Oben trifft auf Unten / Legionäre proben für den Europa-Cup

30. Mai 2013
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Nach dem 2:0-Überraschungscoup gegen die Heideköpfe wartet nun der Tabellenführer aus Mainz auf die Hornets (Foto: Eisenhuth, Gregor)

Nach einem verregneten Mai starten die Teams der 1. Baseball-Bundesliga Süd in einen hoffentlich sonnigeren Juni. Doch bisher hat der Wetterbericht keine guten Nachrichten für den Süden der Republik. Vier Doubleheader stehen am Samstag auf dem Programm. Die erste Vorentscheidung im Kampf um die Play-offs könnte in Stutgart fallen. Mit zwei Siegen der Haar Disciples würde der Abstand zwischen Platz vier und fünf weiter anwachsen. Insgesamt steht der Spieltag unter dem Motto „Unten gegen Oben“. Neben dem Duell der Reds und den Disciples treffen in den drei anderen Partien Teams aus der unteren Tabellenhälfte auf Teams aus den Playoffrängen. In Mainz erwarten die A’s die Bad Homburg Hornets zum Derby, während in Tübingen der Aufsteiger auf den Meister aus Regensburg trifft und in der Quadratstadt bekommen es die Mannheim Tornados mit den Heidenheim Heideköpfen zu tun. Alle Partien können im Liveticker verfolgt werden. In der kommenden Woche steht dann der Europa-Cup bei den Buchbinder Legionären auf dem Programm.

Stuttgart Reds – Haar Disciples

Ein vorentscheidendes Duell im Kampf um die Play-offs findet am Samstag in Stuttgart statt. Die Reds brauchen dringend zwei Siege gegen die Haar Disciples um den Kontakt zur oberen Tabellenhälfte nicht komplett zu verlieren. Denn die Disciples aus der Münchener Vorstadt liegen bereits mit drei Siegen Vorsprung auf Platz vier in der Tabelle und könnten den Abstand auf die Playdownplätze weiter vergrößern. „Auswärts in Stuttgart und aufgrund des spielerischen Potentials der Reds in dieser Saison fallen zwei Siege am kommenden Wochenende sicherlich nicht in die Kategorie Pflichtsiege“, gibt sich Disciples-Sportdirektor Mike Almstetter vorsichtig, „Aber natürlich fahren wir nach Stuttgart um zweimal zu gewinnen, denn damit wäre die Ausgangslage für den Kampf um die Playoffs sehr früh sehr optimal für uns.“ Bisher haben die Baseballjünger ihre Hausaufgaben gemacht und gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte alle Spiele gewonnen. Lukas Steinlein hielt die Hawks im ersten Spiel in Schach, während Brian Fields dank eines 4-Run-Innings seiner Offensive in der zweiten Partie den Sieg einfahren konnte. Die beiden Starter bleiben wahrscheinlich auch in Schwaben gesetzt, aber Trainer Keith Maxwell hält sich noch bedeckt. Paco Garcia wäre dann weiterhin erste Wahl aus dem Bullpen. Erstmalig spielberechtigt ist auch Cedric Bassel, der während der Saison aus Regensburg in die bayerische Landeshauptstadt gewechselt ist. „Das wird natürlich unsere Lineup nochmals verstärken und flexibler gestalten,“ freut sich Almstetter über den Neuzugang, „Ausserdem wird seine Erfahrung, sein Auftreten und seine Motivation auch auf der mentalen Seite das Team weiter pushen.“

„Mit einer Siegteilung kann man noch hoffen, hat aber nicht die besten Chancen,“ gibt Reds-Abteilungsleister Christoph Manske die Marschroute vor, „Wenn man Platz 4 erreichen möchte ist ein Doppelsieg fast schon Pflicht.“ Dabei plagen die Reds vor dem wichtigen Doubleheader einige Verletzungssorgen. Der Einsatz von Sascha Lutz ist nach seiner Verletzung fraglich und hinter Trainer Matti Emery steht ebenso ein Fragezeichen, wie hinter den Einsätzen von Gavin Ng und Joshua Little. Germain Brunswick befindet sich nach seiner Knieverletzung im Aufbautraining. Dafür haben nun die stark verbesserten Nachwuchsleute Christopher Mortimer und Alexander  Omiecienski gute Chance auf vermehrte Spielzeit in der ersten Mannschaft. Auf dem Mound bleibt Richard Olson im zweiten Spiel gesetzt, ebenso wie Andy Orfanakos im ersten.

Mainz Athletics – Bad Homburg Hornets

In Mainz sind die Athletics vor dem Derby mit den Bad Homburg Hornets gewarnt. Ein dominanter Elliot Glynn und ein starker Auftritt von Spenser Payne brachten den Hornets in der vergangenen Woche den Überraschungserfolg gegen die Heidenheim Heideköpfe.

„So langsam beginnen wir zu glauben, dass gute Spiele von uns kein Zufall sind. Auch wenn die Kadertiefe bei uns fehlt, so haben wir dieses jahr doch die beste Hornets Mannschaft seit Bestehen und das muss sich auch in ein paar Siegen bemerkbar machen,“ gibt Hornets-Manager Roland Spitzegger zu Protokoll. Die Mannschaft der Hornets scheint sich langsam gefunden zu haben. Elliot Glynn ist im zweiten Spiel eine Bank und auch Kyle Waddell liefert ordentliche Leistungen als Starting Pitcher. Die in Heidenheim fehlenden, Fabian Fermin-Hernandez und Viktor Folz kehren gegen Mainz zurück in den Kader. Verletzungssorgen gibt es bei den Hornets momentan also keine. „Wir können auch offensiv wieder aus dem Vollen schöpfen,“ so Spitzegger, nicht ohne anzufügen, „Schauen wir mal was wir in Mainz anrichten können.“

„Bei Heimspielen möchte ich immer beide gewinnen“, erklärt A’s Trainer Ulli Wermuth vor dem Derby, „Uns ist klar, dass Bad Homburg ein starker Gegner ist und wir unsere beste Leistung bringen müssen um zwei zu gewinnen.“ Dabei erwartet der Mainzer vor allem zwischen Pat Haugen und Glynn ein gutes Duell. Haugen ist also gesetzt, der Posten als Starter im ersten Spiel bleibt vorerst unbesetzt. Christian Decher fehlt am Wochenende und Wermuth hat sich noch nicht für einen Ersatzmann entschieden, „Wir haben viele gute Pitcher im Verein und ich bin überzeugt das die Decher-Vertretung, uns eine gute Chance geben wird das erste Spiel zu gewinnen.“ Tim Stahlmann und Manuel Möller sind wohl die aussichtsreichsten Kandidaten. Mit der Leistung in Regensburg war Wermuth prinzipiell zufrieden und sah vor allem in Regensburgs Mike Bolsenbroek den Grund für die erste Niederlage. „Gegen Mike haben wir an dem Tag einfach kein Mittel gefunden, er hatte einen Sahnetag.“ Im Spiel gegen die Hornets werden außer Decher noch Martin Matlacki und Niklas Böttger verletzungsbedingt fehlen.

Tübingen Hawks – Buchbinder Legionäre Regensburg

Der Spielplan meint es nicht gut mit dem Aufsteiger aus Tübingen. Im Juni warten an drei Spieltagen hintereinander die drei Topteams aus der 1. Baseball-Bundesliga Süd. Den Anfang macht das Duell mit dem amtierenden Meister aus Regensburg.

Die Buchbinder Legionäre hatten in der vergangenen Woche den Sprung zurück an die Tabellenspitze verpasst. Gegen den Klassenprimus aus Mainz setzte es nach einer Bolsenbroek-Gala am Freitagabend eine deutliche 1:6-Schlappe in einem durch den Regen verkürztem Spiel. Das zweite Spiel im Doubleheader bleibt somit die größte Baustelle für Legionäre-Trainer Martin Helmig. Der Wechsel zwischen Boris Bokaj und Justin Kuehn bringt momentan nur gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte den Erfolg. Gegen Heidenheim und Mainz blieben die Legionäre sieglos im zweiten Spiel. Dafür zeigt sich Bolsenbroek momentan von seiner besten Seite. Gegen Mainz zauberte der lange Niederlänger neun starke Innings auf den Mound, gab nur drei Hits ab und warf 12 Strikeouts bei keinem Walk.

„Gegen die Top 3 wird es wirklich schwer“, so Tübingens Pressesprecher Florian Kugel vor den Partien. „Aber vor allem Heidenheim hat diese Saison schon gezeigt, dass es ein Wundertüte ist – vielleicht geht da ja was“, so Kugels Hoffnung im Hinblick auf den Doppelsieg der Heideköpfe gegen Regensburg und dem folgenden Split gegen die Hornets. Zuerst stehen aber die Legionäre auf dem Spielplan. Pünktlich zum Besuch des Meisters haben die Hawks einen Nachfolger für den abgewanderten Thomas de Wolf gefunden. Sammy de los Santos Laureano, ein dominikanischer Pitcher mit spanischem Pass, soll die Lücke im ersten Spiel schließen. Der Neuzugang spielte 2009 in der Rookie League in der Organisation der Arizona Diamondbacks. In der zweiten Partie bleibe Joshua Hodges gesetzt, der gegen die Disciples knapp an seinem ersten Saisonsieg vorbei schrammte. Weiterhin dabei ist auch Routinier Steffen Rönnfeldt, der eigentlich beruflich in den USA unterwegs ist, aber momentan in der deutschen Heimat verweilt.

Mannheim Tornados – Heidenheim Heideköpfe

Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus vor den wichtigen Spielen der Mannheim Tornados gegen die Heidenheim Heideköpfe. Aufgrund des Turnfestes in Mannheim war an ein reguläres Training für die Tornados nicht zu denken. So sieht Dominik Höpfner auch hier eher das größeres Problem, als in der dreiwöchigen Spielpause der Tornados, „Spielpausen bringen einen jedesmal wieder aus dem Rhythmus“, erklärt der Höpfner, „Größeren Einfluss hatte da schon eher, dass wir die gesamte letzte Woche unser Trainingsgelände aufgrund des Turnfests nicht betreten durften.“ Trotzdem setzen die Tornados auch gegen die favorisierten Heidenheimer auf Sieg, „Wir konzentrieren uns auf Heidenheim. Heidenheim ist, auch mit Luke Sommer, durchaus ein Team, das zu schlagen ist“, teilt Höpfner mit, weiß aber auch, dass bei den Tornados alles stimmen muss. In die gleiche Kerbe schlägt Tornados-Pitcher Christian Schuler, „Wenn jeder sein A-Game bringt, wir als Team zusammenspielen und mit etwas Unterstützung der Mannheimer Fans ist mindestens ein Sieg möglich.“ Als Starting Pitcher sollen es voraussichtliche Jan-Niclas Stöcklin und Matt Kemp richten. Als Alternativen stehen Schuler, Philipp Höhlein und Tim Beigel bereit. Mit dabei ist auch wieder ein vollständig genesener Marvin Appiah, der zusammen mit Jonathan Wagner der Tornados-Offensive den bisher vermissten Punch verleihen soll.

Die Heidenheim Heideköpfe sinnen in Mannheim auf Revanche. 2012 gab es für die Heideköpfe nichts zu holen in der Quadratstadt. Ex-Major Leaguer Mike Hartley kann gegen die Tornados erstmals auf Neuzugang Luke Sommer zurückgreifen. Der Pitcher mit deutschen Pass übernimmt den Posten als Starter im ersten Spiel. Jack Frawley ist im zweiten gesetzt und Johannes Krumm rückt zusammen mit Martin Dewald und Peter Dankerl in den Bullpen. In der Offensive stellen die Heidenheimer eine der stärksten Schlagreihen der Liga angeführt vom Quartett McOwen, Gühring, Pecci und Antwi, allesamt mit einem Average von mindestens .300. Doch auch die potente Offensive von der Ostalb hatte so ihre Probleme. Beim 0:2 gegen die Hornets verzweifelten die Jungs von Hartley am gut aufgelegten Elliot Glynn und brachten sich durch zu aggressives Baserunning um ihre Chancen.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren