Mannheim unter Druck am Tag der Arbeit

30. April 2013
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Keine Verschnaufpause für die Cologne Cardinals und fünf weitere Teams am Tag der Arbeit (Foto: Thoms, Gerhard)

Schlag auf Schlag geht es in dieser Woche in der 1. Baseball-Bundesliga. Am Maifeiertag stehen drei Doubleheader auf dem Programm. Im Norden erwarten die Cologne Cardinals den Tabellenführer aus Solingen im alten Reitstadion in Köln-Müngersdorf. Weiter im Süden bekommen es die Bad Homburg Hornets mit dem Süd-Primus aus Regensburg zu tun und der Doubleheader zwischen den Mannheim Tornados und Stuttgart Reds rundet den Spieltag ab.

Cologne Cardinals – Solingen Alligators

Mit zwei gewonnenen Partien aus den ersten vier Spielen liegen die Cologne Cardinals als Aufsteiger ohne Zweifel im Soll. Gegen Dortmund reichte es für Georg Apfelbaums Mannen noch nicht zum Doppelsieg, auch weil die Defensive nicht fehlerfrei blieb. Trotzdem: Apfelbaum sieht sich mit seiner jungen Nobody-Truppe auf dem richtigen Weg. In wieweit jener auch mit Siegen gegen die Alligators gepflastert sein wird, werden die Spiele am Mittwoch in Köln und am Samstag in Solingen zeigen. Der Comeback-Erfolg in der ersten Partie war jedoch Ansporn für mehr. US-Werfer Alex Rivers lieferte wie schon in Berlin eine gute Vorstellung vom Mound ab. Unglücklicherweise werden den Domstädtern nun Simon Schwarzmaier und der im ersten Spiel siegreiche Jonas Gorsch fehlen, die sich beide im zweiten Dortmund Match verletzten. Bei Schwarzmeier steht sogar in Kürze der Chirurg Gewehr bei Fuß. Ein gebrochenes Radiusköpfchen setzt den schlagstarken Lefty sechs Wochen außer Gefecht. „Gegen Solingen werden wir schauen was geht – sie sind natürlich haushoher Favorit. Aber vier Spiele in drei Tagen können auch Überraschungen bringen“, setzt der Coach ganz auf die Underdogkarte.

Auf der anderen Seite reisen die Solingen Alligators mit breiter Brust in den Kölner Westen. Die beiden Shutouts gegen die zuvor als möglicher Titelkandidat gehandelten Stealers haben die Verhältnisse wieder ein wenig zurecht gerückt. „Mein Team hat gezeigt wozu es offensiv und auch defensiv fähig ist“, erläutert Allis Coach Norman Eberhardt. Insbesondere gegen den „Spieler der Woche“ Brent Buffa zeigte die Allis-Lineup Ihr Können. Und zwar die Lineup von 2012, d.h. ohne die „Neuen“. „Das war eine reine Bauchentscheidung. Da mir diese beiden Spiele extrem wichtig waren, habe ich auf das gesetzt was ich schon kenne“, so Eberhardt. Für Sascha Steffens und Markus Stryzcek ist die Rückkehr ins Baseballstadion an der Aachener Strasse so etwas wie ein Homecoming, spielten die beiden doch vor ihrem Winterwechsel viele Jahre am Rhein. Da sich beide Teams binnen vier Tagen viermal messen, wird die Wahl der Werfer entscheidend sein. Die Solinger haben dabei mit Sebastian Bernards, Marvin Bolz, Robin Drache und Dominik Wulf für die Maifeiertagsduelle noch frische Kräfte am Start. Die Favoritenrolle nimmt Eberhardt ohne Zögern an: „Wenn wir unser Spiel spielen, stehen wir am Mittwochabend mit 6-0 da“.

Bad Homburg Hornets – Buchbinder Legionäre Regensburg

Einen passenderen Termin für das Duell der Hornets und Buchbinder Legionäre hätte man sich nicht aussuchen können. Zumindest im Hinblick darauf, dass Donald Lutz vor seiner Premiere in der MLB, sowohl für die Hornets als auch die Buchbinder Legionäre auflief. Ansonsten sind vor allem die Gastgeber unglücklich über den Termin am 1. Mai. „Regensburg wird kein Problem haben ihre sechs Spiele in 8 Tagen zu bestreiten. Wir werden hingegen unsere Grenzen überschreiten müssen,“ so Hornets-Verwantwortlicher Roland Spitzegger. Der neue Kader wurde also gleich zu Beginn der Saison an seine Grenzen gebracht. Dabei ist Spitzegger recht zufrieden mit der Baustelle „Kader“, „Die Neuzugänge haben alle ein großartiges Spiel abgeliefert und sind auch großartige Charaktere, die gut ins Team passen und sehr gut aufgenommen
werden. Wir sind richtig froh sie zu haben. Das hat noch vor wenigen Wochen ganz anders ausgesehen.“ Die Auftaktniederlagen gegen Haar sind verdaut. Zwar zeigte sich der Manager enttäuscht über die knappen Niederlagen, aber nicht ohne hinzufügen: „Mit Kevin Nobles und Jürgen Wagner als Reliever wäre das erste Spiel vielleicht anders ausgegangen und wir hätten den drei Punktevorsprung halten können.“ Gegen den amtierenden Meister gilt es nun mit dem Kader zu haushalten, denn gleich am Freitag treffen die Hornets erneut auf die Buchbinder Legionäre. Zumindest müssen die Hornets keine Ausfälle vermelden. Trotzdem muss auf dem Mound wohl rotiert werden, ansonsten müssten die Starting Pitcher,  Kyle Waddell und Elliot Glynn, drei Spiele in 8 Tagen absolvieren. Durch den Terminplan sieht Spitzegger die sowieso schon favorisierten Regensburger im Vorteil: „Während wir offensiv wie auch defensiv ganz gut aufgestellt sind hat Regensburg natürlich den tieferen Kader für das Pensum.“

Doch auch mit einem großen Kader muss rotiert werden. Dabei will Martin Helmig die Last auf mehrere Schultern verteilen. Mike Bolsenbroek bleibt im ersten Spiel gesetzt und im zweiten Spiel will sich Helmig noch nicht festlegen. Die Entscheidung wird zwischen Boris Bokaj und Justin Kuehn fallen. Im Hinblick auf die kurze Pause werden vor allem die Reliever gefordert sein. Hier sind Jonathan Eisenhuth, Philipp Hoffschild und James Larsen erste Wahl. Nicht dabei sein werden Evan LeBlanc und Christian Wöhrl, fraglich ist auch der Einsatz von Richard Klijn und Johannes Jung. Die Buchbinder Legionäre gehen gegen die Bad Homburger als hohe Favoriten ins Rennen. Im vergangenen Jahr gab es vier deutliche Siege gegen den Underdog. „Wir werden Bad Homburg mit Respekt entgegentreten. Sie haben sich mit neuen Leuten verstärkt, wir sind auf der Hut und wollen von Spiel zu Spiel unser Ding machen,“ so Regensburgs Skipper vor den Partien am Mittwoch.

Mannheim Tornados – Stuttgart Reds

Mit einer jungen Truppe sind die Mannheim Tornados in die Saison gestartet und stehen jetzt schon früh unter Druck. „Die beiden Niederlagen gegen Mainz taten weh. Jetzt kommt der nächste starke Gegner. Stuttgart hat sich ordentlich verbessert. Wir brauchen gegen Stuttgart unbedingt einen Sieg“, so Dominik Höpfner, einer von den wenigen Routiniers im Kader von Spielertrainer Matt Kemp. Trotzdem werden die Niederlagen in Regensburg bei den Tornados nicht überbewertet, da hier schon mit dem knapp besetzten Pitchingstaff im Hinblick auf die Mittwochspartien improvisiert werden musste.  Gegen Stuttgart sollen es Tim Beigel und Matt Kemp als Starting Pitcher richten. „Dass wir am Samstag bereits gegen Tübingen zwei Pflichsiege holen müssen, macht die Planung für Mittwoch nicht leichter,“ erklärt Höpfner. Abhängig vom Spielverlauf ist Jan-Niclas Stöcklin erste Wahl aus dem Bullpen. Wieder dabei isst auch Matthias Schmitt, der in Regensburg noch fehlte. Eine schmerzhafte Lücke in der Offensive hat bisher der Ausfall von Marvin Appiah hinterlassen, eine Verletzung am Unterarm setzt den Powerhitter voraussichtlich noch vier Wochen außer Gefecht.

Für Sascha Lutz gibt es am Mittwoch das erste Wiedersehen mit seinen alten Kollegen. Zuvor gab es für den Stuttgarter Neuzugang noch große Nachrichten aus den USA. Auf der Cannstatter Wasen erfuhr Lutz von der Beförderung seines „kleinen“ Bruders Donald in die MLB. Das war kurz nach den beiden Partien gegen die Heidenheim Heideköpfe, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. „Ich glaube, Heidenheim hatte einen sehr schlechten Tag und wir hatten einen perfekten Tag“, sucht  Christoph Manske eine Erklärung für den 20:5-Sieg, „Im zweiten Spiel war ja wieder alles „normal“.“ Rotieren werden bei den Reds die Starting Pitcher des Wochenendes. „In Mannheim werden wir wohl niemanden starten lassen, der in Heidenheim gestartet ist,“ verrät der 1. Vorsitzende der Reds. Klingt also nach einer Pause für Richard Olson und Andy Orfanakos oder zumindest nach Kurzarbeit. Alternativen auf dem Mound sind Marcel Hering und Markus Winkler. Neu dabei sein wird Darren Marquez im Kader der Reds und Abschied nehmen muss man in Stuttgart von Hagen Rätz. Er wird eines seiner letzten Spiele im Dress der Reds machen bevor er aus beruflichen Gründen Stuttgart in Richtung USA verlassen wird. „Da er ein absoluter Führungsspieler bei uns ist wird dies uns sehr weh tun und wir werden Ihn vermissen,“ so Manske über den Abgang.

 

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren