Playoffs: Bonn startet als Favorit / Offene Duelle in Hamburg und Mainz

20. Juli 2023
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Titelverteidiger Bonn Capitals startet auch in diesem Jahr als Favorit in die Playoffs in der 1. Bundesliga (Foto: Thomas Schönenborn)

Crunchtime in der 1. Bundesliga: die Playoffs stehen vor der Tür. Am vergangenen Spieltag sicherten sich auch die letzten Teams ihre Ausgangsposition für die Postseason. An diesem Wochenende stehen drei von vier Viertelfinals an. Den Startschuss geben die Hamburg Stealers, die am Samstag (14 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) die Guggenberger Legionäre aus Regensburg empfangen. Nordmeister Bonn Capitals bekommt es mit dem Südvierten München-Haar Disciples zu tun (Samstag, 17 Uhr & Sonntag, 13 Uhr). Die dritte Paarung bilden die Mainz Athletics und die Untouchables Paderborn (Samstag, 19 Uhr & Sonntag, 13 Uhr).

Noch nicht ins Playoff-Geschehen eingreifen wird der Nordvierte Dohren. Die Wild Farmers gastieren zu den abschließenden Nachholpartien der regulären Saison zum Doubleheader (Samstag, ab 12 Uhr) bei den Berlin Flamingos. In den Playdowns im Süden treffen parallel dazu die Stuttgart Reds und die Mannheim Tornados aufeinander.

Bonn trotz Hürden in gewohnter Rolle

Bis kurz vor Ende mussten sich die Bonn Capitals gedulden. Erst am vorletzten Spieltag stand der Titelverteidiger als Nordmeister fest. Letztlich rangieren die Rheinländer in der Endabrechnung drei Siege vor den beiden Verfolgern aus Hamburg und Paderborn. Dennoch war die Saison für die Caps mit mehr Hürden verbunden als in der jüngeren Vergangenheit. Acht Niederlagen kassierten die Bonner zuletzt 2019. Damals zog man als Norddritter ins Finale ein. Um auch in diesem Jahr ein Wörtchen bei der Titelvergabe mitzureden, verstärkten sich die Nordrhein-Westfalen in der zweiten Saisonhälfte mit dem japanischen Werfer Toru Murata. Diese Personalie könnte zum entscheidenden Faktor werden.

Haarer Schlussspurt-Könige starten als Underdog

Noch enger als für die Bonner ging es in diesem Jahr für die München-Haar Disciples zu. In einer dramatischen Endphase mit vier Erfolgen aus den letzten fünf Partien zogen die „Jünger“ noch an Stuttgart vorbei und ergatterten sich das vierte Playoff-Ticket. Nach einem völlig verkorksten Saisonstart mit sieben Niederlagen am Stück hätte damit wohl niemand mehr gerechnet. So zogen die Haarer jedoch zum dritten Mal in Folge in die K.o.-Runde ein. Im Vorjahr scheiterten die Oberbayern erst in Spiel fünf am späteren Finalisten aus Paderborn. Die einzige Halbfinale-Teilnahme der Vereinsgeschichte datiert aus dem Jahr 2017.

Mainzer Regular Season weckt Ambitionen

Zurück ins Halbfinale wollen auch die Mainz Athletics. Zuletzt erreichten die A’s dies 2019. Als Südzweiter stehen die Chancen auf dem Papier so gut wie seit Jahren nicht. Mit je zwei Siegen gegen die Topteams Regensburg und Heidenheim sicherten sich die Rheinhessen das Heimrecht für die erste Playoff-Runde. Der eigene Erfolg wurde dem zweimaligen Meister allerdings bereits zum Verhängnis. So wird Top-Pitcher Brady Tedesco den Mainzern nicht mehr zur Verfügung stehen. Sicherlich eine Schwächung.

Paderborn will Vorjahres-Erfolg wiederholen

Hohe Ziele hat auch Vorjahresfinalist Paderborn. Die Untouchables mussten sich nur aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs hinter Hamburg auf Rang drei einreihen. Letztlich können die U’s aber weitgehend auf den Vizemeister-Kader der Vorsaison zurückgreifen. Die Wege mit den Athletics kreuzten sich für die Ostwestfalen letztmals im Viertelfinale 2016. Damals setzten sich die Mainzer auf dem Weg zu ihrer zweiten Meisterschaft in vier Spielen durch.

Regensburg geht Final-Mission dezimiert an

Seit Jahren warten die Guggenberger Legionäre auf ihren zehnten Finaleinzug. Denn seit jenem verlorenen Endspiel gegen Mainz vor sieben Jahren warten die Regensburger auf die Rückkehr ins Meisterschaftsfinale. Vor dieser Saison wurde daher einiges im Verein auf den Kopf gestellt. Mit dem Meistermacher aus vergangenen Tagen, Martin Helmig, soll der Sprung zurück an die Spitze gelingen. Dass dies kein Selbstläufer wird, bewies schon die reguläre Saison. Wie weit die Reise geht, werden die nächsten Wochen zeigen. Nicht mit dabei in der wichtigsten Saisonphase sind die beiden Importe Ronnie Sweeny, der aufgrund schwacher Leistungen nach Australien zurückgeschickt wurde, sowie US-Pitcher Trevor Holloway, der verletzungsbedingt zumindest in Hamburg passen muss.

Japan-Star weckt Erinnerungen an vergangene Erfolge

Ihren Ambitionen Ausdruck verleihen in diesem Jahr auch die Hamburg Stealers. Die beste Regular Season seit 1996 führte die Hanseaten erstmals seit der Meistersaison 2000 auf Rang zwei in der Nordstaffel. Dies lässt das Team von Trainer David Wohlgemuth von Höherem träumen. Zumindest der Halbfinal-Einzug erscheint nicht unrealistisch. Mit Yasutomo Kubo landeten die Hamburger einen wahren Coup. Der japanische Ex-Profi hat großen Anteil am bislang erfolgreichen Jahr der Stealers. Gegen die Legionäre traten die Norddeutschen zuletzt 2016 an. Damals behielten die Oberpfälzer im Viertelfinale in vier Spielen die Oberhand.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren