Finale: Bonns Durst auf Titel Nummer eins gegen Heidenheimer Routine

28. September 2017
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Gary Owens (l.) und die Heidenheim Heideköpfe entführten in der Interleague Runde einen Sieg aus der Bonner Rheinaue (Foto: Thomas Schönenborn)

Das große Finale der Saison 2017 steht vor der Tür. Die Bonn Capitals und die Heidenheim Heideköpfe haben sich der Konkurrenz erwehrt und treffen erstmals in der Endspielserie um die Deutsche Meisterschaft aufeinander. Mit den beiden Kontrahenten setzten sich außerdem zum ersten Mal seit 2014 und zum achten Mal seit der Einführung der zweigleisigen Bundesliga im Jahr 1990 Nordmeister und Südmeister durch. Die „Best-of-Five“-Serie beginnt am Samstag (14 Uhr) in Heidenheim. Spiel zwei steigt am Sonntag (14 Uhr). Eine Woche später genießen die Bonner Heimrecht. Ein mögliches fünftes Spiel ist für den 14. Oktober in Heidenheim angesetzt. Legionäre TV wird alle Partien live auf YouTube übertragen.

Bonner Zeitreise ins Jahr 1999

Das lange Warten bei den Bonn Capitals hat ein Ende. Nach 18 Jahren stehen die Rheinländer erstmals wieder im Finale um die Deutsche Meisterschaft. 1999 griffen die Caps zum bisher einzigen Mal nach dem Titel. Mit Spielern wie dem heutigen DBV-Präsident Mirko Heid, Stefan Pößl oder den Gienger-Brüdern unterlagen die Bonner damals mit 0:3 gegen die Untouchables Paderborn. Der 11. September war zu dieser Zeit noch irgendein Tag im Spätsommer und der heutige Gegner Heidenheim spielte gerade in der 2. Liga um den Aufstieg. Fast zwei Jahrzehnte später kehren die Capitals unter Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert nun ins Finale zurück.

Lehren aus Halbfinal-Pleite im Vorjahr

Mit zwei packenden 3:2-Erfolgen gegen Solingen und München-Haar kämpfte sich Bonn durch die ersten beiden Playoff-Runden. Dabei bewies der Nordmeister gerade wenn es darauf ankam Nervenstärke. Eine Qualität, die den Capitals im Vorjahr noch fehlte. Überraschend deutlich unterlagen die Rheinländer vor Jahresfrist im Halbfinale mit 0:3 gegen die Buchbinder Legionäre. Eine Niederlage, an der die Mannschaft gewachsen scheint. Die Offensive um Roper-Hubbert, Adrian Stommel, Christopher Goebel und Maurice Wilhelm präsentiert sich in der entscheidenden Phase in bestechender Form.

Geballte Power auf dem Werferhügel

Der Pitching Staff ist hervorragend besetzt. Mit Wilhelm, Sascha Koch, Max Schmitz und Eric Brenk stehen vier deutsche Nationalspieler im Kader. Hinzu kommt der Australier Wilson Lee. Außerdem kehrte mit Markus Solbach ein richtiger Hochkaräter rechtzeitig zum Saisonendspurt in die Rheinaue zurück. Der ehemalige Profi der Minnesota Twins und Arizona Diamondbacks bewies beim 1:0-Erfolg gegen Haar in der Vorwoche bereits eindrucksvoll seine Stärke. Die geballte Power auf dem Werferhügel der Bonner dürfte auch die gefährliche Heidenheimer Angriffsformation vor Probleme stellen.

Heideköpfe dominieren reguläre Saison

Für die Heideköpfe war das Erreichen des Endspiels beinahe schon Pflicht. Zu dominant agierten die Ostschwaben in der regulären Saison und auch in der Interleague Runde. Vom ersten Platz war der zweimalige Meister zu keiner Zeit zu verdrängen. Auch im Viertelfinale pflügte die Offensivwalze der Heidenheimer durch die Werferriege der Mannheim Tornados. Im Halbfinale gegen die Mainz Athletics mussten die HSBler dann erstmals wirklich zittern. Der Titelverteidiger lag in der Serie bereits mit 2:1 in Führung. Doch die erfahrene Truppe von Manager Klaus Eckle ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und drehte die Semifinal-Serie noch zu ihren Gunsten.

Routine spricht für Heidenheim

Der Angriff der Heideköpfe ist traditionell stark, so auch in diesem Jahr. Mit Gary Owens, Simon Gühring, Sascha Lutz oder Jay Pecci stehen jede Menge erfahrene Akteure in der Line Up des Champions von 2009 und 2015. Die Werferriege verfügt mit Justin Erasmus, Johannes Krumm, Ricardo Torres, Clayton Freimuth und Julius Spann ebenfalls über enorme Tiefe. Die große Stärke der Heidenheimer ist neben der Ausgeglichenheit des Kaders aber die Routine. Zum fünften Mal steht das Team von der Brenz bereits im Endspiel um die Meisterschaft. Zuletzt krönten sich die Heideköpfe vor zwei Jahren zum Meister. Damals behielt der Südmeister in einer dramatischen Serie gegen Regensburg mit 3:2 die Oberhand. Mit dem Rücken zur Wand riefen die Baden-Württemberger ihre beste Leistung ab. Der direkte Vergleich mit Bonn in der Interleague endete Unentschieden (9:4, 3:4).

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren