Halbfinale: Haar träumt / Bonn rüstet auf / Heidenheim will Mainzer Thron

21. September 2017
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Ex-Profi Markus Solbach kehrte nach seiner Saison mit den Rockland Boulders in der Vorwoche zu den Bonn Capitals zurück (Foto: Thomas Schönenborn)

Die Entscheidung steht an: Wer zieht ins Finale um die Deutsche Meisterschaft 2017 ein? Am ersten Halbfinal-Wochenende teilten sich die Kontrahenten jeweils die Siege. Die vier Verbliebenen müssen daher in jedem Fall am Sonntag nochmal ran. Am Samstag richten sich die Blicke um 14 Uhr zunächst nach München, wo die Haar Disciples die Bonn Capitals zu Spiel drei in ihrer „Best-of-Five“-Serie empfangen. In Mainz beginnt das Duell zwischen dem Titelverteidiger und den Heidenheim Heideköpfen um 16 Uhr. In Haar geht es am Sonntag schon um 12 Uhr weiter, eine Stunde später bestreiten die Athletics die vierte Partie gegen den Hauptrunden-Sieger. Ein mögliches fünftes Spiel fände jeweils im Anschluss statt.

Haarer träumen vom ersten Endspiel

Für die München-Haar Disciples könnte es ein historisches Wochenende werden. Schon die Halbfinal-Teilnahme ist für die „Jünger“ eine Premiere in der Vereinsgeschichte. Mit einem Finaleinzug würden die Lila-Gelben ein weiteres Kapitel in der erfolgreichsten Bundesliga-Saison seit Bestehen schreiben. Der erste Auftritt am vergangenen Wochenende ging für das Team von Trainer Philipp Howard noch gehörig nach hinten los. Mit 0:10 kamen die Münchner in Bonn unter die Räder. Die Reaktion folgte dann in Spiel zwei mit einem 7:4-Erfolg. Für die Heimspiele hat sich der Interleague-Zweite einiges vorgenommen. Allerdings muss Howard auf eine Reihe verletzter Spieler verzichten. Zu den Langzeitausfällen Joshua Petersen, Chris Ziegler und Denis Wallace gesellte sich jüngst Silvan Zacek. Der Einsatz von Jose Palacios ist zudem fraglich.

Capitals mit Solbach für Spiel fünf gerüstet

Derlei Sorgen plagen die Bonn Capitals nicht. Der ohnehin schon stark besetzte Pitching Staff von Spielertrainer Bradley Roper-Hubbert erhielt pünktlich zur heißen Saisonphase noch einmal prominente Verstärkung. Ex-Minor-Leaguer Markus Solbach kehrte nach dem Ende seiner Saison in der Independent League in den USA wieder in den Kader der Rheinländer zurück. Bereits zum Saisonstart hatte der ehemalige Profi der Arizona Diamondbacks ein paar Starts für die Bonner absolviert. Mit Solbach auf dem Werferhügel ist der Nordmeister auch für ein mögliches fünftes Spiel in Haar gewappnet. Mit Sascha Koch, Max Schmitz, Eric Brenk und Maurice Wilhelm stehen vier weitere Nationalspieler in der Werferriege der Caps. Hinzu kommt der Australier Wilson Lee. Für Bonn könnte die ersten Finalteilnahme seit 1999 herausspringen.

Mainzer Offensive läuft auf Hochtouren

Ins zweite Endspiel in Folge wollen die Mainz Athletics einziehen. Der Titelverteidiger spielt auch in diesem Jahr eine solide Runde und könnte vor heimischer Kulisse zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zum zweiten Mal hintereinander nach dem Titel greifen. Die Starting Pitcher Tim Stahlmann und Riley Barr erweisen sich zusammen mit Closer Lennard Stöcklin als schwer zu knackende Kombo. In der Offensive führt Spielertrainer Max Boldt seine Garde als überragender Mann an. Mit Peter Johannessen, den Kotowski-Brüdern, Zach Johnson oder Lennard Stöcklin präsentiert sich der Angriff der A’s jedoch äußerst homogen und lief zuletzt sogar Gegner Heidenheim den Rang als gefährlichste Schlagformation des Landes ab.

Heidenheims offene Rechnung mit den A’s

Die Heidenheim Heideköpfe zogen in diesem Jahr lange einsam ihre Kreise an der Spitze. Auch in der Interleague Runde sowie im Viertelfinale agierte der zweimalige Meister sehr souverän. Gegen Mainz ist der Topfavorit auf den Titel nun aber richtig gefordert. Überhaupt entwickelte sich das Duell der beiden Südrivalen in den letzten Jahren zum vielleicht dramatischsten in der Liga. Ein ums andere Mal behakten sich die Heideköpfe und die A’s bis zum letzten At Bat. So auch im letzten Jahr, als die Mainzer auf dem Weg zur Meisterschaft im Halbfinale gegen Heidenheim bereits mit dem Rücken zur Wand standen. Genau diese Rechnung würden die Ostschwaben nur zu gerne begleichen und zum dritten Mal in vier Jahren ins Finale einziehen.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren