Dortmund am Pranger und zukünftig ohne Forte

26. Mai 2013
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Quo vadis Dortmund? Die ominöse Absage des zweiten Spiels gegen Bonn samt der Entlassung Fortes sorgt für Erstaunen in der Liga. (Foto: Wanderers/FB)

Wie hatte Baseball-Bundesliga.de im Vorfeld des Doubleheaders zwischen den Dortmund Wanderers und den Bonn Capitals doch so treffend getiltelt: „Hoeschpark statt Wembley“. Nach der bitteren Absage wegen Spielermangels in Partie zwei stehen die Wanderers derzeit am Pranger. Hatten da ein paar BVB-Fans unter den Dortmundern dem Fußball Champions League-Finale etwa den Vorzug gegeben, die Partie geschmissen und doch „Wembley statt Hoeschpark“ gewählt? Die Reaktionen der Baseball-Community in den sozialen Medien auf die ungewöhnliche Absage sind jedenfalls für die Wanderers vernichtend.

„Alles Quatsch“, sagt Wanderers-Vorstand Markus Feistel. „Wir wussten, dass es personell eng sein würde, weil der ein oder andere fehlt und unser Kader in diesem Jahr nicht so groß ist wie früher. Aber wir haben genug Spieler für beide Partien gehabt“, beteuert Feistel. Mit elf spielfertigen Akteuren hatten die Gastgeber die erste Partie absolviert und den Gästen aus Bonn durchaus einen harten Kampf geliefert. Und dies, obwohl bei den Wanderers mit Aljoscha Heller, Jovert Bolze, Peter Ackermann und Roy Wesche zumindest vier Leistungsträger fehlten. Headcoach René Herlitzius konnte ebenfalls nicht in die Partien eingreifen, weil er krankgeschrieben nicht am Spiel teilnehmen durfte.

„Wir standen auch pünktlich zum zweiten Spiel spielfertig mit den Lineup-Cards auf dem Feld, bis sich ein Spieler verletzt abmeldete,“ erklärt der Wanderers-Chef, der seinerseits aufgrund des grassierenden Fußballfiebers als Stadionsprecher und Scorer fungieren musste. Outfielder Ronnet Farah Cedeno konnte nicht zum Auflaufen bewegt werden, so blieb den beiden Umpiren Tim Meyer und Dirk Biehl nichts anderes übrig als die Partie nach einer gewissen Zeit zu canceln. „Wir wissen noch nicht, was uns jetzt von Seiten des DBV erwartet“, schwant Feistel aber nichts Gutes.

Beide Mannschaften hatten im Vorfeld versucht, die Spiele zu verlegen. Ein Ausweichtermin konnte jedoch nicht einvernehmlich erreicht werden. So waren die Bonner beispielsweise nicht damit einverstanden, den kommenden Feiertagsdonnerstag als Möglichkeit zu akzeptieren, weil es deren Pitchersituation vor dem bevorstehenden Spitzenduell gegen Solingen berührt hätte.

Eine nicht ganz unwichtige Personalentscheidung wurde indes am Rande des Doubleheaders publik. So sahen sich die Dortmunder gezwungen, den Kontrakt mit Pitcher und Hauptleistungsträger Danny Forte in der Spielpause zu beenden. „Nach dem Absprung eines Sponsors, mussten wir sofort handeln und haben die vertragliche Vereinbarung mit Forte ordnungsgemäß mit zweiwöchiger Frist aufgelöst“, betont Feistel. Andernfalls hätte man schon bald keine Mittel gehabt, den Spieler zu bezahlen. Jene Entscheidung hatte offenbar zu einiger Unruhe, nicht zuletzt unter den spanisch sprechenden Spielern der Wanderers geführt. Feistel wollte aber ausschließen, dass dies mit dem darauf folgenden Spielermangel zu tun gehabt habe. „Wir haben nicht fristlos gekündigt und Forte darf auch in den kommenden zwei Wochen spielen.“. Was den Wanderers angesichts der sicher einmaligen Absage nun von Verbandsseite aus blüht wird zunächst vom Bericht der Unparteiischen abhängen. Die ligaleitende Stelle des Verbandes muss danach entscheiden, ob über die 9:0-Wertung hinaus eine Sanktion gegen die in akuter Abstiegsgefahr schwebenen Wanderers erfolgen wird.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren