Spieler der Woche: Nick Renault (Solingen Alligators)

06. August 2013
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Der „Lanceur fantastique“ bei der Arbeit – Solingens Nick Renault ist zum dritten Mal „Spieler der Woche“ (Foto: Eisenhuth, G.)

Der Spieler der Woche ist ein echter Wiederholungstäter. Kein anderer als Nick Renault, Solingens Garant für den Nordmeistertitel kommt heuer für den wöchentlichen Award in Frage. Und zwar zum zweiten Mal in diesem Jahr, zum dritten Mal insgesamt nach einer Auszeichnung noch in Diensten der Haar Disciples im Mai 2012. Renault, die wandelnde Komplettversicherung fürs zweite Spiel, der „Lanceur fantastique“ – um in der Werbesprache zu bleiben – hat gegen die Capitals ein weiteres Meisterstück abgeliefert. Der Druck war immens am vergangenen Samstag am Solinger Weyersberg. Alligators-Starter André Hughes hatte gerade das erste Match gegen die Capitals aus Bonn „vergeigt“ und seine Jungs hingen in den Seilen. Wie schon in den beiden Wochen zuvor gegen Paderborn lag es einzig und allein an Renault, die Solinger im Meisterrennen zu halten. Auf der Gegenseite hatte Bonns Maurice Wilhelm eine starke Vorstellung geboten, die durchaus eines „Spielers der Woche“ würdig gewesen wäre. Ja, wäre sie auch. Aber da wartete noch der 33jährige Flammenwerfer auf seinen Auftritt. Ihm gegenüber stand Charley Olson, auch kein Kind von Langsamkeit und genau wie Renault amtierender Best Pitcher der Liga. Renault hatte den Titel 2012 im Süden für die Haar Disciples gewonnen, Olson im Norden. Und Olson war es auch, de bei der bisher einzigen Niederlage Renaults in 2013 Pate gestanden hatte, damals im Juni.

Nachdem der Schlachtenrauch verzogen war, war die Welt am Weyersberg wieder in Ordnung und die Chancen auf den Nordtitel intakt.  Renault hatte den Caps gerade einmal einen Hit gestattet und 82 seiner 123 Würfe in Strikes gepackt. 14 Bonner gingen unverrichteter Dinge zurück ins Dugout. Olson konnte nicht an seine Leistung vom Juni anknüpfen. Da die Alligators am Ende doch wieder zu ihrer gewohnten Offensivkraft gefunden hatten, reist das Alligatorenteam nun mit dem 4:0-Sieg im Gepäck am Samstag nach Berlin. Zwei Siege dort – beim Tabellenletzten – und die Mannen von Norman Eberhardt gehen als Norderster in die Meisterrunde. Mission bis dahin accomplished.

Eigentlich wurden am Samstagnachmittag gleich zwei Awards vergeben. Denn die Auszeichnung zum Best-Pitcher des Jahres kann nach der famosen Saison und vor allem auch aufgrund der Leistung in den letzten drei Matches nur an den Solinger Werfer gehen. Die Zahlen sprechen Bände. Gegen die beiden starken Angriffsreihen aus Paderborn und Bonn gab Renault in den letzten 27 Innings nur zehn Hits ab, ließ keinen Run zu und schickte 45 Schlagmänner vorzeitig  ins Dugout zurück. Drei schwere Partien, drei Shutouts, dreimal unhittable. Für die Saison hat Renault (154 Ks in 99 IP) inzwischen auch den bestehenden Rekord von Matt Kemp (seinerzeit 2010 für Dortmund 148 Ks in 117 IP) pulverisiert. Und in Berlin wird  der neue Rekordmann die Zahlen weiter aufbessern können. Sein Saison-ERA liegt bei 0.63, die gegnerischen Batter bringen es auf einen Schlagdurchschnitt von .138 gegen ihn. So sieht Dominanz aus.

Wenn selbst der Gegner Anerkennung zollt, ist auch redaktioneller Respekt geboten: „Renault war einfach ein bisschen zu gut für uns an dem Tag. Wer mit 92 mph Strikes werfen kann und dann auch noch auf Curveball und Slider für Strikes wechseln kann, ist schwer zu knacken“, resümierte Bonns Coach Mirko Heid die für sein Team eher bittere Lehrstunde. Was macht so einer in Deutschland, fragt man sich unweigerlich. Sein Team auf jeden Fall ein ganzes Stück besser. Spieler der Woche ist da nur eine Fußnote. Aber eine verdammt verdiente.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren