1. Baseball-Bundesliga

Kanthaks Schwung zu einem seiner zwei 3-Run-Homeruns gegen Paderborn (Foto: Schicho, R., US-Sport.tv)

„Clutch“-Performance – damit wäre über unseren Spieler der Woche eigentlich alles gesagt. Clutch ist ein Begriff, der häufig von amerikanischen Sportjournalisten benutzt wird, um die Fähigkeit zu beschreiben in Drucksituationen die höchste Leistung abzuliefern. Also im entscheidenden Spiel sieben der World Series bei zwei Aus im neunten Inning und dem potentiellen Siegpunkt auf dem dritten Base den entscheidenden Hit zu landen. Oder eben im wichtigsten Spiel des Jahres sechs von acht Runs hereinzuschlagen und mit zwei 3-Run-Homeruns ein Spiel quasi alleine zu entscheiden.

In den USA gibt es große Zweifel, ob es „Clutch“ überhaupt gibt und die Sportjournalisten diskutieren über diese Fähigkeit mit einer Intensität, die man sonst nur bei Diskussionsrunden aus der amerikanischen Politik kennt. Patrick Kanthak von den Solingen Alligators hat am Samstag gegen die Untouchables Paderborn eine „Clutch“-Performance abgeliefert. Im wichtigsten Spiel des Jahres kam der Outfielder auf drei Hits in vier At-Bats. Zwei davon waren 3-Run-Homeruns, der erste brachte die Solinger erstmals mit 5:4 in Führung und der zweite landete zum entscheidenden 8:5 hinter dem Outfieldzaun am Weyersberg. Davor erzielte den 29-jährige den wichtigen 1:3-Anschluss, um die Alligators erstmals auf die Anzeigetafel zu bringen.

Damit waren die Alligators in Schlagdistanz zu den Untouchables in der Tabelle, alles was fehlte war ein Sieg im zweiten Spiel zur Tabellenführung in der 1. Baseball-Bundesliga Nord. Dort werden sich Bill James, Pete Palmer, und Dick Cramer bestätigt sehen in ihrer Ansicht, dass Clutch-Hitting ein Mythos ist. Kanthak blieb in vier At-Bats ohne Hit und holte sich zwei Strikeouts ab. Trotzdem bleibt der österreichische Nationalspieler ein mehr als verdienter Spieler der Woche – „Clutch“ hin oder her!