Erneutes Deja Vu: Bonn und Heidenheim ringen um den Meistertitel

08. October 2020
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Die Heidenheim Heideköpfe liegen in der Final-Bilanz der letzten Jahre mit 8:6-Siegen gegen die Bonn Capitals in Front (Foto: Thomas Schönenborn)

Heidenheim, Bonn, Heidenheim, Bonn? Geht es nach dem Gesetz der Serie, müssten sich die Capitals in diesem Jahr zum zweiten Mal zum Deutschen Meister krönen. So einfach läuft es natürlich nicht. Zum vierten Mal hintereinander stehen sich im Endspiel um den Titel in der Ben’s Baseball-Bundesliga die Heidenheim Heideköpfe und die Bonn Capitals gegenüber. 2017 und 2019 triumphierten die Baden-Württemberger. 2018 feierten die Rheinländer ihre bislang einzige Meisterschaft. Zweimal ging die Serie über die volle Distanz von fünf Spielen, nur im Vorjahr setzten sich die Heideköpfe bereits nach vier Partien durch. Am Samstag geht das Duell in die nächste Runde, wenn der Südzweite ab 15 Uhr beim Nordmeister gastiert. Spiel zwei steigt am Sonntag (14 Uhr) in der Rheinaue.

Bonns Stärke ist das Starting Pitching

Es ist das Aufeinandertreffen, das den deutschen Baseball in den letzten Jahren geprägt hat. Auch in der verkürzten Corona-Saison schaffte es kein Team die Dominanz der beiden besten Mannschaften der letzten Jahre zu durchbrechen. Die Spielzeiten des Topduos ähneln sich dabei lediglich in der Bilanz. Beide Teams wiesen nach der regulären Saison 13 Siege und nur eine Niederlage auf. Während die Heidenheimer ihre einzige Pleite gegen Regensburg erlitten und die Tabelle im Süden als Zweiter abschlossen, zogen die Capitals gegen den späteren Tabellenvierten Dohren den Kürzeren. Das Aushängeschild der Bonner ist ganz klar die Werferriege. Die etatmäßigen Starter Sascha Koch und Zack Dodson brachten die gegnerischen Schlagleute regelmäßig zur Verzweiflung. Lediglich 14 gegnerische Runs ließ der Vizemeister bis zum Halbfinal-Rückspiel gegen Paderborn zu. Zehn Shutouts stehen dabei für den Pitching Staff zu Buche.

Heidenheim setzt auf Routine

Doch nicht nur die Verteidigung der Bonner zeichnete sich in diesem Jahr aus. Mit 138 Runs, 136 Hits, 21 Homeruns und einem Team-Schlagdurchschnitt von .393 dominierte der Meister von 2018 die Nordstaffel. Bundesweit wiesen während der regulären Saison lediglich die Buchbinder Legionäre mehr Punkte und mehr Homeruns auf. Der Average der Capitals war sogar Bundesliga-Spitze. Die Heidenheimer rangieren in den meisten offensiven Statistik-Kategorien hinter Regensburg und Bonn auf Platz drei, bei den Homeruns und den Hits musste der Titelverteidiger auch noch den Stuttgart Reds den Vortritt lassen. Zahlenspiele hin oder her stehen die Heideköpfe zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal in den letzten sechs Jahren im Finale. Die mannschaftliche Geschlossenheit und die Tiefe im mit Routiniers gespickten Team von Manager Klaus Eckle zeichnen den viermaligen Champion aus.

Heidenheimer Drama nach Bonns Sweep

Während Bonn verhältnismäßig locker in drei Spielen gegen Paderborn ins Finale spazierte, kämpften sich die Heideköpfe in einer bereits verloren geglaubten Halbfinal-Serie gegen die Legionäre kämpften zurück. In einer dramatischen Offensivschlacht mit 29 Runs drehten die Heidenheimer das „Must-Win-Spiel“ vier gegen den Südmeister. Ein Two-Run-Walkoff-Homerun von Nationalspieler Phillip Schulz sicherte den Baden-Württembergern den 15:14-Sieg und letztlich auch das Endspiel-Ticket. Die Werferriege ist mit den Niederländern Mike Bolsenbroek und Lars Huijer, Routinier Enorbel Marquez-Ramirez sowie US-Boy Wes Roemer mindestens genauso gut bestückt wie die herausragende Werferriege der Rheinländer um Koch, Dodson, Maurice Wilhelm und Max Schmitz. Der Angriff der Bonner wiederum muss sich nicht vor den Schlagleuten der Heideköpfe verstecken, so dass sich im Vorfeld der Neuauflage der Endspiele der letzten drei Jahre schwer ein Favorit ausmachen lässt.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren