Norman Eberhardt: Da wird auch die Tagesform entscheiden

10. April 2012
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest

Norman Eberhardt ist seit dieser Saison der Headcoch der Solingen Alligators. Eberhardt wurde 2006 mit den Alligators deutscher Meister und beendete seine aktive Karriere mit dem Titel. Insgesamt ist er seit 20 Jahren bei den Alligators und hat selbst sechs Jahre nach der deutschen Meisterschaft immer noch lebhafte Erinnerungen an ein kurioses Spiel gegen die damaligen Regensburg Legionäre. Mit Baseball-Bundesliga.de hat sich der Trainer-Novize kurz unterhalten.

Drei Siege und eine Niederlage lautet Eberhardts Bilanz nach zwei Spieltagen. (Foto: Eisenhuth, G.)

Du warst vier Jahre in der Bundesliga für die Alligators auf dem Platz, aber wie lange bist Du schon im Verein?
Eberhardt: Ich bin 1991 zu den Alligators gekommen, als diese noch eine Abteilung des Fussballvereins waren. Ich hatte mit ein paar Freunden die Indianer von Cleveland gesehen und dann haben wir es mal ausprobiert. 1992 bin ich dann festes Mitglied bei den Alligators geworden.

Dein letztes Spiel war ein 4:0-Sieg gegen die Regensburg Legionäre, der die deutsche Meisterschaft nach Solingen brachte. Welche Erinnerungen hast Du an das Spiel?
Eberhardt: Ich kann mich noch sehr gut an das Spiel erinnern, weil es ein total verrücktes Spiel war. Ich bin noch nie so von einem Pitcher dominiert worden, wie von Rodney Gessmann. Der hat 18 Strikeouts geworfen und am Ende haben wir doch 4:0 gewonnen. Wir hatten dann einfach die wenigen Hits zur richtigen Zeit und in der Verteidigung haben wir Bälle auf dem Warning Track gefangen, als wäre das ganz normal.

Was hast Du denn seit 2006 gemacht?
Eberhardt: Es stand ja damals schon vor der Saison fest, dass ich zum Ende der Saison aufhöre, um mich auf meinen Beruf zu konzentrieren. Das war mit Baseball nicht möglich, wenn man am Wochenende immer zum Platz muss und auch nicht länger bleiben kann, weil man zum Training muss. Damals war ich gerade 30 und da habe ich mich entschieden, dass ich mich jetzt auf meinen Beruf konzentrieren will.

Dabei bin ich viel herumgekommen, war viel in Osteuropa unterwegs. Der Kontakt zu den Alligators ist nie abgebrochen, das waren ja alles gute Freunde mit denen ich gespielt habe. Wenn ich Zeit hatte, habe ich mir natürlich auch einige Spiele angeschaut. Aber Zeit um selber zu Spielen war in der Zeit nicht.

Du bist wie Mirko Heid oder Stefan Fechtig ein Urgestein des Vereins. Welchen Vorteil hat es, dass man Euch als Trainer einsetzt?
Eberhardt: Ich denke wir haben beide viel Erfahrung sammeln können und haben viel von unseren amerikanischen Trainern gelernt und sind jetzt an einem Punkt angelangt, dass wir als Trainer das gleiche erreichen können und eben kein teurer ausländischer Trainer geholt werden muss. Man sieht es ja, Stefan Fechtig (Paderborn), Dirk Fries (Haar), Mirko Heid (Bonn) und ich, sind ja eine Generation, die viel Erfahrung sammeln konnte bei Europa-Cups oder in der Nationalmannschaft. Und ein Vorteil von uns ist ja, dass wir die Besonderheiten vom Baseball in Deutschland besser kennen. Dass eben alle noch nebenbei arbeiten müssen oder zur Schule müssen und deswegen erst später zum Training kommen. Das sorgt nicht so schnell für Konflikte, wie mit amerikanischen Trainern, und so bekommen wir eine bessere Teamchemie.

Was ist Deine Prognose für den Saisonverlauf im Norden?
Eberhardt: Ich gehe davon aus, dass Paderborn, Bonn und Solingen die Kandidaten für die ersten drei Plätze sind. Alle drei Teams sehe ich auf Augenhöhe und über die Saison gesehen werden Kleinigkeiten entscheiden, wer auf welchem Platz landet. Auch für uns ist zwischen Platz 1 bis 3 alles möglich und da wird auch die Tagesform entscheiden.

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Nachgefragt, Solingen Alligators
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren