Hughes knacken Ziel für Legionäre / Alligators wollen Sweep verhindern

26. Juli 2012
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest

2011 kein Sieg gegen Regensburg, das will Norman Eberhardt diesmal verhindern (Foto: Eisenhuth, G.).

Am Solinger Weyersberg kommt es am Samstag zur Wiederauflage der Halbfinalserie der Saison 2011. Die Solingen Alligators erwarten die Buchbinder Legionäre Regensburg im bergischen Land. In der Vorsaison setzte sich der deutsche Meister souverän mit drei Siegen in drei Spielen gegen die Solinger durch und legte dafür mit zwei Siegen in der Fremde den Grundstein. Es ist das fünfte Aufeinandertreffen der beiden Teams in den Play-offs um die deutsche Meisterschaft. Die beiden letzten Duelle gingen an die Legionäre, während sich die Alligators 2005 und 2006 durchsetzen konnten. Nach Siegen haben die Regensburger momentan die Nase knapp vorne, acht Legionäre-Siegen stehen sieben Siegen der Alligators gegenüber.

Das Halbfinale zwischen Solingen und Regensburg ist auch das Aufeinandertreffen der beiden ungeschlagenen Play-off-Teams. Die Solinger setzten sich im Viertelfinale souverän mit drei Siegen in drei Spielen gegen die Mainz Athletics durch, während die Legionäre in drei Spielen mit dem HSV kurzen Prozess machten.

Der deutsche Meister aus Regensburg musste in der vergangenen Saison erst im Finale, die erste Play-off-Niederlage hinnehmen und das obwohl die Truppe von Martin Helmig im Halbfinale auf die Solingen Alligators traf. Trotzdem sind die Regensburger zurückhaltend vor den Spielen am Weyersberg. Minimalziel ist erstmal einen Sieg. „Solingen ist immer ein heißes Pflaster. Wir hoffen einen Sieg aus den beiden Spielen mitzunehmen“, so der Regensburger Skipper. Viel ändern wird das Trainer-Urgestein nicht. Die Pitching-Rotation steht. Mike Bolsenbroek (ERA 2.19) und Justin Kuehn (ERA 2.03) bleiben als Starting Pitcher gesetzt. Mit Philipp Hoffschild, Harry Glynne, Dominik Hartinger und dem ehemaligen Solinger Jonathan Eisenhuth ist der Bullpen der Legionäre bestens besetzt.

Dabei sind die Legionäre gar nicht so sehr auf ihre Pitcher angewiesen. In der Offensive bringen die Donaustädter gleich drei Spieler mit einem Schlagdurchschnitt jenseits der .400 mit an den Weyersberg. Angeführt von Matt Vance (.420) bilden Evan LeBlanc (.413) und Ludwig Glaser (.413) das Herzstück der Legionäre-Offensive. Abgerundet wird dieser Alptraum für einen Pitcher durch das Powertrio Petr Cech, Chris Howard und Christoph Zirzlmeier, die zusammen schon neun Homeruns lieferten. Einziger Wermutstropfen ist der Ausfall von Outfielder Cedric Bassel, der norddeutsche Regensburger fehlt Helmig auch weiterhin.

Den Schlüssel zur Serie sieht der Legionäre-Trainer in Solingens Andre Hughes. „Wir wissen, dass Hughes einen Lauf hat, er ist bisher ungeschlagen. Wir kennen ihn aber und werden uns darauf vorbereiten. Um weiterzukommen, müssen wir mindestens ein Spiel gegen ihn gewinnen“, erklärt Helmig vor dem ersten Duell mit dem Nationalspieler.

Der Niederländer Mike Bolsenbroek wird sich ein spannendes Duell mit Andre Hughes liefern ( Foto: sportportraits/I. Drobny).

„Wir haben nicht nur schlechte Erinnerungen an Regensburg“, resümiert Coach Norman Eberhardt. In der vergangenen Saison gab es nichts zu holen für die Alligators. Einen Vorteil in diesem Jahr sehen die Verantwortlichen in Solingen in dem wesentlich ruhigerem Umfeld 2012. Die Unruhe um die Spieler- und Trainerwechsel 2011 spielt keine Rolle mehr. Dazu kommt die zweitstärkste Offensive im Norden. Alle regelmäßigen Spieler der Alligators haben einen Schlagdurchschnitt über 0.250 und nur drei dieser Spieler bleiben unter der Marke von 0.300. So erreichen die Alligators einen Schlagdurchschnitt von 0.335 in der regulären Saison. Ein wichtiger Bestandteil dieser Offensive wird Eberhardt in den Play-offs fehlen. Der Kreuzbandriss von Dominik Wulf (.433, 3 HR) zwingt den besten Schlagmann der Alligators zum Zuschauen. Patrick Kanthak sieht sich offensichtlich dazu berufen diese Lücke zu schließen. Der Student ist nach seinem Prüfungsstress heißgelaufen und schlug sechs Homeruns in den vergangenen sieben Spielen, vier davon in den drei Spielen gegen die Mainzer. Neben Kanthak gehören noch Dustin Hughes (.350), Lars Szameitpreuss (.396) und Travis Bass zu den Go-to-Guys in der Solinger Line-Up.

Der wahre Trumpf der Alligators steht aber auf dem Wurfhügel. Andre Hughes spielt laut Aussagen seines Vereins „die beste Saison seines Lebens und übt damit auch eine wichtige Vorbildfunktion aus.“ Sämtliche seiner 14 Starts gewann der Lefty in dieser Saison und ist momentan Inhaber eines ERAs von 1.96. Logischerweise ist Hughes gesetzt im ersten Spiel, so wie sein Amerikanischer Kollege, Shelby Robertson (ERA 2.87) im zweiten Spiel gesetzt ist. Mit zwei Startern dieser Güte wurde der Bullpen der Alligators in dieser Saison geschont. Etwa 40 Innings lieferten die Reliever um Robin Drache, Jens Cornelsen und Sebastian Bernards im bisherigen Saisonverlauf.

Eberhardts Ziel für die Serie ist klar. Ein Sieg muss her gegen den deutschen Meister, den sieht der Coach am ehesten im ersten Spiel im Bereich des Möglichen. Pressesprecherin Antje Götze-Römer gibt zu Bedenken, „Ein Pitcher allein kann kein Spiel gewinnen, es ist von Vorteil, wenn auch ein paar Runs erzielt würden.“ Götze-Römer ist aber optimistisch, dass es gegen die Legionäre spannender wird als noch 2011: „Wenn es uns gelingt, das Regensburger Pitching zu knacken und eine sich daraus resultierende Führung zu verteidigen, ist der Split schon da.“

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Vorschau
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren