David gegen Goliath in Dortmund / Stealers im Aufwind

28. Mai 2014
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Iwan Galkin und die HSV Stealers wollen auch gegen die Cologne Cardinals punkten (Foto: Reinhardt, S.)

Iwan Galkin und die HSV Stealers wollen auch gegen die Cologne Cardinals punkten (Foto: Reinhardt, S.)

Viel Verschnaufpause gibt es für die Baseball-Bundesligisten in dieser Woche nicht. Bereits am Donnerstag müssen die meisten Vereine wieder ran, bevor dann am Wochenende schon der nächste Doubleheader wartet. Ausgeruht in diese Marathonwoche gehen dabei im Norden nur die Untouchables Paderborn, die am vergangen Game Day spielfrei hatten. Sie messen sich mit den Dohren Wild Farmers. Auf einen spannenden Schlagabtausch darf man sich außerdem bei den Spielen zwischen den HSV Stealers und den Cologne Cardinals gefasst machen. Beide Mannschaften stehen in der Tabelle eng beieinander und schielen sicherlich auf den vierten Platz in der Tabelle, der zugleich auch der letzte verbleibende Play-off-Platz wäre. Und in der letzten Doubleheader-Runde für diese Woche steht ein klassisches David-gegen-Goliath in der Liga an: Tabellenprimus Solingen trifft auf Ligakellerkind Dortmund. Ob hier eine Sensation gelingt?

Dohren Wild Farmers – Untouchables Paderborn

Die Untouchables Paderborn greifen am kommenden Spieltag wieder ins Liga-Geschehen ein und können ganz entspannt in die Spiele gegen die Wild Farmers gehen. Paderborns Hauptkonkurrent um Tabellenplatz zwei, die Bonn Capitals, haben am Wochenende Federn gelassen und so können die U’s mit einem Doppelsieg über Dohren weiter Boden in der Liga gutmachen. Für die ambitionierten Paderborner gilt aber weiterhin: Siege sollen her.

Die Dohren Wild Farmers kämpfen dagegen gerade ein bisschen mit ihrer spielerischen Konstanz. Ein frühes 0:6 wurde gegen Köln mit einem fulminanten Comeback noch in ein 8:8 umgebogen – und dann wurde der mögliche Sieg durch einen Walk im 9. Inning bei geladenen Bases hergeschenkt. Dohrens Headcoach Johst Dallmann: „ Dieser Walk war nur noch der letzte Tropfen, die 17 Walks vorher haben uns das Spiel gekostet.“ So nahmen die Wild Farmers am vergangenen Wochenende nur einen Split mit nach Hause, haben aber bewiesen, dass sie kämpfen können. Mit Paderborn wartet nun ein so genannter „Angstgegner“: „Paderborn ist ein sehr starkes Team und das einzige in der unserer Bundesligageschichte, das wir noch nie schlagen konnten“, so Dallmann. Spiele herschenken werden die Wild Farmers aber sicher nicht: „Bei vier Spielen in drei Tagen geht immer was“, prophezeit Dohrens Headcoach. Und in aussichtslose Spiele zurückkämpfen können sich die Dohrener bewiesenermaßen auch.

HSV Stealers – Cologne Cardinals

Nach zuletzt etwas durchwachsenen Auftritten haben sich die HSV Stealers am vergangenen Wochenende den Frust von der Seele gespielt. Mit 18:5 und 9:3 wurde Dortmund förmlich an die Wand gespielt – Balsam für die Seele von Hamburgs Headcoach Jens Hawlitzky: „Der Homeopener gegen Dortmund ist genau nach meinem Geschmack gelaufen, im ersten Spiel ein bisschen Frustabbau und das zweite Spiel war spannend und wir haben auch unter Druck unsere Leistung gebracht.“ Die zuletzt gezeigten Leistungen lassen den HSV deshalb auch selbstbewusst in die Doubleheader gehen. Ich schätze Köln stärker ein als Dortmund, dennoch muss unser Ziel klar zwei Siege heißen“, so Hawlitzky.

Mit den Cologne Cardinals treffen die Stealers auf eine Mannschaft, die spielerisch für Überraschungen gut ist, aber sich noch zu viele Nachlässigkeiten über neun Innings erlaubt. Nach sehr gutem Beginn gegen die Wild Farmers inklusive eines Grand Slam Homeruns führten die Kölner gegen Dohren bereits haushoch und zitterten sich letztlich zum Split. „Wir haben mehrfach Bases loaded gehabt mit weniger als zwei Aus und konnten keine Punkte erzielen. Hier müssen wir cleverer und abgebrühter werden“, zeigte sich Köln Headcoach Georg Apfelbaum deshalb nach dem Wochenende auch etwas angefressen. Trotzdem darf man die Cardinals nicht unterschätzen: Mit Catcher Dallas Burke und den Starting Pitchers Mika Kehls und Michael Lowden haben die Kölner gute Leute im Kader, die auch mal ein Spiel entscheiden können. Trotzdem gibt sich Cardinals-Headcoach Apfelbaum bescheiden: „Die Stealers sind klarer Favorit, haben einen sehr guten Amerikaner und ein gutes Team. Allerdings werden wir alles geben um in Hamburg mindestens ein Spiel zu holen.“

Dortmund Wanderers – Solingen Alligators

Die Dortmund Wanderers sind derzeit das Tabellenschlusslicht der Bundesliga Nord und wirkten zuletzt auch etwas vom Glück verlassen. Gegen Hamburg hatte sich das Ruhrpott-Team durchaus Außenseiter-Chancen ausgerechnet, geriet dann aber erst in einen rieisgen Verkehrsstau und anschließend spielerisch mit 5:18 und 3:9 unter die Räder. „Das erste Spiel haben wir komplett verschlafen. Im zweiten hatten wir dann bessere Chancen und lagen bis zum siebten Inning mit 2:1 in Front, bevor uns da die Luft ausging“, so Dortmunds Headcoach Rene Herlitzius. Und nun steht auch noch der derzeit überragende Tabellenführer Solingen als nächster Gegner auf der Matte. Ein Dortmunder Sieg käme da einer kleinen Sensation gleich. Das weiß auch der Wanderers-Coach: „Unser Kader ist halb so groß wie der der Solinger. Unser Pitching Staff ist sehr dünn und in vier Tagen zweimal gegen Solingen antreten zu müssen, wird kein Zuckerschlecken.“

Die Solingen Alligators dagegen haben bewiesen, dass sie derzeit zu Recht die Tabellenführung im Norden innehaben. Verfolger Bonn wurde am vergangenen Spieltag mit 3:6 und 0:3 souverän in seine Schranken gewiesen und mit Pitcher Chris Mezger steht der amtierende „Spieler der Woche“ auf dem Solinger Wurfhügel. Alles spricht also klar für die Alligators. Doch Solingens Headcoach Norman Eberhardt mahnt sein Team zur Vorsicht: „Die Spiele gegen Dortmund sind auf dem Papier eine klare Angelegenheit, aber wir gehen jedes Wochenende an als wäre es das Wichtigste. Wie schnell es gehen kann, dass man so ein Duell verliert, haben wir am Wochenende in Mainz gesehen. Wir sind also gewarnt.“ Trotzdem rechnet das Solinger Team fest mit glatten Sweeps gegen die Wanderers. „Die vier Spiele gegen Bonn sollten meiner Mannschaft gezeigt haben, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen“, so Eberhardt.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren