Spieler der Woche: Richard James Olson (Stuttgart Reds)
Am ersten Bundesligasieg waren die Reds bisher äußerst unglücklich gescheitert und mussten ein wenig „Lehrgeld“ zahlen, wie Abteilungsleiter Christoph Manske es beschreibt. Vor allem Richard Olson zeigte als Starting Pitcher in den bisherigen Partien starke Leistungen, für die er aber nicht belohnte wurde. So waren bis zum Wochenende Siege der Stuttgart Reds in der 1. Baseball-Bundesliga Süd eine Seltenheit und No-Hitter sind dies im Baseball ja sowieso. Beinahe hätten die Baseball-Fans beides in einem Spiel zu sehen bekommen. Denn bis ins neunte Inning der Partie gegen die Bad Homburg Hornets hielt Olson einen No-Hitter bis Jennell Hudson mit seinem weiten Homerun zum 1:15 den No-No mit einem Schwung zerbrach.
„Ich war natürlich enttäuscht, dass der Homerun den No-Hitter kaputtgemacht hat, aber ehrlich gesagt ist mir der Sieg für das Team wichtiger als mein persönlicher Erfolg“, gibt sich der Australier mit Neuseeländischem Pass bescheiden, „Es ist einfach großartig, dass ich meinem Team den allerersten Win in der 1. Bundesliga besorgen konnte.“ Die Nummer 29 hatte bis dahin die Schlagleute der Hornets dominiert. In den ersten acht Innings stand er lediglich 25 Schlagleuten gegenüber, gab keinen Walk ab und warf neun Strikeouts. Hätte seine Defensive nicht ein paar kleinere Fehler gemacht, wäre er sogar auf dem Weg zu einem Perfect Game gewesen. Am Ende standen nach 117 geworfenen Bällen elf Strikeouts, zwei abgegebenen Hits, ein Earned Run und der erste Bundesliga-Win für Olson und die Reds zu Buche.
„Ich war sehr beeindruckt von Richards Auftritt. Vom ersten Pitch an hatte er sehr gute Kontrolle und hat so das ganze Spiel weitergemacht“, lobt Trainer Bret Helenius seinen Schützling, „Er hat bisher jedes Mal so gut gepitcht, dass wir eine Siegchance hatten. Es hat mich also nicht überrascht, dass er so dominieren konnte.“ Die Nummer 29 der Reds fühlt sich anscheinend pudelwohl im Schwabenländle und wurde auch gleich in seiner ersten Woche an die dortigen Gepflogenheiten gewöhnt. In einem „Besen“ bekam der Neuzugang schwäbische Spezialitäten aufgetischt und seit diesem Tag gibt es einen neuen Fan von Maultaschen, aber keinen neuen Fan von schwäbischen Wein. Aber Grund für ein Frustessen mit Maultaschen gibt es für Olson nicht, denn im Junior College schaffte er bereits zweimal einen No-Hitter gegen seine Konkurrenz.
Außerdem trifft ihn keine Schuld an der verpassten Chance, denn die Verantwortung übernimmt sein Trainer. „Ich war überrascht, dass es noch ein No-Hitter war. Bei zwei der Fehler war ich mir sicher, dass die als Hit gescored werden, vor allem bei einem Auswärtsspiel“, erklärt Helenius, „Es wäre offensichtlicher gewesen, wenn es ein Scoreboard gegeben hätte. Dann hätte ich gewusst, dass es noch ein No-Hitter war und hätte nicht im letzten Inning gewechselt und alles so gelassen, wie es war.“ Man kann also sicher sein, dass ab diesem Wochenende immer ein Spieler mit Smartphone und dem Bundesliga-Play-by-Play-Ticker im Dugout der Stuttgarter sitzen wird – Sicher ist sicher.
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei Google+ kontaktieren
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