Duell im Tabellenkeller / Solingen und HSV holen Regenspiel nach

30. April 2014
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Wer rutscht beim Duell der Dortmund Wanderers und Cologne Cardinals ans Tabellenende? (Foto: Thoms, G.)

Wer rutscht beim Duell der Dortmund Wanderers und Cologne Cardinals ans Tabellenende? (Foto: Thoms, G.)

Der vergangene Spieltag ist im Norden der Bundesliga buchstäblich ins Wasser gefallen: Dauerregen hatte die Felder in Solingen und Köln unbespielbar gemacht und so mussten gleich zwei Spiele verschoben werden. Da am 1. Mai bereits der nächste Gameday ansteht, gibt es nun am Donnerstag einen bunten Mix aus regulären Doubleheadern und Nachholspielen. Doch diese Mischung hat es in sich: Denn der kommende Spieltag wird einige Fragen in der Liga klären: Wer übernimmt als Schlusslicht der Tabelle die rote Laterne? Welches Team gehört zu den Top 3 im Norden? Und können die Alligators ihre weiße Weste behalten?

Solingen Alligators – HSV Stealers

Fangen wir mit dem Nachholspiel des vergangenen Gamedays an. Hier scheint auf dem Papier alles klar zu sein. Die Solingen Alligators führen mit 6-0 Siegen die Tabelle überlegen an und haben sich auch noch mit einer weiteren Verpflichtung aus Australien verstärkt. Baseball-Veteran Wayne Ough wird die Alligators künftig unterstützen und hat reichlich Erfahrung im Gepäck: Bei den Olympischen Spielen 2004 holte er mit Australien die Silbermedaille und spielte zudem in den vergangenen Jahren in Australien, Tschechien und Österreich. Für Solingens Headcoach Norman Eberhard ist Ough ein absoluter Wunschspieler: „Er kann 3rd Base, Short Stop und Outfield spielen, sowie auf der Catcher Position eingesetzt werden. Er wird unseren ohnehin schon starken Kader noch einmal aufwerten.“ Außerdem dürfen die Alligators-Fans auch wieder Dominik Wulf begrüßen, der von seinem Rücktritt zurückgetreten ist und wieder im Solinger Kader steht.

Übermäßigen Respekt flößt der Solinger Kader den HSV Stealers offensichtlich aber nicht ein. HSV-Headcoach Jens Hawlitzky hat große Ziele: Wir haben ein gutes Team und können auch die Großen schlagen. Davon bin ich weiter überzeugt und das haben wir gegen Paderborn ja auch fast geschafft.“ Nationalspieler Mitch Franke ist bei den Hanseaten zurück im Kader und soll für die bisher manchmal noch fehlende Stabilität sorgen. „In Solingen ist es natürlich eins der schwersten Spiele der Saison, dennoch haben wir eine gute Chance“, gibt sich Hawlitzky kämpferisch. Das verspricht spannend zu werden.

Dortmund Wanderers – Cologne Cardinals

Zwei wichtige Spiele haben auch die Dortmund Wanderers bei ihren Heimspielen gegen Köln vor sich. Die Wanderers haben derzeit mit einem dünn besetzten Kader zu kämpfen und stehen mit einem einzigen Saisonsieg auf dem vorletzten Tabellenplatz. Am vergangenen Wochenende gab es zwei deutliche Niederlagen gegen Paderborn die ein bisschen Selbstvertrauen gekostet zu haben scheinen. „Wir sind in diesen Jahr einfach noch zu unkonstant“, gibt Dortmunds Headcoach Rene Herlitzius selbstkritisch zu. Ein Sieg über die Cologne Cardinals könnte den Wanderers allerdings ein bisschen Luft zum Tabellenende verschaffen, wo die Cards als bisher einzige sieglose Mannschaft in der Bundesliga Nord stehen. Doch selbst gegen das Kellerkind der Liga, gibt sich Herlitzius im Vorfeld verhalten: „Gegen Köln wird es für uns schwer“, so seine Prognose für den Doubleheader. Trotzdem freuen sich die Wanderers auf das Kräftemessen mit dem Nachbarn aus dem Rheinland: „Köln ist wie wir im Umbruch. Die Partien werden zeigen, wo wir wirklich stehen“, sagt der Wanderers Coach und will am liebsten für klare Verhältnisse am Tabellenende sorgen.

Die Cologne Cardinals wiederum brennen darauf, endlich ihre ersten Siege in der Saison einfahren zu können. Bisher gab es zum Teil recht deutliche Schlappen, deshalb haben die Cardinals noch eine kurzfristige Verstärkung ihres Kaders vorgenommen. Seit knapp einer Woche weilt der US-Amerikaner Michael Lowden in der Domstadt und wird im zweiten Match des Doubleheaders als Starting Pitcher auf dem Mound stehen. Damit wollen die Kölner die bislang etwas schwächelnde Schlüsselposition im eigenen Spiel stärken. Eigentlich sollte Lowden bereits im ausgefallenen Spiel gegen Bonn dabei sein – nun wird er gegen die Wanderers sein Können unter Beweis stellen. Cardinals Headcoach Georg Apfelbaum gibt sich kämpferisch: „Die Wanderers haben gegen Hamburg gezeigt, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Doch wir wollen Dortmund schlagen, auch wenn ich mit knappen Spielen rechne.“ Eine Strategie hat sich Köln dafür ebenfalls überlegt: „Schlüssel wird sein, Rene Herlitzius als Pitcher zu bezwingen“, so Apfelbaum. Die Cardinals jedenfalls heiß darauf, den letzten Tabellenlatz an Dortmund abzugeben. „Wir werden alles dafür tun, dass wir diese Spiele gewinnen.“, verspricht Kölns Headcoach Apfelbaum.

Bonn Capitals – Dohren Wild Farmers

Einen nicht minder spannenden Schlagabtausch werden sich die Bonn Capitals bei ihren Heimspielen mit den Wild Farmers liefern. Nachdem die Bonner Enttäuschung über den Spielausfall am vergangenen Sonntag in Köln abgeklungen ist, wollen die Capitals nun gegen Dohren ihren dritten Tabellenplatz festigen und Tabellenführer Solingen auf den Fersen bleiben. Doch obwohl Bonn in der bisherigen mit sehr gutem Offensivspiel glänzen konnte, sieht der Sportdirektor der Capitals die anstehenden Partien nicht als Selbstläufer: „Dohren ist für uns immer unangenehm. In meinen vier Jahren als Coach haben wir gegen Dohren immer ein Spiel liegen lassen. Probleme stellen. Insofern unterschätzen wir die Jungs aus dem Norden auf keinen Fall.“ Vor allem mit Dohrens Starting Pitcher Jannis Wedemeier haben sich die Bonner deshalb genau beschäftigt, denn „wenn er einen guten Tag hat, dann kann er viele Mannschaften vor Probleme stellen“, gibt Heid zu. Doch die Capitals brennen darauf, vor heimischen Publikum an die bisher gezeigten Saisonleistungen anzuknüpfen und deshalb ist das Ziel für den Doubleheader klar: „ Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und zwei Heimsiege einstreichen“, so Bonns Sportdirektor.

Die Dohren Wild Farmers schätzen die Ausgangssituation vor dem Duell mit den Capitals ähnlich ein. „Ich sehe uns ganz klar in der Außenseiterposition“, gibt sich Dohrens Coach Johst Dallmann bescheiden. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass seine Wild Farmers bislang eine gute Saison spielen und nach zum Teil deutlichen Erfolgen über Köln und Hamburg nun sogar im Falle eines Sieges kurzzeitig mit Bonn den Tabellenplatz tauschen könnten. Allerdings haben die zuletzt erlittenen Niederlagen gegen Solingen haben dafür gesorgt, dass im Norden der Republik keine falsche Träumerei aufkommt: „Gegen Solingen haben wir jeweils sechs Innings gut mitgespielt und sind dann eingebrochen“, so Dallmann. „Gegen einen starken Gegner wie Bonn und mit unserem relativ dünnen Kader wird es schwierig.“ Deshalb haben die Wild Farmers die Parole ausgegeben, sich nicht den Kopf über einen möglichen dritten Tabellenplatz zu zerbrechen. Trotzdem werden die Dohrener alles daran setzen, aus Bonn wieder mindestens ein Spiel zu entführen.

Solingen Alligators – Untouchables Paderborn

Zu einem kleinen Showdown in der noch jungen Saison kommt es dann am Sonntag in Bundesliga Nord. Dann treffen die ungeschlagenen Solinger auf die ebenfalls als Meisterschafts-Geheimfavorit gehandelten Untouchables aus Paderborn. Während die Alligators bislang keinen Zweifel an ihren Titelambitionen haben aufkommen lassen, kämpfen sich die U’s gerade erst in die Erfolgsspur zurück. Nach unerwartet klaren Niederlagen gegen Bonn und bislang noch wenig konstanten Saisonleistungen, hat das Team aus Paderborn zuletzt bei seinem Sweep in Dortmund gezeigt, dass die Untouchables darauf brennen, ihre Patzer aus den ersten Saisonspielen vergessen zu machen. Mit Solingen und Paderborn treffen offensiv hervorragend aufgestellte Mannschaften aufeinander und die Fans in Solingen können sich mit Sicherheit auf einen spektakulären Doubleheader freuen. Die Frage wird nun sein, ob die Defensive der Untouchables inzwischen so stabil steht, dass sie der erfolgreichen Solinger Offensive standhalten kann. Möglicherweise findet aber auch Paderborn endlich einen Weg, dem Liga-Primus die Grenzen aufzuzeigen. Die Begegnungen zwischen dem Erst- und Zweitplatzierten wird auf jeden Fall zeigen, wer im Moment das stärkste Team in der Liga Nord ist.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren