1. Baseball-Bundesliga

Vor Heidenheim und München-Haar liegt eine richtungsweisende Vier-Spiele-Serie im Rennen um Platz zwei (Foto: Kalle Linkert)

Wenn am Mittwochabend das lange Baseball-Wochenende eröffnet wird, weht ein Hauch MLB durch die deutschen Stadien. Der Doppelspieltag macht es möglich. Für sechs der acht Teams in der Südstaffel steht quasi eine Vier-Spiele-Serie an – mit Travel Day zum jeweiligen Rivalen inklusive. Den Anfang machen die Stuttgart Reds und die Tübingen Hawks, die sich am Mittwoch (19 Uhr), Donnerstag (14 Uhr), Freitag (19 Uhr) und Samstag (14 Uhr) jeweils im Wechsel in Stuttgart und Tübingen duellieren. Für Mainz und Ulm geht es am Donnerstag (ab 13 Uhr) und Samstag (ab 12 Uhr) in Doubleheadern zur Sache. Das tabellarisch brisanteste Aufeinandertreffen findet zwischen den München-Haar Disciples und den Heidenheim Heideköpfen ebenfalls donnerstags (ab 12 Uhr) und samstags (ab 13 Uhr) statt. Lediglich für Regensburg und Mannheim heißt es erst am Samstag (19 Uhr) und Sonntag (14 Uhr) „Playball!“.

Unerwartetes Verfolger-Duell

Dass nach etwas mehr als der Hälfte der regulären Saison die Heidenheim Heideköpfe und die München-Haar Disciples gleichauf liegen, war nicht unbedingt zu erwarten. Vor dem Doppelspieltag ist nun genau dies der Fall: Mit 10:4-Siegen sind der Titelverteidiger und der Vorjahres-Viertelfinalist die beiden Top-Verfolger von Tabellenführer Regensburg. Die Gründe für die Konstellation liegen auf beiden Seiten des Diamonds.

Wohin geht die Heideköpfe-Reise?

Zum einen ist da der Serienmeister von der Brenz, der schon früh im Jahr einige Rückschläge wegstecken musste. Niederlagen gegen Mainz, Stuttgart und Mannheim brachten den sechsmaligen Meister vor dem Gipfeltreffen mit den Legionären schon unter Zugzwang. Mit einem Sieg erhielten sich die Heidenheimer die Möglichkeit, aus eigener Kraft noch auf Platz eins zu springen. Die Duelle mit den Disciples werden zeigen, ob sich der Blick der Heideköpfe für den Rest der Saison nach oben oder auf die Verfolger richten wird.

Haar gewinnt gegen jeden Gegner (bisher)

Auf der anderen Seite des Topduells des Wochenendes stehen die München-Haar Disciples. Über die Jahre haben sich die „Jünger“ im Kreis der Playoff-Anwärter etabliert. Seit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte mit der Halbfinal-Teilnahme 2017 schafften es die Oberbayern dennoch nur einmal in die Postseason. Diese endete im Vorjahr mit einem 0:3 in der Viertelfinal-Serie gegen die Heideköpfe. Darüber, ob das Ausscheiden in 2021 in den Köpfen der Münchener noch eine Rolle spielt, kann nur spekuliert werden. Klar ist: Gegen jeden Gegner in der laufenden Saison gewannen die Haarer mindestens eine Partie.

Playoff-Ambitionen gegen Abstiegsgespenster

Die Konstellationen in den restlichen drei Aufeinandertreffen sind klar. Die Favoriten Regensburg (1.), Stuttgart (4.) und Mainz (5.) wollen sich im Rennen um die begehrten Plätze keine Blöße geben. Das Trio am Ende der Tabelle bestehend aus Mannheim (8.), Tübingen (6.) und Ulm (7.) hingegen will sich Luft verschaffen und die womöglich letzte Gelegenheit nutzen, doch noch einmal ein Wörtchen mitzureden im Konzert der „Großen“. Während die Hawks und die IT sure Falcons zuletzt etwas durchatmen konnten, ist die Lage bei den Tornados etwas prekärer. Ausgerechnet gegen den Spitzenreiter will der Rekordmeister seine Misere beenden, um nicht in größere Abstiegsgefahr zu geraten. Mit ihrem Negativlauf öffnet der Rekordmeister den Tübingern und Ulmern die Tür. Für das Duo dürfte das Hauptziel sein, sich als Sechster vorzeitig das Bundesliga-Ticket für 2023 zu sichern.