Playoffs: Viermal 2:0 / Schlagen die Heimteams in dieser Woche zurück?
Das Baseball-Märchen von Aufsteiger Dohren Wild Farmers steht vor dem letzten Akt (Foto: Georg Hoff)
Wie wichtig der Heimvorteil in den Playoffs sein kann, zeigte sich am letzten Wochenende. Die Gastgeber gewannen allesamt beide Partien. An diesem Samstag stehen die Hausherren nun mit dem Rücken zur Wand. Die Mannheim Tornados empfangen Hauptrunden-Primus Heidenheim Heideköpfe und können sich keine weitere Niederlage mehr erlauben. Ebenso wenig dürfen die Untouchables Paderborn zuhause gegen die München-Haar Disciples patzen. Gleiches gilt für die Solingen Alligators gegen Nordmeister Bonn Capitals. „Playball“ zu Spiel drei ist jeweils um 14 Uhr. Eine Stunde später wollen die Dohren Wild Farmers die Serie gegen Titelverteidiger Mainz Athletics drehen. Sollte es einem der zurückliegenden Teams gelingen, die Aufholjagd zu starten, fällt die Entscheidung in jedem Fall am Sonntag. In Spiel fünf hätten die Auswärtsteams jeweils in der Fremde Heimrecht.
Mannheim muss Heideköpfe-Fluch brechen
Zum ersten Mal seit 2010 stehen die Mannheim Tornados wieder unter den besten acht Mannschaften des Landes. Gegen Heidenheim wartet der Rekordmeister in diesem Jahr allerdings weiter auf den ersten Sieg. Sechs Mal zogen die Kurpfälzer gegen den zweimaligen Meister bislang den Kürzeren. Bei den Heideköpfen bewiesen die „Wirbelwinde“ in der Vorwoche allerdings, dass sie auch gegen die beste Offensive der Liga mithalten können. Juan Martin musste in der ersten Partie keinen Earned Run hinnehmen. Sein Starter-Kollege Gianfranco Rizzo hielt in Spiel zwei sechs Innings lang die Null. Nichtsdestotrotz soll der Auftritt im Roberto-Clemente-Field für die Heidenheimer nur eine Durchgangsstation sein. Mit 28 Siegen und acht Niederlagen weisen die HSBler in 2017 die beste Bilanz im Oberhaus auf.
Paderborn mit Heimvorteil gegen Haars Lauf
Die München-Haar Disciples haben derzeit einen Lauf. In den letzten fünf Spielen gingen die „Jünger“ als Sieger vom Feld. Bei beiden Erfolgen gegen Paderborn in der Vorwoche bewiesen die Lila-Gelben zudem Nervenstärke. Jeweils mit 2:1 setzte sich das Team von Coach Philipp Howard durch. In Spiel zwei drehte der Hauptrunden-Zweite dabei im zehnten Inning einen Rückstand. Diese Qualitäten sind auch bei den Untouchables gefordert. Der sechsmalige Meister stand den Münchnern eigentlich in Nichts nach. Am Ende fehlten nur Nuancen. Kleinigkeiten, die der Heimvorteil an diesem Wochenende womöglich ausmachen könnte. Wäre da nicht Ryan Bollinger. Haars Überwerfer kassierte seinen letzten und einzigen Loss in Deutschland am 2. Mai gegen die Mainz Athletics.
Bonn will Nord-Dominanz in Solingen fortsetzen
Vier Auswärtsspiele absolvierten die Solingen Alligators zuletzt. Dreimal in Folge verloren die Allis dabei. Nun stehen endlich wieder zwei Heimspiele für den zweimaligen Champion an. Die Bilanz im heimischen Hexenkessel am Weyersberg ist in dieser Saison ausgeglichen (8-8; auswärts: 9-9). Auch hier ist bei den Solingern noch Luft nach oben. Genauso wie bei den Auftritten gegen die Bonn Capitals. In allen sechs Aufeinandertreffen in 2017 setzten sich die Rheinländer durch. Der Nordmeister geht sogleich als Favorit in die Rückspiele bei den Alligators. Die Caps mussten in dieser Saison überhaupt nur drei Niederlagen gegen die Rivalen aus der Nordstaffel einstecken.
Dohrens Baseball-Märchen steht vor dem Ende
Die Dohren Wild Farmers stehen vor dem Aus. Das Märchen des Überraschungsteams droht im Playoff-Viertelfinale zu enden. Sollte es wirklich so kommen, wäre dies wahrlich keine Schande. Als Aufsteiger lehrten die Niedersachsen den etablierten Teams im Norden das Fürchten und ließen die ehemaligen Meister aus Solingen, Paderborn und Hamburg hinter sich. Der amtierende Champion könnte nun zur Endstation für die Dohrener werden. Mit 10:6-Siegen weisen die Wild Farmers allerdings eine starke Heimbilanz auf – womöglich der letzte Trumpf im Ärmel von Trainer David Wohlgemuth. Die Mainzer stehen unterdessen kurz vor ihrem zweiten Halbfinal-Einzug in Folge. Pitcher Tim Stahlmann soll, wie schon zuhause, auch in Niedersachsen der Sieggarant werden und die Offensive Dohrens an der kurzen Leine halten.
