in Köln-Müngersdorf spannend ist, liegen die Dohren Wild Farmers in der zweiten Play-down-Serie mit 2-0 in Front. Zudem haben sie gegen die Berlin Sluggers den Heimvorteil auf ihrer Seite und brauchen daher nur noch einen Sieg, um schon frühzeitig den Klassenerhalt zu sichern. „Beide Partien in Berlin waren knapp, wie vermutet. Mit dem neuen Playoff-Modus geht alles bei Null los, einzig den Heimvorteil nimmt man mit, der bringt aber letztendlich gar nichts. Deswegen kann man sich neu motivieren, auch nach einer Negativserie, wie Berlin sie hatte.“, so Dohrens Johst Dallmann im Anschluss an die Hinspiele. Vor allem Jannis Wedemeyer überzeugte in der Hauptstadt. Beim 1:0 in der ersten Begegnung gelangen ihm zwölf Strikeouts in neun 5-Hit-Innings. „Jannis hatte einen super Tag. Er hat in den letzten zwei Wochen viel mit Vince DeCoito gearbeitet, das scheint sich auszuzahlen. Man darf einfach nicht vergessen, dass er immer noch sehr jung ist. In 2-3 Jahren wird er mental noch viel besser sein und erst richtig gut werden.“

Die Sluggers hingegen stehen unter Druck, obwohl in beiden Partien das Ergebnis durchaus auch anders herum aussehen hätte können. „Wenn man nur einen Run zulässt, hat man defensiv fast alles richtig gemacht. Und auch im anderen Spiel hat uns Dohren nicht deklassiert. Im Gegenteil. Bis ins 8. Inning stand es ausgeglichen (2:2).“, so Oliver Knaack vor den Play-down-Rückspielen. „Hinzu kommt, dass wir in der regulären Saison gegen Dohren sowohl einen höheren Batting Average (.290 vs. .262) als auch einen höheren Slugging Average (.377 vs. .310) hatten. Trotzdem gewann Dohren alle vier Spiele, weil wir an der Platte nicht geduldig genug waren, bzw. eine schlechte Pitch Selection hatten. Dohren hatte 30 Walks in den vier Spielen, wir lediglich 6. Diese Zahlen gilt es zu verbessern, um das erste Spiel in Dohren zu gewinnen.“ Berlin reist in Bestbesetzung an und wird auch auf Spieler aus der zweiten Mannschaft zurückgreifen, die am letzten Wochenende die Regionalligameisterschaft feiern konnten.

Bad Homburg Hornets – Mannheim Tornados (Stand 1-1)

Auch in der Serie zwischen den Bad Homburg Hornets und Mannheim Tornados ist es 1-1 ausgeglichen. Am Samstag triumphierten die Tornados unter anderem auch dank einem Grand Slam von Marius Jelloneck mit 8:3. Das wegen Regen auf Dienstag verschobene Spiel zwei ging nach 17 Elliot Glynn Strikeouts mit 6:4 an die Hornets. Auch in der regulären Seite teilten sich die beiden Teams die Siege. Team-Manager Roland Spitzegger vor den Partien drei und vier: „Für meine Nerven wäre es nach diesem Krimi auf jeden Fall gesünder, wenn wir am Samstag zwei eindeutige Siege einfahren könnten. Das wird es aber so nicht spielen. Bis jetzt haben wir enge Begegnungen oft verloren. So ein Nerven aufreibendes und wichtiges Spiel einmal für uns entscheiden zu können gibt auf jeden Fall Auftrieb. Die Karten werden wieder neu gemischt.“

In Mannheim ärgert man sich, dass man den Heimvorteil des Roberto-Clemente-Fields nicht in eine 2-0-Führung ummünzen konnte. „Wir haben einfach zu viele unnötige Fehler in der Defense gemacht und zu viele Runner auf den Bases gelassen. Wir sind ziemlich sauer auf uns, dass wir das Spiel abgegeben haben und werden umso konzentrierter am Wochenende in Bad Homburg spielen. Ich sehe unsere Chancen nach wie vor gut und denke, dass wir den Sack am Samstag zu machen können.“, so ein optimistischer Dominik Höpfner vor Spiel drei. Nun muss es auswärts klappen, damit der Rekordmeister schon frühzeitig den Verbleib in der 1. Baseball-Bundesliga sichern kann.

Stuttgart Reds – Tübingen Hawks (Stand 2-0)

Die zweite Play-downs-Serie im Süden bot bisher wenig Spannung. Die Stuttgart Reds hatten Aufsteiger Tübingen Hawks beim 11:6 und 20:1 in Tübingen am letzten Samstag gut im Griff und steuern auf dem heimischen Schnarrenberg schon in Spiel drei die Entscheidung an. Vor allem mit dem Heimvorteil im Rücken ist die Favoritenrolle klar verteilt. Marcel Hering oder Thomas De Wolf könnten als Starting Pitcher auflaufen. Ansonsten vertraut Spielertrainer Matti Emery auf die starke Offensive um den sich in Topform befindlichen Chris Beck.

Die Hawks machen sich vor den Partien in Stuttgart keine Illusionen und haben einen Erfolg in der Best-of-Five-Serie schon abgeschrieben. „Für die Spiele gegen Stuttgart rechnen wir uns allerdings nicht mehr viel Chancen aus, drei Spiele auswärts zu gewinnen wird kaum machbar sein, auch wenn alle Tübinger Spieler wieder fit sind.“, so Stefan Feldweg vor den Play-downs-Rückspielen der ersten Runde. „Die Konzentration liegt folglich auf den Spielen gegen den Verlierer aus der Serie Mannheim vs. Bad Homburg.“

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren