Solingen will Platz eins / Haar, Mannheim und Stuttgart in Play-offs

03. Juli 2014
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Nach zwei Solinger Niederlagen in Hamburg, gibt es wieder Spannung an der Tabellenspitze im Norden (Foto: Eisenhuth, G.)

Nach zwei Solinger Niederlagen in Hamburg, gibt es wieder Spannung an der Tabellenspitze im Norden (Foto: Eisenhuth, G.)

Bevor am Sonntag das All-Star Game zwischen den Bundesliga All-Stars und der deutschen Nationalmannschaft in Solingen ausgetragen wird (Live im Stream auf Legionäre-TV), stehen am Samstag noch drei Nachholpartien auf dem Programm.

Im Norden kommt es dabei zum Gipfeltreffen zwischen den Untouchables Paderborn und den Solingen Alligators. Die Play-off- und Play-down-Plätze in der Baseball-Bundesliga Nord sind längst vergeben und eigentlich könnten sich die Teams gemächlich auf die Postseason vorbereiten. Wäre da nicht die Mannschaft der HSV Stealers, die plötzlich die Liga aufmischt. Stealers-Coach hatte schon vor Monaten erklärt: „Wir können jedes Team schlagen“ – und nun machen die Hanseaten plötzlich ernst: Gegen Paderborn holten sie schon einen Split, Tabellenführer Solingen schickten sie nur wenige Tage später sogar mit einem Sweep nach Hause. Und plötzlich ist wieder Bewegung drin: Die Tabellenführung der Solingen Alligators wackelt und ausgerechnet jetzt kommt es zum Gipfeltreffen mit den Untouchables Paderborn, die mit etwas Glück Solingen noch Platz eins entreißen können.

Im Süden steht einmal mehr das Rennen um die verbleibenden Play-off-Plätze im Mittelpunkt des Geschehens. Die Haar Disciples wollen mit einem Doppelsieg zu Hause (Live im Stream) gegen die Tübingen Hawks die Grundlage für das Viertelfinale legen. Die Mannheim Tornados und Stuttgart Reds treffen im direkten Duell zweier Postseason-Anwärter aufeinander.

First Pitch ist jeweils für 13 Uhr geplant.

Untouchables Paderborn – Solingen Alligators

Die Untouchables Paderborn durchleben gerade ein Wechselbad der Gefühle. Vor zwei Wochen erst mussten sie den zweiten Tabellenplatz nach einem Split gegen Hamburg räumen und dem Rivalen aus Bonn Platz machen. Und plötzlich spielen die U’s wieder um die Tabellenspitze mit, weil Liga-Primus Solongen gleich zwei Mal gegen die HSV Stealers patzte. Nun soll – „wenn möglich“, wie Paderborns Headcoach Stefan Fechtig sagt – der Sweep gegen Solingen her, um damit Tabellenführer zu werden. Doch Fechtig weiß auch, dass die Alligators ein harter Gegner sind. „Es wird sicher eine Schlacht“, prognostiziert er, „ die wir aber für uns entscheiden wollen.“ Der Paderborner Kader hat aber weiter mit Verletzungen zu kämpfen, deswegen ist die Spielprognose der Untouchables auch zurückhaltend: „Alles kann passieren“, so Fechtig.

Die Solingen Alligators dagegen finden sich in einer ungewohnten Situation wieder. Bisher waren sie mit nur einer einzigen Niederlage unangefochtener Spitzenreiter – nach dem Sweep der Stealers fühlen sie jetzt aber wieder die Konkurrenz im Nacken. Solingens Headcoach Norman Eberhardt hat deshalb die Niederlagen mit seinem Team genau analysiert und Fehlersuche betrieben: „In Hamburg haben wir gesehen, dass es nicht reicht, bloß 80 Prozent zu geben. Wir haben müde und energielos gewirkt und auch dementsprechend gespielt“, so der Alligators Coach. Eberhardt muss sein Team deshalb gegen Paderborn perfekt einstellen , um die Tabellenführung und die damit verbundene gute Ausgangsposition für die Playoffs nicht zu gefährden. „Wir haben das besprochen und sind uns alles einig, dass es keinen Grund gibt, den Panikknopf zu drücken. Wir sind stark und selbstbewusst genug um zu wissen, dass wir am Samstag in Paderborn die Nordmeisterschaft eintüten werden“, so der Solingen Coach. Die Zuschauer im Ahorn-Ballpark können sich jedenfalls auf einen enorm spannenden Doubleheader freuen.

Haar Disciples – Tübingen Hawks

Die Haar Disciples kletterten in der 1. Baseball-Bundesliga mit fünf Siegen in sechs Spielen – unter anderem auch gegen die direkte Konkurrenz aus Mainz und Stuttgart – in der Tabelle auf Rang vier. In dieser Woche warten die Tübingen Hawks auf die Münchner. Die konnten vor zwei Wochen den Disciples mit einem Split ein Bein stellen. Nichtsdestotrotz ist Haar am Samstag der Favorit. Lukas Steinlein und Gabe Sandersius präsentieren sich in Topform. Offensiv gelingen die entscheidenden Hits. Einzig die Konstanz über neun Innings machte ihnen in den letzten Wochen Probleme. Fast hätten auch die Reds am vergangenen Wochenende ein Comeback gefeiert. „Wir haben das Spiel durch leichtsinnige Fehler am Ende wieder einmal fast hergegeben. Einen Spieler wie Joey Dyche in seinen Reihen zu haben, ist einfach Goldwert! Endlich hatten wir das Glück mal auf unserer Seite.“, meinte Michael Stephan im Anschluss an Dyches 2-Run-Homerun in Spiel eins gegen Stuttgart.

Während im Südosten der bayrischen Landeshauptstadt der Druck groß ist, können die Tübingen Hawks ganz frei aufspielen. Sie haben auf Rang sieben einen Sieg mehr auf dem Konto als der Tabellenachte aus Bad Homburg und können bereits für die Play-downs planen. Wer ihr Gegner in der ersten Runde sein wird, hängt direkt vom Play-off-Rennen ab und entscheidet sich erst am letzten Spieltag. Vor Wochenfrist kassierten die Hawks zwei Niederlagen bei den Tornados. Nach einer klaren Niederlage in der ersten Partie, hielten sie Spiel zwei offen, schafften aber kein Comeback. Kyle Waddell und Joshua Hodges werden wieder als Starting Pitcher erwartet. Einzig Nachwuchstalent Luca Helber wird nach einem Bänderriss weiter fehlen. Ansonsten sind alle Spieler mit an Bord.

Mannheim Tornados – Stuttgart Reds

Die Mannheim Tornados haben es selbst in der Hand. Am Samstag warten in heimischen Gefilden die Reds, am letzten Spieltag geht es nach Haar. Vier enge Spiele werden erwartet und sollen das Play-off-Rennen im Süden entscheiden. Der Rekordmeister bugsierte sich in diese Situation mit einem „Pflicht“-Doppelsieg gegen Tübingen. „Die Play-offs sind unser großes Ziel.“, so Headcoach Alex Szalay im Anschluss an den Doubleheader. „Mainz, Haar und wir kämpfen um Platz vier. Das Restprogramm ist für alle gleich schwer.“ Bei Mannheim sind alle fit und das Team will nun auch die Reds bezwingen. In der Hinrunde klappte dies in Stuttgart beim Split zumindest schon in einem Spiel. Allerdings könnte ein Sieg zu wenig sein, um gegen die starke Konkurrenz Boden gutzumachen.

Die Stuttgart Reds sahen vor einigen Wochen schon wie ein sicherer Play-off-Teilnehmer aus. Doch der Süden ist in diesem Jahr wohl so stark besetzt wie noch nie zuvor und die Bad Cannstatter müssen aufgrund ihres schweren Restprogramms noch gehörig zittern. In Mannheim und gegen die Buchbinder Legionäre Regensburg schließen sie die reguläre Saison ab. Ein Sieg bei den Tornados würde wohl schon für das Viertelfinale reichen, da Mannheim und Haar am letzten Spieltag direkt aufeinandertreffen und Mainz nur noch zwei Partien zu spielen hat. Vor allem Thomas de Wolf und Nick Renault sind als Starting Pitcher gefordert, zumal Edel-Reliever Andres Perez sich beim Aufwärmen in Haar am Knöchel verletzte. Dafür kehrte Xavi Gonzalez nach Verletzungspause wieder ins Team zurück.

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Veröffentlich von: Matthias Slovig. Matthias Slovig bei kontaktieren