Warnung vor bissigen Alligatoren in Regensburg
Buchbinder Legionäre Regensburg – Solingen Alligators (Stand: 1-1)
Anders als in der zweiten Halbfinalserie zwischen Paderborn und Heidenheim dominierten im Duell zwischen den Solingen Alligators und Buchbinder Legionären Regensburg bisher die Männer auf dem Wurfhügel. Am Samstag ab 13 Uhr setzen die Teams ihren Kampf um den Finaleinzug in der Regensburger Armin-Wolf-Arena fort. Ganz so chancenlos waren die Schlagleute in dieser Serie bisher dann doch nicht, zwar können die 30 Hits der Mannschaften nicht mit den 64 Hits der möglichen Finalgegner mithalten. Aber immerhin sechs Homeruns sorgten für sieben der insgesamt neun erzielten Punkte.
„Die Legionäre sind im heimischen Stadion diese Saison noch ungeschlagen. Wir wollen das fünfte Spiel erreichen und damit ist vorprogrammiert, dass wir die Heimstärke der Helmig-Truppe durchbrechen wollen und werden“, kündigt Solingens Trainer Norman Eberhardt vor den entscheidenden Spielen selbstbewusst an. Eine Heimniederlage der Legionäre wäre eine kleine Rache für das Ende der Siegesserie von Andre Hughes im 15. Spiel. Das Pitching macht dem Solinger Skipper sowieso keine Sorgen: „Unsere Pitcher haben eine großartige Leistung gezeigt am vergangenen Spieltag.“ So werden Hughes und Kollege Shelby Robertson auch in Regensburg gesetzt sein. Ein fünftes Spiel würde Jens Cornelsen oder Sebastian Bernards auf den Mound zwingen. Angespannt ist die Personalsituation aber in anderen Bereichen. Mit Travis Bass fällt bereits der zweite Infielder für den Rest der Saison aus. Die Lücke an der Shortstop-Position wird wohl Lars Szameitpreuss füllen und Mehmet Alkan wird am zweiten Base übernehmen.
In der Offensive blieben die Alligators vor allem im ersten Spiel blass, abgesehen von Dustin Hughes‘ Homerun. Um so ausgeglichener zeigte sich die Schlagreihe der Solinger im zweiten Spiel. Zehn Hits sammelte der Gastgeber und jeder der neun Spieler der Startaufstellung kam per Hit auf Base. Florian Götze hob sich seinen einzigen Hit für den entscheidenden Moment auf, dabei sah es gar nicht so gut aus, nach einem völlig verhunzten Squeeze-Play-Versuch der mit einem Pickoff von Branden Roper-Hubbert am dritten Base endete. So wundert es auch nicht, wenn Eberhardt sagt: „Wir haben nicht unser bestes Baseball gespielt und viel zu viele Chancen liegen lassen.“ Trotzdem bleibt der Coach in seiner Premierensaison kampfeslustig. „Wir sind auf Augenhöhe und es gilt eine Serie zu brechen“, erklärt Eberhardt, nicht ohne anzufügen, „Wir wollen ein fünftes Spiel erzwingen!“
Das Team von Martin Helmig ist also gewarnt vor einem selbstbewussten Gast am kommenden Wochenende. „Die Mannschaft weiß, um was es geht. Wenn wir nicht konzentriert in die Spiele gehen, könnte es das Saisonaus bedeuten“, so die deutlichen Worte des Regensburger Trainers. Nach den hart umkämpften Spielen hatte sich gezeigt, dass die Serie völlig offen ist. Dabei überzeugten Helmigs Starting Pitcher Mike Bolsenbroek und Justin Kuehn über weite Strecken. Der Niederländer hatte den Vorteil drei Homeruns zur Unterstützung zu erhalten, während Kuehn den Gegner zwar auch lange bei nur einem Run hielt. Am Ende musste Reliever Harry Glynne für die schwache Offensivleistung büßen und kassierte den Loss. Trotzdem zweifelt Helmig nicht an seinen Werfern. „Ich habe volles Vetrauen auch in die Pitcher, die zuletzt nicht so zum Zuge kamen.“ Jonathan Eisenhuth, Philipp Hoffschild und Dominik Hartinger sind nur einige der Alternativen, die den Legionären zur Verfügung stehen.
Insgesamt wird Helmig wenig rotieren bei seiner Aufstellung. Nur im Leftfield hat der Skipper nach der Rückkehr von Cedric Bassel die Qual der Wahl. Philipp Howard, Kai Bindemann, Enzo Muschik oder Eric Harms wären hier die Alternativen. Am Weyersberg zeigte die Legionäre Offensive, dann auch wie gefährlich sie sein kann ohne zu dominieren. In sechs der neun Innings gegen Hughes sahen die Schlagleute kein Land, um dann im entscheidenden Moment wichtige Homeruns zu schlagen. Beinahe hätte es auch im zweiten Spiel geklappt, doch wenn die Homeruns ausbleiben, tun sich die Legionäre bisher schwer Runs zu produzieren.
„Es trifft eine Mannschaft hart, wenn zwei Leistungsträger fehlen. Wir müssen aber auf der Hut sein, denn angeschlagene Alligatoren sind manchmal noch bissiger“, wird Helmig im Hinblick auf die Verletzungssorgen der Solinger spontan zum Zoologen. Doch nicht nur in der Tierwelt kennt sich das Trainer-Urgestein aus, auch für die Halbfinalserie hat Helmig einen sicheren Tipp: „Wer das 3. Spiel gewinnt, gewinnt die Serie.“
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei Google+ kontaktieren