Topduell im Ahorn-Ballpark zum Abschluss der Hinrunde

03. Mai 2012
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Ob die Alligators am Samstag in Paderborn erneut so ausgelassen jubeln wie Travis Bass nach seinem Homerun gegen Dortmund, wird sich zeigen (Foto: Schicho, R.)

Der letzte Spieltag der Hinrunde steht vor der Tür der Nord-Erstligisten. Wie es der Spielplan so wollte, findet am Samstag in Paderborn das Duell des Zweiten Paderborn gegen den Ersten aus Solingen statt. Eine kleines Nordfinale, wenn man so will. In Berlin trifft der Tabellenletzte Berlin Sluggers auf die drittplazierten Bonn Capitals und versucht seine Negativserie von zuletzt zehn Spielen ohne Sieg zu beenden. In der Partie im Dortmunder Hoeschpark zwischen den einheimischen Wanderers und den auf Rang vier liegenden HSV Stealers versuchen die Gastgeber den Anschluss an die Play-off-Plätze nicht zu verlieren. Der gut gestartete Aufsteiger Cologne Cardinals reist als Tabellenfünfter nach Dohren zu den Wild Farmers. Auch in dieser Begegnung geht für die Hausherren darum, den Kontakt zum Tabellenmittelfeld nicht abreißen zu lassen.

Untouchables Paderborn – Solingen Alligators

Es ist das Spitzenduell schlechthin, die Untouchables aus Paderborn empfangen am Samstag die Solingen Alligators zum Bundesliga-Tête-à-Tête der höchten Güte. Beide Teams sind mit einer Niederlage belastet, Paderborn verlor seinerzeit das zweite Spiel in Hamburg, Solingen jenes in Bonn, beides geschah am ersten Spieltag. Seither gab es nur Siege für Norman Eberhardts und Stefan Fechtigs Mannen. Die Alligators stehen auf Platz eins, weil Paderborn am Pfingstwochenende noch ein Nachhol-Date mit den Cologne Cardinals hat, das dem österlichen Regenwetter zum Opfer fiel. Im vergangenen Jahr gewannen die Ostwestfalen beide Partien daheim, in Solingen teilte man sich die Spiele.

Untouchables-Übungsleiter Fechtig gibt sich optimistisch: „Nun also die letzten beiden Spiele einer toughen 6-Spiele-Serie in einer Woche mit dem vermeintlich stärksten Gegner am Ende. Wobei Bonn schon auch ein harter Brocken war. Solingen wird nicht einfacher aber ist auch machbar.“ Auf Seiten der U‘s trugen Eugen Heilmann und Brian Fields bisher die Pitcher-Hauptlast, bei den Alligators waren dies André Hughes und Shelby Robertson. Alle vier mussten am Doppelspieltag auf den Mound, die meisten Innings hat eindeutig Robertson im Arm (18), die wenigsten Heilmann mit zwölf.

Zeit zur Erholung bleibt wenig, aber genug, um auch die diesjährigen Aufeinandertreffen der Dauerrivalen um die Krone im Norden zu Pitcherduellen werden zu lassen. Am Schlag scheinen die Teams nahezu ebenbürtig zu sein mit leichten Vorteilen für die Batter von der Pader. Mit bis dato 14 Homeruns sind die Alligators vielleicht das explosivere Team. Vor der Saison hatte Coach Eberhardt vermutet, dass in diesen Spitzenspielen letztendlich die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheidend sein wird. Die Bergischen hoffen zudem, dass sich Robin Drache von seiner Leistenzerrung erholt hat.

Berlin Sluggers – Bonn Capitals

Am Samstag empfangen die Berlin Sluggers zu Hause die Bonn Capitals. Erneut eine schwere Aufgabe für den derzeitigen Tabellenachten. Am Doppelspieltag konnten sie einmal mehr phasenweise überzeugen, doch Kontrollprobleme der Pitcher führten letztlich zu vier Niederlagen gegen die HSV Stealers und Cologne Cardinals. Damit ist man wieder fest im Tabellenkeller verankert. Dies wollte man eigentlich verhindern, aber ohne Erfolg. Und so steht man trotz ordentlicher Leistungen auf dem Spielfeld genau dort, wo man sich auch in der Aufstiegssaison befand. Gegen die Caps hoffen sie nun auf die Überraschung, zumal Ales Keprta und Benjamin Kleiner wieder in den Kader zurückkehren sollten.

Bei den anreisenden Bonn Capitals geht man davon aus, dass die Sluggers sich im Vergleich zum letzten Jahr verbessert haben. 2011 gewannen die Bonner alle vier Partien recht deutlich. Caps-Coach Mirko Heid ist sich sicher: „Wir gehen als Favorit in die Spiele. Auch wenn wir derzeit mit einigen Hindernissen umgehen müssen, wollen wir beide Spiele in Berlin holen.“ Gegen Paderborn überraschte Heid durch den Einsatz von Michael Kratz als Startwerfer, da die etatmäßige Nummer Eins Moritz Sckaer nach wie vor an seiner Schulterverletzung laboriert. Heid sieht das nicht als Schwächung: „Michi hat am Dienstag ein tolles Spiel geworfen und bewiesen, dass man, wenn man die Strikezone attackiert und das Tempo wechselt auch gegen eine so gute Offense wie die Paderborner erfolgreich sein kann.“

Dortmund Wanderers- HSV Stealers

Im Dortmunder Höschpark kommt es zum direkten Aufeinandertreffen der ersten Anwärter auf den vierten Tabellenrang und damit den letzten Play-off-Platz im Norden. Die Dortmund Wanderers empfangen die HSV Stealers. Gleichzeitig ein Aufeinandertreffen der alten Bekannten Rene Herlitzius (Dortmund) und Jens Hawlitzky (Hamburg), die beide Vereine aus eigener Erfahrung bestens kennen.

Die Wanderers galten zu Saisonbeginn als Favorit Nummer eins auf den vierten Tabellenplatz. Doch bisher lief es noch nicht rund. Zwar kann die Offensive gegen jeden Gegner dem Spiel ihren Stempel aufdrücken, doch bei Pitching und in der Defensive hapert es von Zeit zu Zeit. Am vergangenen verlängerten Wochenende, musste Dortmund so vier Niederlagen einstecken. Zwar mühte sich Trevor Howell (4 Homeruns in 4 Partien) redlich sein Team im Spiel zu halten, doch letztlich reichte es nicht. Sowohl gegen Paderborn und in Solingen setzte es Niederlagen. Dennis Stechmann und Joey Parigi sind als Starting Pitcher nun wieder gefordert, den Abstand für die starke Offensive nicht zu groß werden zu lassen.

Während es für die Wanderers eher schlecht lief, befinden sich die Stealers im Aufwind. In den letzten fünf Partien konnten sie das Spielfeld viermal siegreich verlassen. Gegen Köln verhinderte die Dunkelheit vorerst die Niederlage und gegen die Wild Farmers langte es am Ende nicht mehr zum erneuten Comeback. Zum Hinrundenabschluss soll es noch einmal klappen, denn danach folgen wieder drei Wochen gegen die großen drei. Die Amerikaner Brent Buffa und Eric Krysiak erwiesen sich bisher vor allem in der Offensive als die erhofften Verstärkungen. Kommt nun auch noch ein Pitcher dazu, dann muss man den HSV als Favoriten auf Rang vier in der Tabelle ansehen.

Dohren Wild Farmers – Cologne Cardinals

Mit einem Fass Freibier für die Zuschauer emfpangen die Dohren Wild Farmers die Cologne Cardinals zum Ende der Hinrunde auf dem „Feld der Träume“. Es war eine durchwachsene Vorrunde für das Team von Headcoach Oliver Bock. Gegen Solingen war nichts zu holen. Nicht viel fehlte aber am Dienstag und man hätte nicht nur einen, sondern zwei Siege aus Hamburg entführen können. Anstatt Abstiegskampf, könnte man mit einem Auge auf die Play-offs schielen.

Dennoch waren die Partien gegen die Stealers ein Hoffnungsschimmer, schließlich zeigte die Offensive mit 15 Runs endlich ihr Potential auf und zeigte, dass sie nicht nur aus Jeff Rustico und Sebastian Jaap besteht. Dies sollte Dohren Hoffnung geben vor den anstehenden Doubleheadern daheim gegen die Cardinals und danach die Berlin Sluggers. Jannis Wedemeyer wird in Spiel eins gegen die Kölner ausgeruht auf dem Mound zurückerwartet. Danach muss Mat Keplinger seinen dritten Start in einer Woche absolvieren.

Mit einiger Zuversicht reisen die Cologne Cardinals in den Norden vor die Tore Hamburgs. Kölns-Vorsitzender Daniel Ramirez bilanziert die letzten vier Partien so: „Das Eis ist jetzt erst mal gebrochen. Klar war, dass es gegen Solingen und Bonn hart wird, wobei im ersten Spiel am letzten Samstag durchaus auch ein Sieg möglich gewesen wäre.“ Die Unparteiischen trugen allerdings sicher keine roten Trikots, lässt der Cards-Chef durchblicken. Die Zielsetzung gegen Dohren sei natürlich auch zwei Siege, wenn man Dohren auch sicherlich als einen schwereren Gegner als Berlin einschätzt.

Es hat sich jedoch auch bis nach Köln herumgesprochen, dass Dohren gerade zu Hause jederzeit in der Lage ist Spiele zu gewinnen. Kölns Deutsch-Amerikaner Maurice Wilhelm hat zwar seit Anfang der Saison mit einem Muskelfaserriss im linken Bein zu kämpfen, spielt aber trotzdem jedes Wochenende. Eine neue Pitcheroption hat Coach Joe Slater indes mit Kevin Faries aufgetan. Der 31-Jährige zeigte gegen Berlin eine gute Vorstellung und gewann die Partie gegen die Berlin Sluggers.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren