Spitzenduell in Bonn / Kampf um vierten Playoff-Platz

22. Mai 2014
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Greifen Bradley Roper-Hubbert und seine Capitals gegen Solingen nach der Tabellenführung? (Foto: Lambertz, F.)

Greifen Bradley Roper-Hubbert und seine Capitals gegen Solingen nach der Tabellenführung? (Foto: Lambertz, F.)

Die Hinrunde in der Baseball-Bundesliga Nord ist gespielt und es zeichnet sich ein ähnliches Machtverhältnis wie in der vergangenen Saison ab: Solingen, Bonn und Paderborn führen souverän die Tabelle an, während sich Dohren, Köln, Dortmund und Hamburg ein Kopf-Kopf-Rennen um den vierten Playoff-Platz liefern. Platz vier bis Platz sieben trennen dabei gerade einmal zwei Siege – hier kann sich also schnell noch alles ändern. Wenn Capitals und Untouchables es nun noch schaffen, den Durchmarsch der Alligators in der Liga zu stoppen, wartet eine unglaublich interessante Rückrunde auf den Norden.

Der Start in die zweite Bundesliga-Hälfte verspricht auf jeden Fall schon einmal Spannung pur. Mit Bonn und Solingen treffen die Spitzenreiter im direkten Duell aufeinander, dazu spielen mit dem HSV gegen Dortmund und Köln gegen Dohren direkte Tabellennachbarn und damit Playoff-Konkurrenten gegeneinander. Es wird also heiß zugehen auf den Feldern im Norden…

HSV Stealers – Dortmund Wanderers

Die HSV Stealers waren eigentlich mit Ambitionen in diese Baseball-Saison gestartet. Dementsprechend unzufrieden sind die Hanseaten bislang noch mit dem aktuellen Verlauf. Am vergangenen Wochenende wurde gerade erst eine 4:1-Führung gegen Bonn verspielt und auch in den Wochen davor, wurde der ein oder andere Sieg zu sorglos weggegeben. Mit einer Statistik von 2-8 liegen die Stealers im Moment auf dem letzten Tabellenplatz und brennen dementsprechend darauf, die rote Laterne an die Dortmund Wanderers abzugeben. Mit einem Sweep könnten die Hamburger an den Wanderers vorbeiziehen – obwohl die Stealers bislang zwei Saisonspiele weniger absolviert haben. Von daher gilt in Hamburg: Die Aufholjagd in der Liga soll endlich beginnen und dafür müssen unbedingt zwei Siege gegen den Ruhrpott-Konkurrenten her.

Die Dortmund Wanderers dagegen machen sich wenig Illusionen. Wenn sie noch eine realistische Chance auf einen möglichen Playoff-Platz haben wollen, sollten sie zumindest einen Sieg aus der Hansestadt mitnehmen. Doch Dortmunds Headcoach weiß auch: „ Wir gehen als krasser Außenseiter ins Rennen, denn Hamburg konnte in diesem Jahr noch nicht seine gewohnte Leistung abrufen.“ Doch tendenziell liegt den Dortmundern das Spiel der Stealers, deswegen hofft Herlitzius auf „zwei spannende Spiele und guten Baseball bei der Clubhaus-Eröffnung am Langenhorst.

Bonn Capitals – Solingen Alligators

Es liegt das Wochenende der Wahrheit vor den Bonn Capitals. Die Bonner stehen verdient auf Platz zwei der Tabelle und haben bislang gegen alle Teams in der Liga gewonnen – bis auf Solingen. Gegen die Alligators gab es bisher auch für die Capitals nichts zu holen. Das soll sich jetzt ändern: „Offensiv als auch defensiv sind wir eines der stärksten Teams in Deutschland, insofern rechnen wir uns auch gegen die Solinger Pitcher gute Chancen aus“, gibt sich Capitals-Sportdirektor Mirko Heid selbstbewusst. Deshalb wollen es die Bonner auch nach Möglichkeit nicht bei einem Split belassen: die vollen zwei Siege sollen beim kommenden Doubleheader her. „Wir müssen unsere volle Leistung abrufen, um beide Spiele zu gewinnen. Solingen ist eine gute und erfahrene Mannschaft aber in den vergangen Jahren haben wir oft genug bewiesen, dass wir sie schlagen können und das wollen wir auch dieses Jahr wiederholen“, so Heid. Das Stadion in Bonn wird bei den Spielen gegen den Tabellenführer also prall gefüllt sein, denn „es geht bei den Spielen um die Nordmeisterschaft“, wie Bonns Sportdirektor betont.

Die Solingen Alligators werden deshalb am kommenden Sonntag auch alles daran setzen, die Capitals auf Distanz zu halten. Bislang mussten sich die Alligators nur in einem einzigen Spiel der Saison gegen Paderborn geschlagen geben und im ersten Aufeinandertreffen mit Bonn gab es zwei Solinger Siege. Von daher sind die Alligators sicherlich in der Favoritenrolle, trotzdem sieht Solingens Headcoach Norman Eberhardt noch Verbesserungspotenzial in seinem Team: „Wir müssen einfach noch etwas konstanter werden. Mal sind es die Jungs in der oberen Hälfte der Batting Order, die einen guten Tag haben, und dann sind es wieder die Jungs in der unteren Hälfte. Wir müssen es einfach schaffen konstant von 1-9 gute At-bats zu haben, dann sind wir eine wirklich schwer zu besiegende Mannschaft.“ Doch die Bonner haben zuletzt gezeigt, wie stark sie offensiv sind – das hat sich auch in Solingen herumgesprochen. Von daher richten sich die Alligators auf einen spannenden Schlagabtausch ein. Doch Eberhardt ist sich sicher: „Wenn wir das abrufen, was wir können, werden wir am Sonntagabend immer noch Erster im Norden sein.“

Cologne Cardinals – Dohren Wild Farmers

Bei den Cologne Cardinals weiß man in dieser Saison noch nicht so recht, wo die Reise hingeht. Nach deutlichen Niederlagen zu Saisonbeginn haben die Kölner noch einmal aufgerüstet und mit Michael Lowden einen starken US-Pitcher verpflichtet. Doch sowohl Lowden als auch der erst 16-jährige Starting Pitcher Mika Kehls fehlten zuletzt verletzungsbedingt und so gab es nach drei Siegen in Folge zuletzt wieder fünf Niederlagen in Folge. Das soll gegen die Wild Farmers nun anders werden. Kölns Headcoach Georg Apfelbaum: „Gegen Dohren haben wirnoch eine Rechnung offen, vor allem weil wir uns zu Saisonbeginn in Dohren weit unter Wert verkauft haben“. Dort unterlagen die Kölner damals deutlich. Doch nun ist der Pichting Staff der Cardinals komplett wieder an Bord, von daher wollen die Kölner zwei Siege gegen Dohren einfahren. Druck, bereits jetzt die Chancen auf einen Playoff-Platz verspielen zu können, verspüren die Cards aber nicht: „Für uns ist das Erreichen der Playoffs kein Muss“, so Apfelbaum.

Und auch bei den Dohren Wild Farmers gibt man sich nicht lange den Playoff-Träumereien hin. Nach dem Split gegen Dortmund am vergangenen Wochenende, zeigt sich Dohrens Coach Johst Dallmann ein bisschen ernüchtert: „Das erste Spiel in Dortmund hätten wir gewinnen müssen, um ernsthaft Platz 4 anzugreifen. Jetzt wird es leider schwierig.“ Die durchwachsene Saisonbilanz von 4-10 wollen die Wild Farmers deshalb unbedingt gegen die Cardinals verbessern. Doch Dallmann weiß: „So einfach wie beim Hinspiel werden es uns die Kölner nicht machen. Ich rechne mit zwei knappen Partien.“ Spannung ist also auch in Köln garantiert.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren