1. Baseball-Bundesliga

Luke Sommer macht wohl den Anfang am Freitagabend beim Dreikampf um die Tabellenführung in der 1. Baseball-Bundesliga Süd (Foto: Keller, W.)

Ein dreifaches Fernduell um die Tabellenführung der 1. Baseball-Bundesliga Süd steht am Wochenende auf dem Programm. Den Anfang machen die Heidenheim Heideköpfe gegen die Mannheim Tornados bereits am Freitagabend ab 19 Uhr. Am Samstag legen die Mainz Athletics bei den Bad Homburg Hornets nach, ehe der jetzige Tabellenführer Regensburg am Samstagabend ins Geschehen eingreift.

In der Münchener Vorstadt können die Haar Disciples im direkten Duell mit dem Konkurrenten aus Stuttgart einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs machen. Die Reds könnten mit zwei Siegen bis auf einen Punkt an die Disciples herankommen und so den Kampf um Platz vier noch einmal spannend machen.

Heidenheim Heideköpfe – Mannheim Tornados

Mit dem traditionsreichen Duell zwischen den Heideköpfen und Tornados wird der Spieltag im Süden am Freitagabend eröffnet. Für die Mannheimer läuft es in dieser Saison alles andere als rund. Mit vier Siegen und 18 Niederlagen liegt das Team von Spielertrainer Matt Kemp auf dem siebten Tabellenplatz. Es werden zwei schwere Spiele für die Quadratstädter. Kemp hatte in letzter Zeit vermehrt als Reliever auf dem Mound gestanden und Jan-Niklas Stöcklin als Starter ins zweite Spiel geschickt. Wie sich der Ausfall von Pitcher Christian Schuler auf diese Taktik auswirkt bleibt offen. Neben Schuler wird noch Marvin Appiah fehlen, dafür kehrt Infielder Matthias Schmitt zurück in den Kader.

Durch den Doppelsieg der Legionäre gegen die Mainz Athletics ist auch für die Heidenheim Heideköpfe die Tabellenführer in greifbare Nähe gerückt. Ex-Major Leaguer Mike Hartley wird gegen Mannheim Luke Sommer und Jack Frawley als Starting Pitcher ins Rennen schicken. Benedikt Antwi, Martin Dewald und Peter Dankerl stehen im Bullpen bereit. Simon Gühring ragt aus einer starken Offensive noch heraus und wurde zusammen mit James McOwen und Jay Pecci für das All-Star-Game nominiert. Eine Woche vor dem entscheidenden Duell mit den Mainz Athletics sind zwei Siege Pflicht, wenn Hartleys Team noch einmal nach der Tabellenführung greifen will.

Haar Disciples – Stuttgart Reds

Die Stuttgart Reds stehen unter Druck gegen die Haar Disciples. Nur ein Doppelsieg würde die Chancen der Stuttgarter auf einen Play-off-Rang am Leben erhalten. Im Hinspiel setzte es einen Split in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Richard Olson bleibt auch ohne Nominierung für das All-Star-Game gesetzt, ebenso wie Neuzugang Thomas de Wolf. Trainer Matti Emery wird zusammen mit Sascha Lutz und Chris Beck im All-Star-Team der 1. Baseball-Bundesliga Süd auflaufen. Gegen Haar kann der Stuttgarter Skipper aus den vollen Schöpfen und so versuchen die Disciples unter Druck zu setzen.

In der vergangenen Woche konnte nur der Hagel das Team von Keith Maxwell stoppen. Nach einem souveränen 8:3-Sieg gegen die Tübingen Hawks sorgte ein schweres Unwetter für den Ausfall der zweiten Partie. Ein ausgeruhter und frischer All-Star Brian Fields wird also im zweiten Spiel auflaufen können. Lukas Steinlein bleibt als Starting Pitcher im ersten spiel gesetzt, obwohl er als Infielder zum All-Star-Game eingeladen wurde. Haars Homerun-Leader Joshua Petersen komplettiert das All-Star-Trio. Auch sonst hat Maxwell keine Ausfälle zu beklagen und mit zwei Siegen ständen die Disciples so gut wie sicher in den Play-offs.

Bad Homburg Hornets – Mainz Athletics

Seit dem zweiten Spieltag im April standen die Mainz Athletics an der Tabellenspitze der 1. Baseball-Bundesliga Süd. Die Doppelniederlage bei den Buchbinder Legionären beendete nun den Lauf von Ulli Wermuths Mannschaft. Vor den wegweisenden Partien gegen Heidenheim in einer Woche, gilt es gegen die Hornets die Wunden zu lecken. „Die Aufgabe ändert sich nicht und die Zeichen stehen immer noch sehr gut, dass wir es in die Playoffs schaffen“, sagt Wermuth, „Aber wenn wir so spielen wie gegen Regensburg dann wird auch dieses Ziel noch schwer.“ Vor allem die Offensive fand vergangene Woche nie ins Spiel und kam in beiden Partien auf insgesamt nur sieben Hits und einem Run. „Wir haben am Schlag einfach überhaupt nicht funktioniert, wir hatten kaum Möglichkeiten Punkte zu produzieren, was bisher unser Erfolgsrezept war“, analysiert der Trainer der Mainzer. Christian Decher und Pat Haugen werden auch nach den Niederlagen gesetzt bleiben. Manuel Möller ist weiterhin die erste Alternative aus dem Bullpen. Ein Einsatz von Tim Stahlmann gilt als eher unwahrscheinlich. Nun liegt es auch an All-Star Max Boldt die Offensive der A’s zu alter Stärke zu bringen. Neben Haugen und Boldt darf sich auch der junge Outfielder Kevin Kotowski „All-Star“ nennen. Der 22-jährige wurde von Martin Helmig in den ASG-Kader für das Spiel in Bonn berufen. Trotz des Rückschlags am vergangenen Wochenende bleibt Wermuth gewohnt optimistisch: „Wir wissen, dass Bad Homburg sehr guten Baseball spielen kann, unser Ziel ist es trotzdem zwei Spiele zu gewinnen.“

Die Bad Homburg Hornets hingegen sind schon in die Vorbereitung auf die Play-downs eingestiegen. „Wir wollen gegen die A’s Selbstbewusstsein tanken. Wir haben gegen die Besten immer gute Leistungen abgeliefert und werden das auch gegen Mainz machen“, erklärt Manager Roland Spitzegger. Dabei bauen die Hornets auf ihr starkes Trio: Waddell, Glynn und Payne. Die letzteren Beiden wurden in der vergangenen Woche ins All-Star-Team berufen. „Elliot Glynn und Spenser Payne beim ASG ist natürlich eine riesen Sache für uns und wir freuen uns sehr über deren Nominierung. Sie haben es definitiv verdient“, so ein stolzer Spitzegger, „Wir haben mit unseren Neuzugängen dieses Jahr großes Glück gehabt und auch Kyle Waddell ist eine große Stütze.“ So überrascht es auch nicht, dass Waddell und Glynn als Starting Pitcher gesetzt sind und auch sonst haben die Hornets keine Ausfälle zu beklagen.

Buchbinder Legionäre Regensburg – Tübingen Hawks

Das Restprogramm vor den Abstiegs-Play-offs hat es in sich für die Tübingen Hawks. Noch vier mal trifft das Tabellenschlusslicht auf den Spitzenreiter aus Regensburg. „Die Spiele gegen den Tabellenführer werden sicher nicht leicht, aber vielleicht gelingt uns ja doch mal eine Überraschung“, gibt sich Hawks-Vorstand Stefan Feldweg optimistisch, „Als Vorbereitung auf die Play-downs ist jedes Spiel nützlich.“ Laureano de los Santos und Joshua Hodges werden die Spots als Starting Pitcher übernehmen. Ein Einsatz des angeschlagenen Benjamin Burkhart als Pitcher entscheidet sich kurzfristig. Weiterhin verletzt fehlen wird Infield-Routinier Rouven Führmann. Ein weiterer Ausfall spielt für den Auftritt in Regensburg noch keine Rolle, wird sich aber eventuell in den verbleibenden drei Heimspielen bemerkbar machen. Das heftige Unwetter am vergangenen Wochenende hat nicht nur ein paar Autos zerbeult, sondern auch das Scoreboard in Mitleidenschaft gezogen. „Der Schaden daran ist noch nicht geklärt“, so Feldweg, „wir warten noch bis es ganz getrocknet ist.“

Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen gegen die direkte Konkurrenz in den Play-off-Rängen haben sich die Buchbinder Legionäre Regensburg die Tabellenführung übernommen. Den Doubleheader will Trainer Martin Helmig aber nicht als Verschnaufpause verstehen. „Wir werden respektvoll an die Sache herangehen. Spiele gegen einen sogenannten Underdog sind immer gefährlich“, warnt Helmig. Trotzdem wird rotiert und alle Pitcher sollen in Vorbereitung auf die Play-offs Einsatzzeiten bekommen. Ein besonderes Spiel wird es für Philipp Hoffschild, der seine erste Bundesliga-Erfahrung bei den Tübingen Hawks sammelte vor seinem Wechsel zu den Legionären. Auf der Catcherposition übernimmt weiter Eric Harms für den angeschlagenen Chris Howard. Dieser soll zumindest zu einem Kurzeinsatz kommen. Die Übernahme der Tabellenführung war nicht die einzige gute Nachricht in Regensburg in der vergangenen Woche. Die Donaustadt wird ein Austragungsort der Baseball-EM 2014.