Schnelles Ende oder der Anfang eine spannenden Krimis in Regensburg
Buchbinder Legionäre Regensburg – Untouchables Paderborn
(Stand 2-0)
Die Best-of-Five-Serie um die deutsche Meisterschaft in der 1. Baseball-Bundesliga ist seit Jahren eine enge Kiste. Der letzte deutsche Meister, der sich den Titel in weniger als fünf Spielen sichern konnte waren die Solingen Alligators in der Saison 2006 mit einem Sweep gegen die Buchbinder Legionäre Regensburg. Eben diese Legionäre haben am Wochenende die Chance die Finalserie vorzeitig zu beenden. Ein Sieg fehlt dem Team von Martin Helmig noch zum dritten Titel in Serie.
Trotzdem ist es kein Grund für die Untouchables Paderborn den Kopf in den Sand zu stecken. In drei der letzten fünf Finalserien führte eine Mannschaft bereits mit 2-0 und trotzdem ging die Serie über die volle Distanz. Doch das wissen die Jungs von Stefan Fechtig nur zu gut. In der letzten Saison waren es die Legionäre, die eine 2-0-Untouchables-Führung noch umbiegen konnten. Die Regensburger haben mit dem Verspielen eines Vorsprungs auch schon ihre Erfahrung. 2010 führte Helmigs Team bereits mit 2-0 gegen Heidenheim und schaffte die Entscheidung erst im fünften Spiel. Bittere war das Finale 2007 für die Donaustädter. Gegen den Underdog aus Mainz gelangen schnell zwei Siege und die Legionäre wurden daran erinnert, dass es erst vorbei ist, wenn die dicke Frau gesungen hat. Drei Siege in Folge für Mainz und alles was blieb für Regensburg war Platz zwei.
Diesmal sind die Legionäre also gewarnt, denn es waren auch keine einfachen Siege in Paderborn. „Wir waren zweimal das bessere Team, welches aufgrund von Übermut und auch ein wenig Pech unglücklich zweimal verloren“, resümiert U’s Coach Fechtig. „Wir hatten das bessere Pitching und Hitting. Und in der Defense kleine Schwächen, welche direkt bestraft wurden.“ Damit legt der Coach den Finger in die Wunde. Im ersten Spiel gelang es nicht mehrere Führungen über die Zeit zu bringen und im zweiten Spiel zwang man den Gästen das 1:0 förmlich auf. Dazu kamen fünf Feldspielfehler in beiden Partien und insgesamt vier Unearned Runs für den Gegner. „So ist das nun mal, wenn man sich auf einem solchen spielerischem Niveau befindet. Diesmal hätten sie das bessere Ende für sich, nächstes mal wir“, gibt sich Fechtig noch lange nicht geschlagen.
Große Umstellungen wird es auch nicht geben. Eugen Heilmann bleibt als Starting Pitcher eben so gesetzt, wie Brian Fields im möglichen vierten Spiel. Auch an der Offensive gab es im ersten Spiel wenig auszusetzen. Vor allem die untere Hälfte der Line-Up um Octavio Medina (5 Hits) und Dominik Buder (vier Hits) zeigte sich besonders produktiv. Einen schlechten Tag erwischte Björn Schonlau im zweiten Spiel mit vier Strikeouts in vier At-Bats. Ansonsten sind die Paderborner in bester Verfassung und auch der Kader platzt aus allen Nähten, oder wie Fechtig es formulieren würde: „Wir sind im Finale, da gibt es keine Verletzten.“
Auch in Regensburg kann Martin Helmig auf seine bewährte Formation zurückgreifen. „Mit einem Vorsprung nach Hause zurückzukehren, ist natürlich ein Vorteil, aber wir wissen um die Gefahr. Wir müssen noch konzentrierter spielen. Die Mannschaft will aber die Meisterschaft gewinnen und wird alles dafür tun“, warnt der Regensburger Trainer. Mike Bolsenbroek bleibt Starting Pitcher im ersten Spiel. „Er hatte im ersten Spiel nicht seinen besten Tag, das weiß er auch und wird sich das zu Herzen nehmen. Wir werden natürlich versuchen, ihn am Samstag zu unterstützen“, erklärt Helmig vor den entscheidenden Spielen. Bei einem vierten Spiel steht Justin Kuehn in den Startlöchern, der am vergangenen Wochenende ein starkes Spiel hinlegte (8 K, 6.1 IP, 0R). Bei den Relievern dürfte sich Philipp Hoffschild mit seinen starken drei Innings in der Hierarchie nach oben gearbeitet haben. Aber mit Dominik Hartinger, Jonathan Eisenhuth und Harry Glynne muss sich Helmig hier sowieso keine Sorgen machen.
Ein wichtiger Baustein in der Offensive und Defensive der Legionäre ist Ludwig Glaser mit seinen wichtigen Hits gegen Paderborn. „Ohne Zweifel ist Ludwig zur Zeit gut drauf und für uns ein sehr wertvoller Spieler“, lobt ihn sein Skipper nicht ohne anzufügen, „Wir können uns aber nicht auf einen einzigen Spieler verlassen, damit wären wir zu berechenbar. Eine gute Mannschaft macht aus, mehrere Spieler zu haben, die an einem Tag über sich hinauswachsen.“ Damit dürften nicht nur die Pitcher gemeint sein, sondern auch die starken Schlagleute Evan LeBlanc, Matt Vance und Petr Cech.
Doch auch wenn es so scheint, als wäre der Käse schon gegessen blockt Helmig alle Thesen zum Thema Vorentscheidung ab: „Uns steht noch harte Arbeit bevor. Wir haben die Situation schon selbst erlebt, 2007 gegen Mainz, als wir eine 2-0-Führung aus der Hand gegeben haben und letztes Jahr, als wir gegen Paderborn schon 0:2 im Rückstand lagen, aber die Serie noch drehen konnten.“
Ab 13 Uhr am Samstag geht es los mit dem dritten Spiel der Finalserie in der Armin-Wolf-Arena in Regensburg (Live im Ticker auf www.baseball-bundesliga.de). Ein mögliches viertes Spiel folgt am Sonntag ebenfalls ab 13 Uhr.
Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei Google+ kontaktieren