Heideköpfe drängen im Spitzenduell auf Rang eins

06. Juni 2013
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Im Topduell auf der Schwäbischen Alb duellieren sich die Pitcher der Heidenheim Heideköpfe mit den Mainzer Flammenwerfern (Foto: Kienle, H.)

Nach dem verregneten Spieltag der Vorwoche soll in der Bundesliga wieder die Normalität einkehren. Drei Duelle stehen von Freitag bis Sonntag im Süden der Republik auf dem Programm. Lediglich die Buchbinder Legionäre, die beim heimischen Europapokal die deutschen Farben vertreten, sowie die Tübingen Hawks sind spielfrei. Den Anfang macht am Freitagabend (19 Uhr) das Aufeinandertreffen der Spitzenteams der Heidenheim Heideköpfe und der Mainz Athletics. Die Heidenheimer drängen vor eigener Kulisse auf den Platz an der Sonne der Mainzer. Die zweite Begegnung steigt am Samstag (14 Uhr). Im Ballpark Eglfing begrüßen die Haar Disciples den kriselnden Rekordmeister Mannheim Tornados am Samstagnachmittag ab 13 Uhr zum Doubleheader. Am Sonntag (13 Uhr) steht das für beide richtungsweisende Duell der Stuttgart Reds und der Bad Homburg Hornets auf dem Plan.

Heidenheim Heideköpfe – Mainz Athletics

Auf der Schwäbischen Alb kommt es an diesem Wochenede zum Spitzenspiel in der Bundesliga Süd. Der Tabellenzweite Heidenheim Heideköpfe empfängt Spitzenreiter Mainz Athletics. Mit zwei Siegen könnten die Hausherren Platz eins von den A’s übernehmen. Beide Teams eröffnen am Freitagabend (19 Uhr) den Spieltag. Das zweite Duell steigt am Samstag (14 Uhr).

Nach einem wenig spektakulären Saisonstart haben sich die Heidenheimer in den letzten Wochen deutlich verbessert gezeigt. Spätestens mit dem Doppelsieg gegen Regensburg meldete sich der Meister von 2009 im Titelrennen zurück und schwang sich in der Südgruppe zu einem der Top-Favoriten auf. Mit der Verpflichtung von Nationalspieler Luke Sommer untermauerte das Team von Coach Mike Hartley zudem seine Ambitionen. Der ehemalige AAA-Profi der Chicago Cubs wird gegen die Mainzer sein Heimdebüt feiern. Die Offensive der Heideköpfe präsentiert sich traditionell stark und wird angeführt von Simon Gühring. Der Nationalmannschaftscatcher erzielte in der laufenden Spielzeit bereits sechs Homeruns. Unterstützt wird das Heidenheimer Urgestein von Jay Pecci und James McOwen. Eine Hiobsbotschaft musste Ex-Major-Leaguer Hartley unter der Woche verkraften. Der dritte US-Boy im Bunde, James Kang, zog sich in der Begegnung bei den Mannheim Tornados am vergangenen Wochenende einen Handbruch zu. Der Shortstop fällt voraussichtlich sechs Wochen aus.

Bei den Mainz Athletics ist die Welt derzeit mehr als in Ordnung. Die Rheinhessen spielen bisher eine tadellose Saison. Der Lohn: Platz eins vor den vermeintlichen Favoriten Heidenheim und Regensburg. Erst eine Niederlage kassierte das Team von Trainer Ulli Wermuth in der laufenden Spielzeit. Mit Ausnahme der Pleite gegen die Legionäre hielten sich die Rheinhessen schadlos. Auch in knappen Partien behielt der Meister von 2007 stets die Oberhand. Der Teamgeist könnte besser kaum sein. Hinter dem überragenden Starter in Spiel zwei, Pat Haugen, entwickelte sich Christian Decher in der ersten Partie zu einem gestandenen Bundesliga-Pitcher. In 35 Innings stehen für den Nationalspieler 34 Strikeouts sowie ein Earned Run Average von 2.06 zu Buche. Zusammen mit Routinier Manuel Möller und Jungspund Tim Stahlmann bilden die Werfer ein erfolgreiches Gespann. Im Angriff der Mainzer machte sich der Abgang von Mike Larson bisher wenig bemerkbar. Die Nationalspieler Max Boldt und Kevin Kotowski sprangen für den langjährigen Leistungsträger in die Bresche. Mit Luke Sommer wartet nun ein wahrer Härtetest auf die junge Truppe der Rheinhessen.

Haar Disciples – Mannheim Tornados

Voll im Soll liegen die Haar Disciples in der laufenden Spielzeit. Mit fünf Siegen aus acht Spielen rangiert der letztjährige Viertelfinalist auf dem vierten Platz im Süden und befindet sich damit auf Playoff-Kurs. Nicht für Jedermann war zu erwarten, dass die runderneuerte Truppe von Neu-Coach Keith Maxwell im Rennen um die K.o.-Runde ein Wörtchen mitreden würde. Lang war die Liste der Abgänge im Winter, groß die Sorgen zum Saisonstart. Mittlerweile konnte der Ex-Heidenheimer Maxwell aber eine homogene Mannschaft in der Münchner Vorstadt versammeln. Die nachträglichen Verpflichtungen von Lorenzo Dadynoel und Yashmany Arrieta machten sich bezahlt. Zusammen mit dem überragenden Josh Petersen sowie Michael Stephan und Tony Younis bilden die Ausländer der Disciples eine schlagstarke Angriffsformation. Hinzu gesellte sich zuletzt der langjährige Regensburger Cedric Bassel, der gegen die Tornados erstmals das Trikot der Lila-Gelben tragen wird.

Beim Rekordmeister aus Mannheim dreht langsam aber sicher das Abstiegsgespenst seine Runden. Die Kurpfälzer liegen mit nur zwei Siegen gleichauf mit den Bad Homburg Hornets. Lediglich in der Niederlagen-Kategorie weisen die Tornados zwei weniger als der Konkurrent aus dem Taunus auf. Das Team von Spielertrainer Matt Kemp belegt damit derzeit Rang sechs. Um den Absturz auf einen der letzten beiden Plätze zu verhindern, muss mindestens ein Sieg in Eglfing her. Ihre einzigen beiden Erfolge verbuchte der frühere Serienmeister gegen Stuttgart und Bad Homburg. Die junge Mannschaft der Quadratstädter gewöhnt sich nur langsam an das Niveau in der obersten deutschen Spielklasse. Die erfahreneren Dominik Höpfner, Alexander Janotta und Jan-Niclas Stöcklin setzten die bisher wenigen Impulse in der Offensive. Auf dem Werferhügel erreichte bisher nur Stöcklin Bundesliga-Form.

Stuttgart Reds – Bad Homburg Hornets

Beschließen wird den Spieltag am Sonntag das Duell zwischen den Stuttgart Reds und den Bad Homburg Hornets. Die Aufsteiger von 2011 und 2012 treffen zum ersten Mal in diesem Jahr aufeinander. Die Reds starteten mit hohen Ambitionen in die neue Spielzeit. Der Kader der Baden-Württemberger wurde im Winter enorm verstärkt. Von der Aufstiegsmannschaft aus dem Vorjahr ist kaum mehr jemand übrig. Das Ziel der Bad Cannstätter lautet Playoffs. Die Realität sieht im Ländle aber ein wenig anders aus. Zwar ist der Tabellenplatz fünf durchaus im Bereich des angestrebten. Der Vierte aus Haar ist nur zwei Siege entfernt. Dennoch dürfte sich Spielertrainer Matti Emery nach knapp der Hälfte der Saison ein wenig mehr erhofft haben. Sieben teils unglückliche Niederlagen handelte sich die Truppe des Esten bereits ein. Darunter Schlappen gegen die nicht so stark eingeschätzten Tübinger und Mannheim. Die vier Partien gegen die Hornets in den nächsten beiden Wochen sollen endgültig Aufschluss darüber geben, wohin die Reise der ambitionierten Stuttgarter in diesem Jahr geht.

Zu den positiven Überraschungen dürfen in dieser Spielzeit durchaus die Bad Homburg Hornets gezählt werden. Präsentierte sich das Team von Coach Roland Spitzenegger im vergangenen Jahr noch häufig als wenig bundesliga-tauglich, so zeigten die Kurstädter in 2013 ein verändertes Gesicht. Lediglich viel Zählbares sprang für die „Hornissen“ noch nicht heraus. Mit zwei Siegen liegt Bad Homburg auf dem Relegationsplatz sieben. Immerhin resultiert einer dieser beiden Erfolge aus dem Duell mit Titelfavorit Heidenheim. Die Offensive der Bad Homburger wird getragen vom Trio Spenser Payne, Elliott Glynn und Fabian Fermin Hernandez sowie mit Abstrichen von Kyle Waddell. Alle zehn Homeruns der Hornets in dieser Spielzeit gehen auf das Konto des Quartetts. Waddell und Glynn holen in guter Regelmäßigkeit auch auf dem Werferhügel die Kohlen aus dem Feuer. Dahinter wird es im Bullpen allerdings dünn. Für Bad Homburg gelten vor den vier Partien mit Stuttgart die gleichen Zeichen wie für den Kontrahenten. Die nächsten Wochen geben den Ton für die zweite Saisonhälfte vor.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren