Dustin Hughes bringt den Weyersberg zum Beben

28. September 2013
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Grenzenloser Jubel bei Kai Gronauer nach dem 5:4 gegen Regensburg (Foto: Eisenhuth, G.)

Die Solingen Alligators sind nur noch einen Sieg von ihrem zweiten Meistertitel entfernt. Der Nordmeister gewann am Samstagnachmittag die dritte Partie der Best-of-Five-Finalserie nach einer tollen Aufholjagd mit 5:4 im letzten Inning gegen die Buchbinder Legionäre Regensburg und kann das diesjährige Championat am Sonntag in Spiel vier bereits zu seinen Gunsten entscheiden.

Wie in der Vorwoche, als beide Begegnungen am Ende von dramatischen Comeback-Versuchen geprägt waren, so stand auch das dritte Spiel unter dem Oberbegriff „no lead is safe“. Wie der sichere Sieger waren die Gäste aus der Oberpfalz ins letzte Inning gegangen und angesichts einer 4:2-Führung sowie der Dominanz ihres Starters Mike Bolsenbroek (Zehn Strikeouts) nur noch drei Aus vom Sieg entfernt. Vor knapp 800 Zuschauern im Ballpark am Weyersberg war der Titelverteidiger im siebten Durchgang scheinbar vorentscheidend mit 3:1 in Führung gegangen, als die Gäste aus der Oberpfalz eine Bases-Loaded-Situation zu zwei Runs nutzten. Philipp Howard markierte die Führung nach einem Wild Pitch des Solinger Starters André Hughes, der starke Richard Klijn (4 Hits) erzielte wenig später nach Ludwig Glasers Schlag das 3:1.

Dann aber blies Solingen im neunten Inning zum letzten Gefecht. Nach einem Walk für Tanner Leighton und Travis Bass’ Single waren plötzlich die Bases eins und zwei besetzt. Am Schlag kein geringerer als Kai Gronauer. Legionäre Coach Martin Helmig reagierte und brachte Boris Bokaj für den keinesfalls enttäuschenden Bolsenbroek (8.0 IP, 5 H, 3 ER). Der schlagstarke Gronauer antwortete prompt – mit einem Bunt. Defensive überrascht, Bases geladen, Bokaj geschockt. So geschockt, dass der Tscheche wenig später einen Wurf verzog und Solingens Leighton auf 3:4 verkürzen konnte. Das Momentum, welches eigentlich das ganze Spiel über im Regensburger Dugout schien, war nun endgültig auf die Solinger Seite gewechselt. Dustin Hughes, der im siebten Abschnitt per Homerun auf 2:3 verkürzt hatte, ließ sich die Chance nicht nehmen und schickte den Ball ins Leftfield zum Walk-Off-2-Run-Single. Bass und Gronauer konnten punkten, der Weyersberg stand Kopf. Ein Halbinning richtig Gas gegeben, Partie drei eingesackt – selten wurde ein Spiel derart auf den Kopf gestellt.

Knappe Spielzug an der Homeplate – Julian Steinberg erzielt Solingens 1:1 (Foto: Eisenhuth, G.)

So gewann Dustins Bruder André Hughes (9.0 IP, 15 H, 3 BB, 4 ER) letztlich ein Match, welches er aufgrund der Zahlen ganz sicher hätte verlieren müssen. Regenburg war insgesamt das offenstärkere Team, wurde aber einige Male von der aufmerksamen Solinger Defensive am Punktgewinn gehindert. Die Gäste aus der Oberpfalz ließen sich dabei über weite Strecken nicht von der erwartet stimmungsvollen Kulisse in Solingen aus der Ruhe bringen – bis am Ende der Solinger Kampfgeist erwachte. Die Buchbinder Legionäre waren im dritten Durchgang nach Philipp Howards RBI-Single durch den agilen Richard Klijn (4 Hits) in Führung gegangen, Solingen hatte umgehend durch Julian Steinberg nach Leightons Hit ausgeglichen. Die Legionäre hatten in Klijn sowie Matt Vance und Evan LeBlanc (je drei Hits) ihre besten Schlagleute, bei den Bergischen war Hughes (zwei Hits, 3 RBI) der einzige mit mehr als einem Hit.

Der Druck liegt jetzt auf den Regensburgern und ihrem Werfer Justin Kuehn, der am Sonntag unbedingt gegen Solingens Nick Renault gewinnen muss, um die Serie ins fünfte Spiel am Feiertag (3.10., 14 Uhr) in Regensburg zu retten.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren