1. Baseball-Bundesliga

Jared Mortensen sahnt richtig ab: der Heidenheimer streicht nach dem Final-MVP und dem Best Pitcher auch den MVP Award der Südstaffel ein (Foto: Thomas Schönenborn)

In der Vorsaison hatte Jared Mortensen vor allem ein Problem: Kaleb Bowman. Der Werfer-Kollege aus Regensburg lieferte eine Spielzeit ab, die ihm letztlich einen Profi-Vertrag in den USA einbrachte. Ein Award blieb dem Ausnahme-Pitcher der Heidenheim Heideköpfe in seinem ersten Jahr in Deutschland somit verwehrt. Also legte Mortensen in 2023 kurzerhand noch eine Schippe drauf. Mit elf Wins blieb der Kanadier wie schon im Vorjahr in der Regular Season ungeschlagen. Vier Siege fuhr Mortensen dabei quasi im Alleingang ein. Niemand in der Liga absolvierte mehr Complete Games. In den wichtigen Partien gegen Haupt-Konkurrent Regensburg ließ der ehemalige AAA-Profi bei zwei Auftritten nur drei Runs zu und verbuchte dabei 15 Strikeouts. Und auch beim aller wichtigsten Win der Saison, nämlich dem letzten im Finale gegen Paderborn stand der Rechtshänder auf dem Werferhügel. Die Kür zum MVP der Finalserie war seinerzeit der Lohn. Es folgte die Auszeichnung zum Best Pitcher im Süden. Nun rundet der Award des Most Valuable Player die nahezu perfekte Spielzeit des Heidenheimer Asses ab.

Ob es Mortensen tatsächlich gewurmt hat, dass er im letzten Jahr leer ausgegangen ist, ist nicht überliefert. Jedenfalls agierte der Heidekopf so, als ob er in 2023 überhaupt keinen Zweifel daran lassen wollte, wer in die Fußstapfen Bowmans tritt. Ungeschlagen marschierte der Ex-Profi durch die Saison. Erst in den Playoffs musste der 35-Jährige seine erste Niederlage einstecken. Mit 90 Strikeouts in 70 Innings stellte Mortensen alle seine Kollegen in den Schatten und überbot seine eigene Strikeout-Rate aus 2022 (101 in 79). Vom 29. Mai bis 24. Juni legte der Kanadier eine Serie von vier Partien mit mindestens zehn Strikeouts hin. Fünf sogenannte Quality Starts verbuchte der Heidenheimer insgesamt – darunter zwei Shutouts. Die gegnerischen Schlagleute hatten stets einen schweren Stand gegen Mortensen, was der Opponents Batting Average von nur .154 genauso ausdrückt wie der Earned Run Average von 1.41, mit dem Mortensen nur hinter Teamkollege Mike Bolsenbroek (0.59 in 45.2 Innings) rangierte.

Dieses Zahlenspiel könnte man noch eine Weile fortführen. Die Auszeichnung zum wichtigsten Spieler der Saison fasst jedoch nicht alleine die statistischen Glanzleistungen Mortensens zusammen. Vielmehr die Präsenz des Kanadiers auf dem Werferhügel trug einen großen Teil zum Gewinn des siebten Meistertitels in der Vereinsgeschichte der Heideköpfe bei. In dieser Kategorie hat der ehemalige Profi die Nase gegenüber seinem Vorgänger Bowman bereits vorne. Und die Fußstapfen des besten Werfers der Südstaffel füllte Mortensen in 2023 zweifellos. Wir gratulieren dem MVP Süd 2023!