Solingen will Wiedergutmachung / Bonn lauert auf Tabellenführung

08. Mai 2014
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Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung will sich Solingen gegen Paderborn keine weitere Blöße geben (Foto: Eisenhuth, G.)

Mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung will sich Solingen gegen Paderborn keine weitere Blöße geben (Foto: Eisenhuth, G.)

Das kommende Baseball-Wochenende in der Bundesliga Nord steht klar im Zeichen der Nachbarschaftsduelle. Nachdem die Untouchables Paderborn am vergangenen Wochenende Spitzenreiter Solingen die erste Saisonniederlage zufügen konnten, gibt es nun bereits eine Neuauflage des Spitzenspiels. Doch mit diesem Doubleheader ist für die U’s der Spieltag noch nicht abgeschlossen, denn nur einen Tag später muss das Paderborner Team auch noch gegen die Cologne Cardinals antreten. Die haben nach drei Saisonsiegen in Folge wieder Selbstbewusstsein getankt und wollen beweisen, zu was sie fähig sind. Nur ein paar Kilometer weiter in Bonn empfangen die Capitals zeitgleich die HSV Stealers und in Dortmund brennen die Wanderers darauf, mit Siegen über Dohren das Tabellenende verlassen zu können. Kurzum: Es wird wieder spannend in der Liga.

Untouchables Paderborn – Solingen Alligators

Die Untouchables Paderborn haben am vergangenen Spieltag ein persönliches Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Headcoach Stefan Fechtig holte einen Split bei den bisher ungeschlagenen Solingen Alligators und dominierte die gegnerische Offensive dabei über acht Innings hinweg. „Hut ab vor der Leistung von Daniel Rahn. Er hat beim 4:3-Sieg den Unterschied ausgemacht“, lobte Paderborns Fechtig anschließend auch seinen Starting Pitcher. Nun treffen die Untouchables am Wochenende wieder auf die Alligators und Fechtig hat sich fest vorgenommen, mindestens wieder einen Sieg gegen die Alligators mitzunehmen.

Die Solingen Alligators dagegen müssen mit einer ungewohnten Situation umgehen. Nach 8-0 Siegen in den vergangenen Wochen haben sie zum ersten Mal gegen einen Gegner auf Augenhöhe gespielt und Federn gelassen. Solingens Headcoach Norman Eberhardt: „Wir haben leider zu häufig auf schlechte Pitches geschwungen. Ich muss die Niederlage aber auch auf meine Kappe nehmen. In knappen Spielen ist es meine Aufgabe, dem Team strategisch beim Gewinnen zu helfen und das habe ich nicht geschafft.“ Trotzdem peilen die Alligators in der Neuauflage der Begegnungen einen Sweep gegen Paderborn ein: „Wir alle müssen die richtigen Schlüsse aus dem verlorenen Spiel ziehen und es einfach besser machen. Dann sehe ich keinen Grund, warum wir nicht die zwei Spiele gewinnen sollten. Unser Pitching ist sehr stark in diesem Jahr und wird uns in jedem Spiel die Möglichkeit geben, zu gewinnen.“

Cologne Cardinals – Untouchables Paderborn

Bei den Cologne Cardinals hat sich seit dem vergangenen Doppelspieltag wieder Optimismus breit gemacht. Die bisher sieglosen Kölner haben drei von vier Begegnungen gegen Dortmund gewonnen und sich aus dem Tabellenkeller befreit. Dabei hat Kölns Headcoach Georg Apfelbaum auch personell etwas experimentiert und ist mit der Entwicklung seines Teams zufrieden: „Wir haben gegen Dortmund insgesamt sechs Werfer eingesetzt, die alle gezeigt haben, das sie mithalten können. Außerdem haben einige junge Spieler wie Nicolas Eckhardt, Max Michalk, Mika Kehls, Jonas Knapp und Dominic Joubert einen sehr guten Job gemacht und gezeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind.“ Nun brennen die Cards darauf auch gegen Paderborn zu zeigen, was spielerisch in ihrer Truppe steckt. Große Erwartungen hat man dabei in der Domstadt an den neuen US-Pitcher im Team, Michael Lowden. „Er hat in Dortmund gezeigt, welche Klasse er besitzt“, so Apfelbaum. Dass Paderborn einen Tag vorher bereits gegen Solingen ran muss, spielt aber in den Kölner Planungen keine Rolle. Apfelbaum: „Paderborn ist so gut besetzt, dass sie das verkraften werden. Aber wenn wir fehlerfrei spielen, können wir sie vielleicht ein wenig ärgern.“

Bei den Untouchables Paderborn ist man dagegen verständlicherweise gar nicht über die Spielansetzungen gegen Solingen und gegen Köln an einem einzigen Wochenende erfreut. Paderborns Headcoach Stefan Fechtig deutet bereits an, dass die U‘s personell dünn bedeckt nach Köln reisen werden. „Aufgrund unserer Pitching-Situation wird es keine leichte Aufgabe.“ Doch als frisch gebackener Solingen-Bezwinger wissen die Untouchables auch um die Qualität ihres Rosters. Deswegen gilt trotz aller Widrigkeiten des Spielplans die Devise: „Zwei Siege gegen Köln“ sollen her.

Bonn Capitals – HSV Stealers

Auf dem Papier haben die Bonn Capitals an diesem Wochenende wenig zu befürchten. Sie sind unangefochten Tabellenzweiter und haben zuletzt souverän Sieg und Sieg geholt. Zuletzt wurden die Wild Farmers aus Dohren besiegt und Bonns Sportdirektor Mirko Heid behauptet zurecht: „Offensiv haben wir derzeit sehr viele Waffen. Außerdem spielen Daniel Lamb-Hunt, BJ Roper-Hubbert und Maurice Wilhelm derzeit bärenstark.“ Trotzdem nehmen die Capitals die Hamburger als Gegner sehr ernst. „ Wir lassen uns von dem 2-6-Start der Stealers nicht blenden. Die Hamburger haben eine solide Mannschaft, die wir nicht unterschätzen werden. Michael Coach hat bisher in jedem Outing gezeigt, dass er ein starker Pitcher ist und auch Iwan Galkin hat einen guten Saison-Start hingelegt.“, so Heid. Trotzdem wäre alles andere als ein Sweep für die Capitals ein sportlicher Rückschlag – schließlich sitzt Bonn Solingen im Nacken und könnte bei einem Paderborner Sieg gegen die Alligators sogar die Tabellenführung übernehmen.

Die HSV Stealers sind wiederum heiß auf den Doubleheader gegen Bonn. Am vergangenen Wochenende hielten die Hanseaten zumindest in einem Sieg bis zum Schluss mit dem Tabellenersten aus Solingen mit und mussten sich am Ende nur knapp mit 2:3 geschlagen geben. Deshalb hat Hambrugs Headcoach Jens Hawlitzky für die Spiele gegen die Capitals einiges vor: „Ich denke mit Neuzugang Greg Hendrix, Michael Couch und Iwan Galkin haben wir gutes Pitching und können selbst die gute Bonner Lineup kurz halten.“ Die Stealers denken jedenfalls nicht im Traum daran, ohne Punkte aus Bonn abzureisen. Hawlitzky wünscht sich deshalb „mit mindestens einem Sieg“ die Heimreise anzutreten.

Dortmund Wanderers – Dohren Wild Farmers

Die Dortmund Wanderers haben es in dieser Saison nicht leicht. Viele Leistungsträger aus der Vorsaison sind zu anderen Vereinen gewechselt. Deshalb müssen die Wanderers ihre Gamedays mit einer recht dünnen Personaldecke bestreiten. Umso beeindruckender war es zu sehen, wie die Dortmunder gegen Köln immer wieder auch höhere Rückstände wettmachten, sich niemals aufgaben und am Ende einen Sieg im zehnten Inning aus dem Stadion der Cardinals entführten. Die Moral und der Kampfgeist im Team stimmen also, nun muss noch der Rest etwas konstanter werden. „Unsere Verteidigung war gegen Köln einfach zu wackelig“, bringt es Dortmunds Headcoach Rene Herlitzius auf den Punkt. Sehr zufrieden ist der Trainer dagegen mit einem Neuling auf dem Mound: „Matt Martin gab sein Debüt auf dem Hügel und hat das mit Bravour bestanden.“ Mit Dohren empfangen die Wanderers nun einen Play-off-Kandidaten. Was ist da das angestrebte Ziel? Herlitzius gibt sich zurückhaltend: „Vielleicht können wir sie ärgern, aber die lange Woche war schon anstrengend.“

Die Dohren Wild Farmers müssen dagegen gewinnen, wenn sie wieder unter die ersten vier Teams der Tabelle rutschen wollen. Gegen die Bonn Capitals gab es zuletzt vier Niederlagen in Folge, die die Saisonbilanz auf 3-7 gedrückt hat. Ein Sweep gegen die Wanderers wäre die richtige Antwort auf die Niederlagenserie und könnte Dohren eine gute Ausgangsposition in der Liga verschaffen – schließlich stehen den direkten Konkurrenten Köln und Dohren zwei schwere Begegnungen ins Haus. Deshalb muss Dohren am Wochenende beweisen, dass die Mannschaft zurecht als Playoff-Kandidat gehandelt wird.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren