Hoeschpark statt Wembley – Bonn Capitals müssen in Dortmund ran
Die Aufmerksamkeit in der Nordliga der Bundesliga richtet sich an diesem Samstag natürlich auf Dortmund. Jedoch nicht auf schwarz-gelb sondern auf rot-weiß-schwarz. Und nicht auf den „heiligen Rasen“ im Londoner Wembley Stadion, sondern auf den Baseball-Diamond im Hoeschpark. Die Wanderers haben die Bonn Capitals zu Gast. Mit den Solingen Alligators und den Untouchables Paderborn haben zwei Schwergewichte Pause, während sich in Hamburg die HSV Stealers mit den Berlin Sluggers messen. Am Sonntag schließlich stehen sich im Kölner Westen die Cologne Cardinals und die Dohren Wild Farmers gegenüber. Wie immer können die Partien im Liveticker mitverfolgt werden.
Dortmund Wanderers – Bonn Capitals
Auf dem Papier trifft der Tabellenzweite auf den -vorletzten. Eine klare Sache, sollte man meinen. Bonns Trainer Mirko Heid rechnet mit einem motivierten Gegner, der die Caps zu Fall bringen möchte. „Klar sind wir dort, nach dem bisherigen Saisonverlauf, Favorit aber Dortmund ist ein ernst zu nehmender Gegner. Sie haben zwei gute Pitcher. Wenn die einen guten Tag haben, dann kann es schwierig werden,“ gibt Heid zu bedenken. Die Capitals nutzten die Pfingstpause zu einem Abstecher nach Regensburg. Beim Buchbinder Cup lief es für die allerdings nicht in Bestbesetzung angetretenen Bonner mit Platz Drei nicht unbedingt erwartungsgemäß.
Die Rheinländer nutzten das Turnier vor allem auch zu Testzwecken. So kam Max Schmitz nach überstandener Schulter-OP erstmals wieder über eine Spieldistanz zum Einsatz: Insoweit überrascht Heids Fazit des Oberpfälzer Wochenendausflugs nicht: „Das Resultat war vielleicht nicht ganz so wie gewünscht aber die Ziele „vorbereiten auf die weitere Saison“ und „Dinge ausprobieren“ sind voll erfüllt worden.“
Das Abendspiel der beiden Teams wird unweigerlich mit dem Fußball Champions League-Finale in London kollidieren. Heid berichtet, dass beide Vereine alle Szenarien geprüft hatten, um das Spiel noch auf einen anderen Termin zu verlegen aber alle Optionen nicht gepasst hätten. „Wir gucken einfach die Zusammenfassung“, schmunzelt der Bonner Coach über die etwas unglückliche Terminierung.
Die Dortmund Wanderers verkauften sich am vergangenen Spieltag trotz zweier Niederlagen bei den Untouchables Paderborn verbessert und hoffen nun daheim auf die Überraschung gegen die favorisierten Caps. Mit einer Bilanz von 1-7 verläuft die Saison 2013 für das Team von Headcoach Rene Herlitzius bisher eher ernüchternd. Da die Offensive noch nicht an die Leistungen der Vorjahre anknüpfen kann, hängt in diesem Jahr viel vom Pitching ab. Aber die sonst so verlässlichen Dennis Stechmann und Peter Ackerman haben doch arge Probleme und schaffen es nur selten ihr Team im Spiel zu halten. Und ein solider Danny Forte reicht da einfach nicht, so dass die Wanderers wohl bis zuletzt um den Klassenerhalt kämpfen müssen.
HSV Stealers – Berlin Sluggers
Die HSV Stealers sind derzeit voll drin im Pflichtprogramm. Siege gegen die Teams aus der zweiten Saisonhälfte müssen her, um schon frühzeitig die Play-off-Teilnahme zu sichern. Zuletzt konnte Headcoach Jens Hawlitzky in Köln einen Doppelerfolg verbuchen, auch wenn man vor allem im ersten Spiel zunächst etwas wackelte.
„Wir haben uns davon aber nicht aus dem Konzept bringen lassen, weil wir um unsere offensive Stärke wussten. Meine Spieler waren sich in der ganzen Zeit sicher, dass wir gewinnen. Vielleicht haben sie sich dabei sogar souveräner gefühlt, als es der Situation entsprach. Im zweiten Spiel waren wir dann auch tatsächlich so souverän, wie wir uns gefühlt haben. Brent Buffa war hier als Pitcher so ungeheuer dominant, dass er das ganze Team mitgerissen hat. So konnten wir in vier verschiedenen Innings punkten.“, so Hawlitzky im Anschluss an den Doubleheader. Buffa kam erneut in der zweiten Begegnung zum Einsatz, da Kyle O’Campo an einer Schulterverletzung laboriert und geschont wurde. Für die anstehenden Spiele gegen die Berlin Sluggers rückt nun auch Ben Pearson als weitere Pitching-Option in den Kader. Der britische Nationalspieler reiste in dieser Woche an, so dass die Stealers nun komplett sind.
Während die Hamburger sich am Pfingstwochenende erholen konnten, standen für die Sluggers zwei Partien in Paderborn auf dem Programm. Nach der Entlassung von Headcoach Jose Sanchez präsentierten sich die Berliner nur bis Mitte des zweiten Spiels konkurrenzfähig, bevor sie auch da untergingen und letztlich mit 1:23 und 2:12-Niederlagen die Heimreise an die Spree antraten. Peter Naumann und Parsa Bergengrün wurden als Starting Pitcher aufgeboten, während Lucas Bannon und Andrew Jones gar nicht bzw. nur in der Offensive zum Einsatz kamen. Der Tscheche Jan Pojer – noch einer der besseren Spieler zu Saisonbeginn – steht nicht mehr im Kader.
Cologne Cardinals – Dohren Wild Farmers
Gegen die Norddeutschen wollen die Cologne Cardinals versuchen, die zuletzt gezeigten positiven Leistungen gegen Solingen und Hamburg über neun Innings zu halten. Dann, so Trainer Georg Apfelbaum, könnte es für die Domstädter zu den angepeilten Heimerfolgen reichen. „Dohren wird sicherlich nicht leicht – wie immer scheinen sie hervorragende Importspieler zu haben und die Ergebnisse waren bisher ja auch nicht schlecht“, warnt der Kölner Trainer vor den in der Tabelle einen Platz vor seiner Mannschaft liegenden Gästen. Das Ziel der Cardinals müsse sein, sich weiter vom Tabellenende abzusetzen. „Der Schlüssel wird eine fehlerfreie Defensive sein und entsprechendes Clutch Hitting,“ füttert Apfelbaum das baseballerische Phrasenschwein. Verletzungsmäßig kann der Coach noch keine Neuigkeiten berichten – Simon Schwarzmaier und Brandon Marshall sind schon länger verletzt, Patrick Hering wird den Kölnern auch mindestens noch zwei Wochen fehlen.
Die Dohren Wild Farmers kehrten vor der Pfingstpause auf den Boden der Realität zurück. Auf heimischen Terrain unterlagen sie mit 6:22 und 1:12 den übermächtig erscheinenden Solingen Alligators und hatten nach zuletzt vier Siegen in Serie wieder das Nachsehen. Doch dies war sicherlich keine Überraschung und Garret Rogers und Co. werden am Sonntag wieder versuchen, wichtige Zähler im Kampf gegen den Abschied zu sammeln. Thies Brunckhorst durfte gegen Solingen in Spiel eins zum ersten Mal in dieser Saison als Starting Pitcher ran, während der bisherige Stammhalter Jannis Wedemeyer erst in der zweiten Begegnung als Reliever zum Einsatz kam. Man darf gespannt sein, für wen sich Headcoach Timo Hassenpflug dieses Mal entscheiden wird. Joe Zrinzo ist in Spiel zwei sowieso gesetzt.
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei Google+ kontaktieren