Die großen Vier versprechen Halbfinal-Duelle vom Feinsten

27. August 2015
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest
Viele Augen richten sich im Halbfinal-Duell der Buchbinder Legionäre mit den Alligators auf das Solinger Eigengewächs Kai Gronauer (r.) in Diensten der Regensburger (Foto: Walter Keller, www.catchthefever.de)

Viele Augen richten sich im Halbfinal-Duell der Legionäre mit den Alligators auf das Solinger Eigengewächs Kai Gronauer (r.) (Foto: Walter Keller, www.catchthefever.de)

Da waren’s nur noch Vier. Die Playoffs in der Bundesliga gehen in die heiße Phase. Die vier beste Teams der regulären Saison treffen sich zu zwei mit Spannung erwarteten Duellen im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft. Der Ausgang der Partien ist völlig offen. Favoriten sind unter den verbliebenen Klubs nur noch schwer auszumachen. In Regensburg kommt es zur Neuauflage des Semifinals aus der Vorsaison. Die Buchbinder Legionäre gehen diesmal als Südmeister in das Aufeinandertreffen mit Solingen, die Alligators als Titelverteidiger. In der zweiten Begegnung stehen sich Nordmeister Bonn und der Vorjahres-Vize Heidenheim gegenüber. „Play Ball“ bei beiden Begegnungen ist am Samstag und am Sonntag jeweils um 14 Uhr.

Buchbinder Legionäre Regensburg – Solingen Alligators

Zum fünften Mal in Folge treffen die beiden dominierenden Teams ihrer jeweiligen Staffeln der letzten zehn Jahre aufeinander. Dreimal setzte sich Regensburg dabei durch, einmal behielt Solingen die Oberhand. Auch in diesem Jahr verspricht das Aufeinandertreffen eine spannende Angelegenheit zu werden. Beide Mannschaften gewannen ihre Viertelfinal-Serie mit 3:1. Mit dem einen Unterschied, dass die Allis erst in der Vorwoche den Deckel drauf machen konnten. Die Legionäre hingegen mussten eine unfreiwillige Pause einlegen. Der fehlende Rhythmus könnte sich womöglich als Nachteil herausstellen.

Für die Buchbinder Legionäre spricht der Heimvorteil. Der Solinger Weyersberg ist als Hexenkessel bekannt, umso wichtiger wird es für das Team von Trainer Ivan Rodriguez sein, die Partien in der Armin-Wolf-Arena positiv zu gestalten. Hierfür haben die Oberpfälzer ein Ass im Ärmel. Mit Catcher Kai Gronauer schloss sich ein Solinger Eigengewächs im vergangenen Herbst dem fünffachen Meister an. Der Ex-Profi kennt nahezu alle Spieler der Alligators aus dem Effeff. „Ich kenne die meisten Jungs natürlich sehr gut“, erklärt Gronauer. Sein Abgang zum Erzrivalen wurde in der Heimat nicht gerne gesehen. Wie das Wiedersehen mit den alten Kameraden ablaufen wird, bleibt abzuwarten. „Allzu viele Gedanken habe ich mir darüber noch nicht gemacht“, meint Gronauer.

Sein früherer Trainer Norman Eberhardt wollte zu diesem Thema „kein Wort sagen“. Auch ohne ihren einstigen Starspieler sind die Solinger eine Macht. Die Offensive läuft rund und erwies sich in den vergangenen Jahren vor allem in den Playoffs als sehr effizient. Eine Stärke, auf die Eberhardt gegen die Legionäre erneut baut: „Wir haben tolles Pitching und eine Mannschaft, die mittlerweile hervorragend executed. Das muss erst einmal jemand drei Spiele lang besser machen als wir.“ Mit der elften Halbfinal-Teilnahme in Serie sind die Alligators neben den Legionären die Konstante in der Bundesliga. Dennoch zählt für den Titelverteidiger nur das Endspiel. „Das ist das Ziel“, so Eberhardt, der eine enge Serie erwartet: „Es wird immer geredet, wer stärker und wer schwächer ist. In den Playoffs geht es aber darum, im richtigen Moment die richtigen Dinge zu tun.“

Bonn Capitals – Heidenheim Heideköpfe

Nach einem Jahr der Enttäuschung kehren die Bonn Capitals unter die besten vier Teams des Landes zurück. In einer dramatischen Serie setzte sich der Nordmeister am vergangenen Wochenende erst im fünften Spiel gegen die Mainz Athletics durch. Trotz der Zitterpartie gehen die Caps gestärkt aus dem hart erkämpften Erfolg gegen den Südvierten hervor. „Mainz war der erwartet schwere Gegner. Sie haben ein sehr gutes Team, das hervorragend gecoacht wird. Wir haben in der Serie nicht immer unseren besten Baseball gespielt, dennoch haben wir gekämpft und zu unserer Stärke zurückgefunden“, analysiert Sportdirektor Florian Nehring. Das Prunkstück der Bonner ist die mannschaftliche Geschlossenheit, die den Rheinländern in diesem Jahr in vielen knappen Partien den Erfolg bescherte. Lediglich zwei Niederlagen musste das Team von Spielertrainer B.J. Roper-Hubbert in der regulären Saison einstecken.

Viel wird gegen die schlaggewaltige Heidenheimer Offensive vom Pitching der Capitals abhängen. Mit Wilson Lee (ERA 1.39, 11-2) haben die Bonner den wohl besten Werfer der Liga in ihren Reihen. Hinzu kommen mit den Nationalspielern Maurice Wilhelm (ERA 1.54, 3-0) und Max Schmitz-Stercken (ERA 0.55, 4-0, 3 Saves) zwei weitere Asse, die im Norden ungeschlagen blieben. Und zuletzt lief auch Jungstar Sascha Koch (ERA 0.69, 5-1) zu Hochform auf. „Wir erwarten erneut spannende Spiele und einen harten Kampf um den Einzug ins Finale. Wir werden den Heidenheim Heideköpfen nichts schenken“, kündigt Nehring an.

Nichts zu verschenken haben mit Sicherheit auch die Heidenheimer. Viele Auf und Abs hatten die Heideköpfe in dieser Saison zu meistern. Fast spiegelbildlich dafür stand die Viertelfinal-Serie gegen Paderborn. Nach einem Split in der Ferne schlugen die Ostschwaben in die Untouchables in den Rückspielen förmlich aus dem Stadion. „Wir sind in Spiel eins mit unserer Offensive einfach nicht ins Rollen gekommen. Das hat in den Spielen zwei bis vier wesentlich besser geklappt“, fasst Heideköpfe-Manager Klaus Eckle zusammen. Für das Duell gegen Bonn sieht Eckle sein Team aufgrund der Spielpause im Nachteil. Klein beigeben wird der Vizemeister deshalb aber noch lange nicht. Eckle weiter: „Wir haben genug Veteranen, die die Spannung im entscheidenden Moment wieder hochfahren können. Bonn ist Favorit, aber wir werden bestmöglich dagegen halten. Eine enge Kiste ist zu erwarten.“

 

Quelle Titelbild: Gregor Eisenhuth, www.eisenhuth-photographie.de

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Vorschau
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren