Aufsteiger gegen Nordmeister – Cardinals empfangen Untouchables

05. April 2012
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Die Solingen Alligators wollen den Doppelsieg gegen die HSV Stealers (Foto: Lambertz, F.)

Der zweite Spieltag in der 1. Baseball-Bundesliga ist für das Osterwochenende angesetzt. Im Norden finden jeweils zwei Doubleheader dabei am Samstag und Montag statt.

Am Karsamstag duellieren sich die Dohren Wild Farmers und Bonn Capitals. Dohren will die beiden Niederlagen in Berlin vergessen machen, die Capitals den Anschluss an die Tabellenspitze nicht verlieren. Zudem treffen die Solingen Alligators auf die HSV Stealers. Die Gäste aus Hamburg streben die nächste Überraschung an, die Alligators den ersten Doppelsieg der Saison.

Am Ostermontag sind die beiden Überraschungstabellenführer im Einsatz. Die Cologne Cardinals wollen im zweiten Heimeinsatz in Folge nun auch dem letztjährigen Nordmeister Untouchables Paderborn ein Bein stellen und die neu gewonnene Stärke demonstrieren. Die Berlin Sluggers müssen im Höschpark gegen die Dortmund Wanderers ran.

Der erste Pitch ist jeweils für 13 Uhr vorgesehen. Alle Spiele können im Bundesliga Liveticker auf www.baseball-bundesliga.de verfolgt werden.

Dohren Wild Farmers – Bonn Capitals

Die Dohren Wild Farmers empfangen zum Heimspielauftakt am Samstag die Bonn Capitals. Eine gute Gelegenheit sich ohne Druck zu rehabilitieren. Am ersten Spieltag gab es bei den Berlin Sluggers nichts zu holen. Defensiv ließen sie ihre Pitcher im Stich. So hatten bspw. die Right Fielder Probleme mit den Lichtverhältnissen in der Hauptstadt und ließen ein paar sichere Outs zu Boden fallen. Dazu kam noch eine nicht funktionierende Offensive, die gegen die fehlerfrei spielende Sluggers-Defensive mit insgesamt nur sechs Hits nicht zum Zug kam. Neuzugang Mat Keplinger zeigte mit 14 Strikeouts, dass er in der Bundesliga Erfolg haben kann. Ein 45-Pitch-Inning führte zu seiner Niederlage. Jannis Wedemeyer wird voraussichtlich in Spiel eins wieder den Zuschlag als Starting Pitcher erhalten. Ansonsten sind bis auf den an einer Knöchelverletzung laborierenden Johst Dallmann alle fit. Auch das Rahmenprogramm stimmt. Zum „Homeopener“ in Dohren gibt es 30 Liter Freibier für die Zuschauer und Sophie Filip der Band „Get the last Clap“ wird die Nationalhymne singen.

Bei den Bonn Capitals überwiegt die Freude über den glatten 10:0-Sieg gegen Solingen die Ernüchterung über die im ersten Match des Tages gezeigten mageren Angriffsbemühungen. Mit den Wild Farmers haben die Caps noch eine kleine Rechnung offen. Head Coach Mirko Heid bringt es auf den Punkt: „Wir haben dort letztes Jahr eine schmerzliche Niederlage einstecken müssen. Insofern bereiten wir uns sehr konzentriert auf die anstehende Aufgabe vor und wollen nicht den Fehler machen, den Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen.“ Auch wenn die Favoritenrolle auf Seiten der Rheinländer liegt, gibt es gute Gründe die Auswärtshürde vor den Toren Hamburgs ernst zu nehmen. „Dohren war in den letzten Jahren immer schwierig für uns, weil sie meist sehr gute Amerikaner haben.“ Nicht mit von der Bonner Partie wird Markus Solbach sein. Jener ist zum Saisonauftakt der Minnesota Twins Organisation in die USA geflogen, Pitcher Martin Amparo fehlt zudem aus beruflichen Gründen und Adrian Stommel ist nach seiner längeren Verletzung noch nicht ganz fit. Moritz Sckaer wird, wie schon gegen Solingen als Starting Pitcher im ersten Spiel auflaufen und Charley Olson übernimmt diesen Part in der zweiten Partie. Für die nötige Schlagkraft sorgte gegen die Allis vor allem Bradley Roper-Hubbert mit eindrucksvollen fünf Hits bei zwei Homeruns.

Solingen Alligators – HSV Stealers

Ihren Ausflug nach Bonn konnten die Solingen Alligators getrost als zufrieden stellend bewerten. Der Split war das Wunschergebnis von Coach Norman Eberhardt. André Hughes hielt die Offensive der Caps glänzend in Schach und wird auch gegen die HSV Stealers den Samstagnachmittag eröffnen. Im letzten Jahr teilten sich die Teams am Weyersberg die Siege, damit wären diesmal aber nur die Norddeutschen zufrieden. Auf Seiten der Klingenstädter wird wohl außer Dominik Wulff alles am Start sein, was Rang und Namen hat. Shelby Robertson haderte in der Rheinaue etwas mit den Unparteiischen, die gleich zwei Balks ahndeten.

Angesichts der Gegner Paderborn, Solingen und Bonn an den ersten drei Spieltagen der neuen Saison, ist die Erwartungshaltung in Hamburg nicht besonders hoch. „Niemand erwartet etwas von uns, wir können ganz befreit aufspielen. Ein Sieg aus den ersten sechs Spielen war unser Ziel, wenn wir zwei holen ist es auch gut für uns.“, so Headcoach Jens Hawlitzky unter der Woche. Stefan Kruse fand gegen die U’s nicht ins Spiel, geriet frühzeitig in Hitter-Counts und konnte so die Gäste-Offensive nicht in Schach halten. Marcel Brede musste im Anschluss in den sauren Apfel beißen, da die Stealers keinen dritten Pitcher in Spiel eins verbrauchen wollten. Am Samstag wird daher wahrscheinlich der Pole Bartek Matoszewski eine Chance erhalten. Für Spiel zwei ist Brent Buffa vorgesehen, der aufgrund des Wetters Schulterprobleme hatte und frühzeitig raus musste. Hawlitzky hofft, dass es wieder geht und er vier, fünf Innings auf dem Mound bleiben kann.

Dortmund Wanderers – Berlin Sluggers

Am Ostermontag sind die Dortmund Wanderers Gastgeber für die Berlin Sluggers. Der Auftakt in Köln-Müngersdorf ging für die Wanderers schief. Zweimal setzten sich die Cologne Cardinals knapp durch. Zweimal kamen die Comebackversuche zu spät und waren nicht von Erfolg gekrönt. Während die Offensive um die starken Trevor Howell, Elliot Biddle und Aljosha Heller ihr Team im Spiel hielten, offenbarten sich bei den Pitchern doch erhebliche Schwächen. Spiel-eins-Starter Dennis Stechmann brachte gerade mal die Hälfte der Pitches als Strikes in den Handschuh seines Catchers. Und auch der Amerikaner Joey Parigi in der zweiten Partie offenbarte vor allem zu Beginn große Kontrollprobleme. Beide werden dennoch als Starter gegen Berlin erwartet, wobei man bei Parigi abwarten muss, wie er seine 161 Pitches im ersten Spiel des Jahres verkraftet hat.

Für die Sluggers lief der erste Spieltag hingegen optimal. Gegen die Dohren Wild Farmers zahlte sich das Wintertraining gleich aus und man fuhr gleich den ersten Doppelsieg ein. Fehlerfrei agierte das Team von Headcoach Benjamin Kleiner in der Defensive und die Pitcher Iwan Galkin, Ales Keprta, Pasa Bergengrün und Peter Naumann zeigten gute Leistungen. In der Offensive gelang eine geschlossene Mannschaftsleistung. In Dortmund werden allerdings Keprta und First Baseman Steven Wolburg aus beruflichen Gründen. Sicherlich eine Schwächung für die Sluggers. Dennoch reist Kleiner optimistisch zu den Wanderers: „In den Spielen gegen Dortmund ist alles möglich. Mein Wunsch wären zwei Siege. Es werden zwei knappe und interessante Spiele.“

Cologne Cardinals – Untouchables Paderborn

Nach dem erfolgreichen Ligadebut mit dem Doppelsieg gegen Dortmund hoffen die Cologne Cardinals ebenfalls am Ostermontag gegen die Untouchables Paderborn auf ähnlich viel Fortune. Wer kannte schon Maurice Wilhelm, bevor jener am Samstag gegen die Wanderers zur Hochform auflief? Unser „Spieler der Woche“ wird den Cards auch gegen Paderborn den Steigbügel zum Sieg halten müssen, wenn es zu einer Überraschung gegen den amtierenden Nord-Champion reichen soll. Nachdem Pascal Raab am letzten Wochenende noch nicht den sichersten Eindruck machte, werden Wilhelm und US-Starter Josh Tamba (16 Strikeouts gegen Dortmund) auf dem Mound erwartet. Laut der Gastgeber wird entscheidend sein, wie die Kölner Offensive mit dem starken Paderborner Pitching zurecht kommen wird. Cards-Präsident Daniel Ramirez gibt sich dennoch betont optimistisch: „Wir werden mit dem notwendigen Respekt in die Spiele gehen, aber alles versuchen. Minimalziel ist ein Split.“

Das eine schwache Inning, das die Untouchables den möglichen Sieg in Hamburg kostete hat U‘s Headcoach Stefan Fechtig nicht sonderlich verärgert. Ob René Franke sich mit seinem Auftritt nachhaltig für die erste Relieverrolle empfohlen hat, bleibt abzuwarten. Ansonsten war der 34-Jährige sehr zufrieden mit seinen beiden Startwerfern Eugen Heilmann und Brian Fields. Mit Daniel Hinz und Daniel Rahn stehen zumindest zwei Nordliga-erfahrene Alternativen bereit. An der Starterrolle von Eugen Heilmann gibt es am Montag keinen Zweifel. Die Schlagleistung seiner Jungs war im ersten Spiel top, danach immer noch gut genug. Die prächtig gestarteten Domstädter machen Fechtig aber nicht bange. „Letztes Jahr stand Pulheim anfangs auch an der Tabellenspitze“, erinnert jener an die Kurzlebigkeit derartiger Platzierungen. Zwei Siege in Köln sind das ausgewiesene Ziel der Ostwestfalen.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren