Fernduell um Platz vier / Disciples mit erstem Matchball

14. August 2013
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Der direkte Vergleich spricht für Stuttgart, trotzdem reicht den Disciples ein Sieg aus den letzten drei Spielen im Fernduell um den Play-off-Einzug (Foto: Drobny, I.)

Kurz vor dem DBV All-Star Game 2013 stehen in der 1. Baseball-Bundesliga Süd die letzten Nachholspiele auf dem Programm. Die Haar Disciples liefern sich ein Fernduell mit den Stuttgart Reds um den letzten Platz in den Play-offs. Dem bayerischen Vertreter reicht ein Sieg aus den verbleibenden drei Spielen um sicher in die K.O.-Runde einzuziehen. Den ersten Matchball haben die Disciples am Donnerstagabend (18:30 Uhr) bei den Tübingen Hawks. Am Freitagabend (19 Uhr) geht es weiter bei den Heidenheim Heideköpfen.

Die Reds greifen ebenfalls am Freitag ins Geschehen ein und treten bei den Mainz Athletics an. Am Samstag (13 Uhr) stehen die zweiten Partien der beiden Doubleheader auf dem Programm. Außerdem kommt es zum Endspiel um die Rote Laterne. Die Tübingen Hawks erwarten Tabellenschlusslicht Mannheim Tornados zum finalen Showdown vor den Play-downs.

Tübingen Hawks – Haar Disciples

Am Donnerstagabend können die Haar Disciples bei den Tübingen Hawks den Einzug in die Play-offs perfekt machen. Die zweite Partie musste vor wenigen Wochen wegen eines Unwetters abgebrochen werden und wird nun neu gespielt. Nach den beiden Marathonsiegen gegen die Tornados kann am Donnerstag erneut Brian Fields auf dem Mound für die Münchener beginnen. Es ist anzunehmen, dass Disciples-Trainer den fehlenden Sieg in Tübingen holen will und so ohne Druck in die Partien gegen Heidenheim einen Tag später gehen kann. Als Alternativen stehen Lukas Steinlein und Francis Garcia bereit. In der Offensive sollen es Joshua Petersen und Michael Stephan richten. Die Haarer Defensive hat gegen Tübingen auch einiges nachzuholen, gegen die Tornados sammelte die Verteidigung fünf Errors und machte die Partie unnötig spannend.

Kurz vor den Play-downs haben die Tübingen Hawks die rote Laterne abgegeben. Mit zwei Siegen gegen die Bad Homburg Hornets zogen die Hawks an den Tornados vorbei. Gelingt gegen Haar ein Sieg am Donnerstagabend reicht den Tübingern ein Split gegen die Tornados am Samstag. Das Selbstvertrauen ist zurück auf der schwäbischen Alb. “Wir werden jetzt natürlich versuchen den Schwung aus den Spielen gegen Homburg mitzunehmen und möglichst alle drei Spiele zu gewinnen,” sagt Hawks-Vorstand Stefan Feldweg und verrät noch den Starting Pitcher der Partie,  “Gegen Haar wird voraussichtlich Hodges auflaufen.”

Mainz Athletics – Stuttgart Reds

Endspiel um die Play-offs oder Vorbereitung auf die Play-downs. Die genaue Zielsetzung für die Stuttgart Reds klärt sich bereits am Donnerstagabend in Tübingen. Reds-Vorstand Christoph Manske ist wenig optimistisch: “Ich glaube die Play-offs sind gelaufen.” Gegen Mainz wird sich vor allem das Fehlen von Pitcher Richard Olson bemerkbar machen. “Bis auf de Wolf und Pycock als Reliever haben wir keinen Pitcher der 1. Mannschaft für das kommende Wochenende,” verrät der Vorstand, “Daher sehen wir keine zwei Siegchancen und die Konzentration gilt den Playdowns.” Wer aus der zweiten Vertretung der Reds nach oben rutscht ist noch offen, denn mit Marcel Hering, Andy Orfanakos und Hagen Rätz fehlen den Reds die Alternativen auf dem Mound. Laut Manske spielt das aber schon keine Rolle mehr: “Die Spiele in Mainz sind nur noch nebensächlich.”

Das Duell hat für die Mainzer ebenfalls nur noch statistischen Wert. Die A’s ziehen als Dritter in die Play-offs ein und treffen auf die Bonn Capitals unabhängig vom Ausgang der Partien gegen Stuttgart. Fehlen wird weiterhin Pat Haugen, der von Daniel Klein aus der Zweitvertretung der Mainzer aufgerückt war, vertreten wurde. “Daniel wäre auch gut aus dem ersten Inning rausgekommen, wenn die Defence die Plays gemacht hätte”, lobt Trainer Ulli Wermuth,  “Er hat alle sehr beeindruckt und wird den Rest der Saison im Bundesliga Team bleiben.” Wieder dabei ist auch Tim Stahlmann nach seiner Verletzung. Auf einen Starter für Spiel zwei will sich Wermuth noch nicht festlegen. Im ersten Spiel bleibt Christian Decher gesetzt. Neben Haugen werden auch Niklas Böttger und Julius Spann fehlen. Bei Martin Matlacki und Patrick Runkel wird sich kurzfristig klären, ob sie einsatzbereit sind. Nach zuletzt sechs Niederlagen aus den letzten acht Spielen ist das Team von Wermuth auf der Suche nach Selbstvertrauen für die anstehenden K.O.-Spiele gegen Bonn. “Gegen Stuttgart ist es klar eine Generalprobe für die Play-offs”, so der Skipper. Angesprochen auf das letzte Aufeinandertreffen mit den Capitals in der Meistersaison 2007 will der Trainer kein gutes Omen erkennen: “Ich bin sicher kein Historiker, dass erlaubt unser Sport einfach nicht. Beide Teams sind heute ganz andere als 2007.”

Heidenheim Heideköpfe – Haar Disciples

“Einspielen für die Play-offs”, unter diesem Zeichen sieht Heidekopf-Manager Klaus Eckle die Partien gegen die Haar Disciples. Offen ist, ob die Disciples das am Freitag bereits ähnlich sehen. Bei einem Sieg gegen Tübingen ist Haar sicher in den Play-offs. Eine Niederlage am Donnerstag und Maxwells Team braucht noch einen Sieg im Doubleheader gegen Heidenheim. Die Auswahl der Starting Pitcher ist auch vom Verlauf des Spiels am Donnerstag abhängig. Wahrscheinlich übernimmt Steinlein den Start im ersten Spiel. Garcia und Theodor Gieschen wären die Alternative für Spiel zwei am Samstag, sollte Fields am Donnerstag lange im Einsatz sein.

Trotz des erfolgreichen Endspurts ist Eckle ein wenig enttäuscht. “Ein bisschen ärgerlich ist die Tatsache, dass wir Regensburg in 2013 drei Mal geschlagen haben und trotzdem ‘nur’ als Zweiter in die Playoffs gehen”, so der Manager, sieht es aber als gutes Omen: “In 2009 hat uns der zweiten Platz im Hinblick auf die Meisterschaft Glück gebracht.” Somit überrascht es nicht, dass man sich in Heidenheim als Favorit auf den Titel sieht, “Nach dem die Verletzungsmisere 2013 hoffentlich vorbei ist spielt unser Team ‘einen guten  Ball’ und muss auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft erst einmal geschlagen werden.” Luke Sommer und Jack Frawley bleiben als Starter gesetzt. Martin Dewald führt den Bullpen um Johannes Krumm, Philip Schulz, Bene Antwi und Patrick Seyfried an. Fehlen werden Peter Dankerl, Shawn Larry und Johannes Schäffler. Mit einem Auge ist der Heidekopf-Manager schon bei den Play-offs: “Selbstverständlich ist mit Paderborn noch eine Rechnung offen, als wir im DM-Halbfinale 2012 – auch verletzungsbedingt – unser  volles Potential leider nicht abrufen konnten. Dies wird in 2013 unter der Regie von Meistertrainer Mike Hartley hoffentlich anders sein.”

Tübingen Hawks – Mannheim Tornados

Nicht nur für Tornados-Routinier Dominik Höpfner geht es schon jetzt um die Wurst: “Für uns fangen die Play-downs schon dieses Wochenende gegen Tübingen an.” Die Tübingen Hawks wollen sich ebenfalls eine gute Ausgangsposition für den Abstiegskampf sichern. “Klares Ziel sind zwei Siege aus drei Spielen”, so Hawks-Vorstand Feldweg: “Bei erreichen des siebten Platzes ginge es gegen Bad Homburg, und dass wir die schlagen können haben wir jetzt ja bewiesen.” Der Einsatz von John Hodges hängt von der Dauer des Einsatzes am Donnerstag ab. Laureano de los Santos wird voraussichtlich im ersten Spiel starten. Als Unterstützung steht der wiedergenesene Benjamin Burkhart bereit. Weiter fraglich ist der Einsatz von Rouven Führmann.

“Der Marathon hat, was das Pitching angeht, keine Spuren hinterlassen,” das ist die gute Nachricht für die Tornados laut Höpfner. Gegen die Disciples fehlten Christian Schuler und Anton Helmig. Beide sollten gegen Tübingen einsatzfähig sein und die Starter Jan-Niclas Stöcklin und Matt Kemp unterstützen. Ebenfalls zurück sind Marvin Appiah und Alex Janotta. Fehlen wird nur Höpfner selbst, der im ersten Spiel seine Sperre aus dem Doubleheader gegen Haar absitzen muss. “Wir werden ganz sicher den Disciples die Daumen drücken und hoffen, dass sie am Donnerstag gegen Tübingen gewinnen,” erklärt der Mannheimer. Dann würde den Tornados eventuell schon ein Split gegen die Hawks für Platz sieben reichen. “Wir wissen, dass wir es selbst in der Hand haben und dass wir Tübingen schlagen können. Spiele aus der Hand zu geben, darf uns jetzt allerdings nicht mehr passieren,” warnt Höpfner.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren