Süd-Schwerge-wichte blasen zum finalen Angriff auf den Titel

17. September 2015
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Regensburgs Philipp Howard (l.) will sich im Finale gegen Heidenheim mit den Buchbinder Legionären erneut zum Meister krönen (Foto: Walter Keller, www.catchthefever.de)

Regensburg gegen Heidenheim, Legionäre gegen Heideköpfe, Süderster gegen Südzweiter. Das Duell der beiden Schwergewichte der Südstaffel der Bundesliga steht für Hochspannung und Baseball auf Topniveau. Zum zweiten Mal nach 2010 ist das Aufeinandertreffen der beiden Rivalen auch der Showdown um die deutsche Meisterschaft. Die Buchbinder Legionäre gehen als Favorit ins Rennen um die deutsche Baseball-Krone. Doch die Heideköpfe wissen um ihre Chance und wollen diese nach der Final-Niederlage im Vorjahr nutzen. Den Auftakt zur „Best-of-Five“-Serie gibt es am Samstag (14 Uhr) in Regensburg. Spiel zwei steigt am Sonntag (14 Uhr), ehe die Serie eine Woche später auf die Ostalb zieht.

Bilanz spricht für die Legionäre

Seit 16 Jahren kreuzen sich die Wege der Regensburger und Heidenheimer jährlich mehrmals. Nach dem Aufstieg der Heideköpfe in die Bundesliga 1999 entwickelte sich die Begegnung nach und nach zum Topduell in der Südliga schlechthin. Das Aufeinandertreffen der beiden dominierenden Südteams der letzten Jahre verdrängte die Partien gegen die Bundesliga-Urgesteine Mainz und Mannheim immer mehr in den Hintergrund. Kein Weg führt im Süden an Regensburg oder Heidenheim vorbei. In den letzten elf Jahren hieß der Südmeister entweder Regensburg (neunmal) oder Heidenheim (zweimal). Die direkte Bilanz im Duell der beiden Erzrivalen spricht mit 50:23 klar für die Buchbinder Legionäre.

„Unsere schlechtesten Saisonspiele“

Auch in dieser Spielzeit behielten die Oberpfälzer in drei von vier Partien die Oberhand. Mit 15:5 und 9:6 triumphierte der fünffache Meister in den Hinspielen und dominierte die Heidenheimer dabei regelrecht. „Die Partien in Regensburg waren mit unsere schlechtesten Saisonspiele“, gesteht Heidenheims Manager Klaus Eckle. „Die Rückspiele in Heidenheim waren dagegen hohes Niveau auf beiden Seiten“, hält der Heideköpfe-Macher fest. Nach einem durchwachsenen Saisonstart fanden die Ostschwaben erst im Laufe des Jahres zueinander. Zwischen den Hin- und Rückspielen gegen die Legionäre konnte der Meister von 2009 16 von 18 Spiele für sich entscheiden. Erst am letzten Spieltag sicherten sich die Regensburger durch einen 8:7-Erfolg auf der Ostalb die Südmeisterschaft. Das abschließende Duell gewann Heidenheim mit 12:7.

Heidenheims Prunkstück ist die Offensive

„Die Karten werden im Finale neu gemischt“, ist sich Eckle sicher. Vor allem der für Luke Sommer erst während der Saison zum Team gestoßene Werfer Peter Sykaras überzeugte in der Halbfinal-Serie gegen Bonn und dominierte bei seinem Complete Game in Spiel drei die Capitals mit 15 Strikeouts. Auf Tyler Lockwood war ohnehin die gesamt Saison über Verlass. So hat Eckle in seinen Pitching Staff auch gegen die starke Legionäre-Offensive „vollstes Vertrauen“. Das Prunkstück der Heideköpfe ist aber sicherlich der Angriff. Mit einem Schlagdurchschnitt von .351, 269 Runs, 356 Hits und 230 Runs Batted In führten die Heidenheimer die Südstaffel vor den Legionären an.

Gefährliche Regensburger Mischung

Die Stärke der Regensburger war in dieser Saison die mannschaftliche Geschlossenheit. Das Gros des Teams um die Routiniers Ludwig Glaser, Matt Vance sowie den Howard-Brüdern wurde mit Kai Gronauer ergänzt und durch Jungstars wie Neu-Profi Pascal Amon, Marcel Jimenez oder Janis Muschik aufgefrischt. Die Angriffsreihe bildet so eine gefährliche Mischung von Schlagposition eins bis neun. In den Offensivkategorien standen die Regensburger den Heidenheimern nur geringfügig nach. Im Finale treffen sich die zwei wohl besten Schlagformationen des Landes, Vorteile sind hier nur schwer auszumachen.

Rodriguez‘ Ass im Ärmel

Das Ass im Ärmel von Legionäre-Trainer Ivan Rodriguez ist Mike Bolsenbroek. Der niederländischen Ausnahmewerfer legte auf seine gewohnt soliden Darbietungen der vergangenen Jahre zuletzt noch eine Schippe drauf. Sage und schreibe 18 Strikeouts verbuchte der Zwei-Meter-Hüne in Spiel eins gegen Solingen. „Mike ist einer der besten Werfer in Europa, das hat er wieder einmal bewiesen“, stellte Rodriguez in dieser Saison nicht nur einmal fest. Eine harte Nuss, die in dieser Form auch für die Heideköpfe nur schwer zu knacken sein wird.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren