Dreimal Flutlicht im Süden – Play-off-Rennen bestimmt das Geschehen

21. Juni 2012
Teilen:
Twitter Facebook Google+ Pinterest

Mannheim, Heidenheim und Regensburg - dreimal wird am Freitag das Flutlicht angeschalten. Für die Tornados wird es im Duell mit den Athletics ernst im Kampf um die Play-offs. (Foto: Szidat, T.)

Es ist das Anliegen vieler Baseballverantwortlicher und der Wunsch von Baseballfans in Deutschland. Keine Doubleheader, dafür gesplittete Spieltage und Partien unter Flutlicht. Im Süden gibt es an diesem Wochenende einen kleinen Ausblick, wie eine derartige Zukunft in der 1. Baseball-Bundesliga aussehen könnte. Da parallel am Freitag aber auch das EM-Viertelfinalspiel zwischen Deutschland und Griechenland läuft, haben Fans die Qual der Wahl. Sie können sich aber sicher darauf verlassen, dass die gastgebenden Vereine auch das Fußballspiel übertragen werden.

Drei Partien sind für den Freitagabend angesetzt. Dies gab es in der Form in der 1. Baseball-Bundesliga noch nie zuvor. Jeweils unter Flutlicht empfangen die Buchbinder Legionäre Regensburg die Haar Disciples, die Heidenheim Heideköpfe setzten sich mit den Stuttgart Reds auseinander und die Mannheim Tornados treffen auf die Mainz Athletics. In Regensburg und Heidenheim ist der First Pitch jeweils für 19 Uhr geplant, in Mannheim für 19:30 Uhr. Die zweiten Begegnungen folgen am Samstagnachmittag um 14, bzw. 15 Uhr.

Wie gewohnt können alle Partien live im Bundesliga-Liveticker mitverfolgt werden. Die Spiele zwischen den Buchbinder Legionären und den Disciples gibt es zudem im Livestream auf Legionäre-TV.

Buchbinder Legionäre Regensburg – Haar Disciples

Die Buchbinder Legionäre Regensburg wollen im bayrischen Derby gegen die Haar Disciples Platz eins in der Südtabelle weiter festigen und bei günstigem Verlauf der anderen Begegnungen sogar sichern. Dafür muss aber ein Doppelsieg in der Armin-Wolf-Arena her. Zuletzt gegen die Heidenheim Heideköpfe zeigte sich Regensburg in Topverfassung und rückte die Verhältnisse wieder zurecht. Mike Bolsenbroek und Justin Kuehn werden wieder als Starting Pitcher erwartet. Harry Glynne wird neben Philipp Hoffschild erneut im Bullpen Platz nehmen. Alle Pitcher sollen wenn möglich auch eingesetzt werden. Offensiv kommt so langsam Evan LeBlanc wieder in Top-Form. Gerade rechtzeitig vor den Play-offs. Philipp Howard hat sich einen Stammplatz erspielt und wird am Wochenende im Centerfield auflaufen. Die Zielsetzung ist klar. „Wir wollen unsere Tabellenführung beibehalten und freuen uns auf eine starke Haarer Mannschaft.“, sagte Manager Martin Helmig vor den beiden Spielen. „Die Niederlage im Hinspiel war bitter, wir sind gewarnt und haben etwas gutzumachen.“

Die Disciples verschenkten am vergangenen Wochenende den Doppelsieg in Bad Homburg, als ihnen im Doubleheader rekordverdächtige 14 Errors unterliefen, allein zehn bei der 9:14-Niederlage in Spiel zwei. Die Pitcher waren nicht zu beneiden bei einer derartigen Defensivleistung. Eigentlich zu wenig im Rennen um die Play-offs. Nun müssen sie ihre Top-Form wieder abrufen, denn in Regensburg und gegen Heidenheim werden Fehler noch härter bestraft. Zudem drängen von hinten die Mannheim Tornados mit aller Kraft. Dennoch ist man in Haar und insbesondere Headcoach Dirk Fries weiter zuversichtlich: „Solange man sein „Schicksal“ selbst in der Hand hat, ist alles in Ordnung. Natürlich haben wir gute Gegner, aber wir werden alles daran setzen zu gewinnen.“

Heidenheim Heideköpfe – Stuttgart Reds

Aufsteiger Stuttgart Reds kommt zum Lokalderby nach Heidenheim. In der Oberpfalz waren die Heideköpfe angetreten, um den Buchbinder Legionären einen Doppelsieg abzuknöpfen. Stattdessen setzte es zwei Niederlagen und das Team von Troy Williams rutschte in der Tabelle auf Rang zwei ab. Peter Dankerl musste kurzfristig als Starting Pitcher in Spiel eins ran, konnte aber die Regensburger Offensive nicht in Zaum halten. Gegen einen starken Justin Kuehn war dann auch in Spiel zwei kein Kraut gewachsen. Zudem holte sich Neuzugang Aaron Hornostaj seine zweite Ejection der Saison ab und fehlt damit in beiden Partien gegen seinen Ex-Verein. Aljosha Schattmann und Patrick Lawson werden für die Heideköpfe als Starting Pitcher angekündigt. Martin Dewald wird nach Verletzungspause noch geschont. Und auch Johannes Krumm fehlt wohl noch verletzungsbedingt.

Mit Ausnahme der gemeinsam organisierten Europameisterschaft im Jahr 2010 gab es zwischen den Reds und Heideköpfen wenig Berührungspunkte, so dass der Derbycharakter noch ein wenig fehlt. Spiele gegen Tübingen und Sindelfingen hatten in der Vergangenheit mehr Bedeutung, so Christoph Manske. Da aber mit Hagen Rätz, Markus Winkler und Konstantin Stengler mehrere Spieler lange Zeit in Heidenheim aktiv waren, wird die Rivalität nicht zu kurz kommen und wachsen. „Wir wollen unbedingt Tabellensechster werden und dazu an jedem Spieltag alles geben und kämpfen“, so Manske weiter. Ob Germaine Brunswick nach seiner Zerrung gegen Mannheim wieder als Starting Pitcher in Spiel eins auflaufen kann, wird sich kurzfristig zeigen. Richard Olson ist in der zweiten Partie gesetzt. Winkler – in Heidenheim ausschließlich als Pitcher eingesetzt – überzeugt mehr und mehr in der Offensive und als Third Baseman in der Defensive. Auf den Mound wird er aufgrund einer Verletzung in dieser Saison nicht mehr zurückkehren.

Mannheim Tornados – Mainz Athletics

Der Kracher des Spieltags im Süden steigt auf dem Roberto-Clemente-Field in Mannheim, wenn die ansässigen Tornados die Mainz Athletics zum Schlagerspiel um die Play-offs begrüßen. Und wöchentlich grüßt das Murmeltier. Das Mantra in Mannheim am Ende der regulären Saison lautet „wir haben es selbst in der Hand“. Drei Doubleheader stehen noch aus, darunter einer gegen die direkte Konkurrenz aus Mainz und zwei gegen den Tabellensiebten aus Bad Homburg. Zweimal spielt man noch zu Hause und hat damit auf dem Papier das beste Restprogramm. Allerdings müssen die Tornados nun gewinnen. Denn in der Tabelle liegen sie mit acht Siegen und zehn Niederlagen weiter auf Rang fünf. Die A’s können sie nachdem Split in der Hinrunde nur noch mit einem Doppelsieg an diesem Wochenende abfangen. Bei den Disciples brauchen sie momentan ein wenig Schützenhilfe. Am letzten Samstag patzten sie bei der Pflicht in Stuttgart und fuhren nur mit einem Split nach Hause. Zu wenig, um Boden gutzumachen. Philipp Höhlein und Matt Kemp waren die Starter. Jan-Niclas Stöcklin kam auf einen Relief-Einsatz, konnte aber überzeugen.

Die Athletics haben die bessere Ausgangsposition, aber die Play-offs sind auch noch nicht sicher. Und das Restprogramm hat es mit Spielen in Mannheim und gegen Heidenheim in sich. Die Mannschaft von Ulli Wermuth konnte sich dank spielfreiem Wochenende für den Endspurt noch einmal sammeln. Unter der Woche schlugen sie den Perspektivkader der deutschen Nationalmannschaft deutlich mit 12:1. In der Bundesliga waren sie zuletzt an Fronleichnam in Bad Homburg aktiv, wo sie zwei Siege einfahren konnten. Dabei empfahl sich Christian Decher mit einer starken Leistung in der zweiten Begegnung und könnte in Mannheim als Starting Pitcher am Freitagabend auflaufen. Pat Haugen dürfte in die gewohnte Starter-Rolle zurückkehren. In der Hinrunde teilten sich die beiden Teams die Siege, so dass zwei spannende Spiele erwartet werden.

Veröffentlicht in: Featured in Slider, Vorschau
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren