Interview mit Maik Ehmcke von den Dohren Wild Farmers

05. Februar 2023
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest

In knapp zwei Monaten startet der Spielbetrieb in der 1. Baseball-Bundesliga. Am Samstag, den 4. Februar 2023 war Bundesliga-Redakteur Marcel Eßers zu Gast im Ballpark DC – Heimstätte der Dohren Wild Farmers – und sprach mit Maik Ehmcke über seine Karriere, die Gründe für seine Rückkehr nach Dohren und seine Ziele 2023.

baseball-bundesliga.de: Kannst du bitte kurz den Verlauf deiner Baseball-Karriere beschreiben?

Maik Ehmcke: Jedes Kind aus Dohren landet irgendwann mal beim Baseballtraining – egal ob Junge oder Mädchen. 2001 kam ich im Alter von 7 Jahren zu den Wild Farmers und war sofort angefixt. Parallel spielte ich lange Zeit noch Fußball, bis ich so mit 12 oder 13 Jahren für die Baseball Jugend-Nationalmannschaft nominiert wurde. Bei der DBA (Deutsche Baseball Akademie) unter Georg Bull habe ich in der U15 Nationalmannschaft gespielt und nahm an zwei Europameisterschaften teil. Es ging dann auch relativ schnell, dass Regensburg Interesse an mir gezeigt hat und so entschied ich mich mit 16 Jahren für einen Wechsel an das dortige Sportinternat. Hier absolvierte ich mein Fachabitur und spielte parallel für die Legionäre in der 1. und 2. Bundesliga. Es gab hier viele Leute, die mich unterstützt haben, u. a. Armin Zimmermann, Martin Brunner und Martin Helmig, der ja jetzt auch wieder Trainer in Regensburg ist. Alle haben mich immer gut supportet und so schaffte ich schon früh den Sprung in der 1. Bundesliga. Zudem stand ich mit einigen wirklichen Nationalmannschaftslegenden zusammen auf dem Spielfeld, die mich alle toll aufgenommen haben. Meine Karriere-Highlights in dieser Zeit waren eine deutsche U18-Meisterschaft mit Dohren und drei deutsche Meisterschaften mit den Herren.

Und irgendwann kam Interesse aus den USA – von Profiteams und Colleges. Ich habe mich dann 2012 mit einem Stipendium für das Central Arizona Junior College entschieden. Dort spielte ich ein Semester und besuchte die Uni. Letztendlich hat es aber nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt hatte. Daher ging ich 2013 zurück nach Deutschland, spielte wieder in Regensburg und holte mit den Legionären einen weiteren deutschen Meistertitel.

Während der Playoffs 2013 unterschrieb ich einen Profivertrag bei den Diamondbacks und verbrachte 2014 und 2015 in Arizona. Dort habe ich im Rookie-Ball und Rookie-Advanced Level gespielt – einmal in der AZL und einmal in der Pioneer League in Montana, Missoula. Das war schon eine großartige Erfahrung. Ich spielte gemeinsam mit einigen krassen Spielern, u. a. Dansby Swanson und Brad Keller – mittlerweile Starting-Pitcher bei den Royals. Es kostete mich über 10 Jahre harte Arbeit, um mit den Besten der Besten zu spielen. Da ist schon so ein ‚kleiner‘ Lebenstraum in Erfüllung gegangen. Nur ein ‚kleiner‘, da ich es letztendlich nicht in die Big League schaffte. Wenn man einen Profivertrag unterschreibt, dann sehen die Leute in dir einen zukünftigen Major Leaguer. Aber der Weg dorthin ist halt auch sehr schwer und es wird schnell aussortiert. Nach zwei Jahren war ich dran und wurde in der Off-Season 2016-17 released. Ich entschied mich dann für eine Rückkehr nach Regensburg. Das war mittlerweile ein kleiner Heimatort für mich, an dem ich mich sehr wohlfühlte. In Regensburg habe ich dann auch eine Ausbildung absolviert und bei den Legionären in der 1. Bundesliga gezockt.

Nach meiner Ausbildung wechselte ich nach Paderborn. Dort traf ich auf ein paar gute Freunde, u. a. Daniel Thieben, der ja auch ein Dohrener Junge ist. Für drei Saisons – 2018 bis 2020 – spielte ich bei den Untouchables, was auch eine großartige Zeit war. Eine witzige und coole Truppe. 2021 entschied ich mich dann für eine Rückkehr in meine alte Heimat Dohren.

Maik Ehmcke (re.) im Interview mit Bundesliga-Redakteur Marcel Eßers (li.)

baseball-bundesliga.de: Back to the Roots: Du hast die Wild Farmers 2010 mit 16 Jahren verlassen und bist 2021 – nach über 10 Jahren – an deine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. Was war der Grund für deine Entscheidung?

Maik Ehmcke: Hier spielten mehrere Faktoren eine Rolle. Ich habe in den letzten 10 Jahren viel erlebt und bin durch die Welt gereist. Es war für mich einfach Zeit wieder in meine Heimat zurückzukehren. Ich habe die Leute hier vermisst. Natürlich auch meine Familie. Zudem fasste ich hier relativ schnell Fuß und fand einen herausfordernden Job bei Ankerkraut, der mir nach wie vor echt Bock macht.

baseball-bundesliga.de: In knapp zwei Monaten startet die neue Saison. Wie laufen aktuell die Vorbereitungen?

Maik Ehmcke: Wir trainieren im Moment zweimal pro Woche – mittwochs und samstags – in der Halle bzw. bei gutem Wettere auch draußen. Die neue Saison steht in den Startlöchern und wir haben alle Bock. Im April fängt endlich dann das Leben wird an. Mal schauen, wie es dann so weitergeht.

baseball-bundesliga.de: Was sind deine persönlichen Ziele für die Saison 2023?

Maik Ehmcke: ‚Gesundheit‘ steht bei mir ganz weit oben. Glücklicherweise hatte ich in meiner Karriere bislang nur wenige Verletzungen – „Knock on Wood“. Natürlich wünsche ich auch meinen Teammates, dass sie verletzungsfrei bleiben. Das ist das Wichtigste, denn ein gesunder Spieler hat den größten Mehrwert für das Team.

Ansonsten will ich einfach guten Baseball spielen, den Dohrener Fans tolle Spiele auf hohem Niveau bieten und den anderen Bundesligisten ordentlich Paroli bieten. Das Ziel der Wild Farmers ist die Playoff-Qualifikation und zusätzlich der erste Playoffs-Win. Vielleicht gewinnen wir sogar mal eine Serie in den Playoffs. Warum sollte Dohren das nicht schaffen!?

Veröffentlicht in: Dohren Wild Farmers, Featured in Slider, Meldungen, Nachgefragt
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren